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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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von Devlin, die Pforte zu verschließen«, sagte er.
    Sorcha sah ihn mit undurchdringlicher Miene an, erwiderte aber nichts.
    »Ich habe es vorhergesehen«, sagte Seth. »Nicht durch meine Sehergabe, sondern mit den Mitteln der Logik. Und ich kann dir garantieren, dass er für dich da sein wird, falls ich nicht überlebe. Mag schon sein, dass du ihn nicht als deinen Sohn bezeichnest …«, er hielt eine Hand hoch, als sie widersprechen wollte, »… aber er ist es trotzdem. Er liebt dich und er wird hier sein, wenn du ihn brauchst. Das Elfenreich ist in guten Händen.«
    »Du bist frech«, wiederholte sie, jedoch in einem ganz und gar liebevollen Ton.
    »Ich liebe dich auch.« Er küsste sie auf die Wange.
    »Far Dorcha spaziert durch Huntsdale. Wie alle Todeselfen kann er jeder Elfe den Tod bringen. Aber anders als die meisten Todeselfen kann er es auch ohne Einverständnis oder Befehl tun.« Die Königin des Lichts hielt inne. »Wenn die Kriegselfe zuschlägt, wird er da sein, ebenso wie seine Schwester Ankou. Du darfst dich nicht von ihnen berühren lassen!«
    »Ich werde tun, was ich tun muss. Dazu hast du mich schließlich geschaffen, Mutter. Bananach wird keine Ruhe geben«, erinnerte Seth sie. »Alle im Elfenreich sind außer Gefahr. Du bist außer Gefahr. Weil Devlin die Pforte versiegelt hat … Und ich werde nach Huntsdale gehen und das tun, was du wolltest: Ich werde versuchen, sie zu töten. Ich habe extra mit den Hunden dafür trainiert. Sie wollen sie jetzt tot sehen. Niall will es. Wir alle wollen es.«
    Sorcha drehte sich um und betrachtete den Garten, der sich um sie herum veränderte. Seth spürte und sah die Stimmungen, die sie in Schach zu halten versuchte. Sie war nun im Gleichgewicht, aber es war noch immer ungewohnt für sie, überhaupt Gefühle zu haben.
    Nach einigen Sekunden wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Seth zu. »Es gefällt mir nicht, wenn eine Entscheidung andere Folgen hat, als ich will. Ich möchte, dass du … Ich möchte, dass du nicht gehst. Aber da du es doch tun wirst, musst du versprechen, dass du nicht verletzt wirst, wie es Irial passiert ist. Er hätte es vermeiden können. Wenn du eine Verwundung vermeiden kannst, wirst du es auch tun.«
    Seth entschied sich klugerweise, nicht darauf zu antworten. Stattdessen fragte er: »Wusstest du vorher, dass er es tun würde?«
    Sorcha nickte. »Und du?«
    »Ich auch«, gestand Seth. »Ich habe mir die anderen Möglichkeiten angesehen. Sie waren noch schlimmer.«
    »Es wäre besser, wenn Niall nicht erfährt, dass du Irials Tod vorhergesehen hast.« Sie zog die Augenbrauen zusammen und der Garten verlor seine Ordnung. »Ihm liegt Irial sehr am Herzen. Zwar hat er es jahrhundertelang geleugnet, aber viele von uns wussten es trotzdem.«
    »Und der neue Hof der Schatten? Wie wird sich der auf ihn auswirken?«, fragte Seth.
    »Mein Hof hat eine Ewigkeit das Gegengewicht zum Hof der Finsternis gebildet. Ohne das wird es Niall … schlecht gehen.« Die Königin des Lichts zuckte ganz leicht mit den Schultern. »Die Pforten sind versiegelt, also habe ich mit dieser Welt nichts mehr zu schaffen.«
    »Aber du weißt, dass er mir wichtig ist, Mutter. Er ist wie ein Bruder für mich. Er hat mich beschützt, als ich verwundbar und von Elfen umgeben war. Er war meine Familie, bevor ich dich gefunden habe, und er hat mich in diese Welt eingeführt.« Seth runzelte die Stirn. »Ich möchte, dass es ihm gut geht; das ist mir wichtig.«
    »Ich könnte wieder sein Gegengewicht werden … Dazu musst du nur den Hof der Schatten dazu bringen, sich wieder aufzulösen; überrede ihn, die Pforte zur Welt der Sterblichen wieder zu öffnen«, erwiderte sie.
    »Nein.«
    »Dann kann ich nichts tun. Niall stürzt oder er stürzt nicht. Mir sind die Hände gebunden.« Sorcha küsste Seth auf beide Wangen. »Keine leichtsinnigen Opfer.«
    »Das kann ich dir nicht versprechen«, gestand er. »Es gibt drei Elfen, für die ich mein Leben geben würde, und zwei von ihnen befinden sich in der Welt der Sterblichen.«
    »Du solltest fairerweise wissen, dass ich sie töten würde, um dich davon abzuhalten.« Sorcha ging auf sein Zimmer zu und er folgte ihr.
    »Umso besser, dass die Pforten für dich versperrt sind«, sagte Seth.
    Die Königin des Lichts blieb stehen und drehte sich um. Ihr forschender Blick erinnerte Seth daran, dass diese Elfe schon länger existierte, als er sich vorstellen konnte und – wie sie einmal gestanden hatte – sie sich selbst

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