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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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besseres Wissen in ihm auf. In den wenigen Tagen, die seit Bananachs Angriff auf Irial vergangen waren, war Niall immer wütender geworden, bis er fast schon einen Zustand der Hysterie erreicht hatte. Er wusste das. Er spürte, wie die Gefühle ihn überwältigten, aber da war noch etwas anderes.
    Irgendetwas stimmt nicht.
    »Niall?«
    Der König der Finsternis schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich machen werde, wenn ich dieses Zimmer verlasse. Ich habe das Gefühl, dass ich die Kontrolle verliere … ohne Irial … Ich schaffe das nicht alleine, Gabe. Ich kann es nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit mir.«
    »Du trauerst. Das ist eine ganz normale Reaktion, Niall. Ihr beiden hattet … Probleme miteinander, aber ihr wusstet beide, was ihr einander bedeutet habt.«
    »Was wir einander bedeuten. Nicht bedeutet haben«, korrigierte Niall halbherzig.
    Gabriel nahm Niall das Tuch aus der Hand. »Du bist nicht allein. Der Großteil des Hofes ist hier. Die Hunde stehen dir zur Seite. Ich stehe dir zur Seite.«
    Als Niall zu dem hünenhaften Hundselfen aufschaute, streckte Gabriel die Arme aus. »Erteile mir einen Auftrag, Niall. Deine Worte sind mir Befehl. Sag mir, was du brauchst.«
    Niall stand auf. »Niemand rührt Irial ohne meine Erlaubnis an. Niemand von unserem Hof betritt dieses Haus, es sei denn, ich rufe ihn. Kein Wort über seine Verletzung zu irgendwem außerhalb des Hauses. Verstärkt die Wachen für Leslie.«
    Der König der Finsternis unterbrach sich, überwältigt von der Angst, die einzige andere Person, die er liebte, könnte ebenfalls von Bananach verletzt werden.
    Gabriel nickte. Die Befehle des Königs waren, noch während er sie ausgesprochen hatte, als bewegliche Tattoos auf Gabriels Haut erschienen. »Leslie passiert nichts«, versprach er. Und nach einer Minute fügte er hinzu: »Und Bananach? Und die Überläufer, die unseren Hof verlassen?«
    Der König der Finsternis blinzelte. »Sie darf unser Haus nicht betreten, aber Irial hat gesagt, wir könnten sie nicht töten, ohne gleichzeitig Sorcha zu töten und damit uns alle. Ich werde keine Truppen nach ihr aussenden … Und die anderen … Es ist mir egal, was du mit ihnen machst, sobald wir das hier ausgestanden haben. Aber im Augenblick ist Irial das Einzige, was zählt.«
    Über Gabriels Gesicht huschte ein verständnisloser Ausdruck, doch er nickte.
    Niall ging zur Tür und dimmte das Licht. »Weck mich, wenn der nächste Heiler eintrifft.«
    Dann legte er sich neben Irials Bett auf den Boden und schloss die Augen.

Sieben
    Als Seth sich der Pforte näherte, hatte Devlin eine Hand erhoben, wie um das Gewebe zu berühren, das die beiden Welten voneinander trennte, den Schleier, der die Zwillinge nun voneinander schied.
    Seth hatte die Stunde, in der er Devlin gesucht hatte, zum Nachdenken genutzt. Er hätte es gern auch länger getan, doch dazu blieb keine Zeit. Er war erst weniger als einen Tag im Elfenreich, doch vier Stunden im Elfenreich entsprachen einem ganzen Tag in der Welt der Sterblichen. Das bedeutete, dass er schon zwei Tage fort war, und er hatte keine Ahnung, was in dieser Zeit alles geschehen war. Irial war schwer verwundet worden und die Hunde hatten gegen Bananachs Verbündete gekämpft, als er mit Ani, Devlin und Rabbit ins Elfenreich verschwunden war. Haben sie alle überlebt? Geht es Niall gut? Ist Ash in Sicherheit? Bis zu seiner Rückkehr würden alle diese Fragen unbeantwortet bleiben.
    »Hast du über die Folgen nachgedacht?«, fragte Seth. Er war gegenüber dem Elfenreich loyal, aber in beiden Welten zu Hause. Im Gegensatz zu Devlin.
    Dieser drehte sich zu Seth um, sagte jedoch nichts. Der neue König der Schatten war der älteste männliche Elf, der erste, den Sorcha und Bananach geschaffen hatten. Durch die Versiegelung des Elfenreichs hatte er sichergestellt, dass seine Mutter-Schwestern sich nicht gegenseitig umbringen konnten. Doch er schien überfordert damit, über weiter reichende Konsequenzen nachzudenken.
    »Ich meine für sie «, Seth zeigte auf die andere Seite der Pforte, »jetzt, wo ihnen das Elfenreich verschlossen ist.«
    Alle im Elfenreich wussten, dass sie nun in Sicherheit waren. Dafür war Seth dankbar. Doch lebte er nicht nur im Elfenreich und hatte auch nicht die Absicht, es zu tun. Wenn Sorcha ihm hätte verbieten können, das Elfenreich zu verlassen, hätte sie es getan, doch er würde Ashlyn nicht aufgeben – und seine Freunde nicht im Stich lassen.
    »Sie sind für mich nicht

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