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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Aufprall seiner Faust.
    Sie rächte sich. Ihr Fausthieb brach ihm die Rippen, und er musste ein Keuchen unterdrücken, als die gebrochenen Knochen etwas in seinem Innern durchbohrten.
    »Wo sind deine Speichellecker?«, fragte er.
    »Woanders.« Sie verpasste ihm den nächsten Schlag.
    Die Vorstellung, dass die Truppen der Rabenelfe in Abwesenheit der Meute zum König der Finsternis gehen könnten, machte ihm Angst.
    Geht zurück zum Haus, befahl er der Meute. Beschützt den König der Finsternis.
    Sie war auch sonst keine leichte Gegnerin gewesen, aber noch nie hatten ihre Schläge und Tritte ihn derart ins Taumeln gebracht wie jetzt. Er hatte gewusst, dass sie immer stärker und stärker wurde, doch erst während sie nun auf ihn einhieb, wurde ihm klar, dass die Kriegselfe seit ihrer kürzlichen Attacke auf Irial schon wieder Kraft dazugewonnen hatte.
    Tut mir leid, Che. Er sandte seine Nachricht durch die Meute. Aus so etwas wie einer Privatsphäre machten sie sich nicht allzu viel. Beschützt die Winterkönigin. Beschützt Niall.
    Dann konzentrierte er sich ganz auf den Kampf, den er nicht gewinnen würde. Er wich ebenso vielen Schlägen aus, wie er einsteckte, doch Bananachs Fausthiebe waren hart. Er erlitt weitere Knochenbrüche.
    Seine eigenen Schläge gegen sie waren weniger zielsicher, teilweise weil er noch Verletzungen aus ihrer letzten Begegnung hatte, die an ihr spurlos vorübergegangen zu sein schien.
    Er glaubte, dass ihr Zweikampf wie schon so häufig in einem Patt enden könnte, bis Bananach ihm ihre Krallen in die Brust trieb und sie aufriss. Die blutende Wunde tränkte sein Hemd rot. Irgendwo in seinem Hinterkopf dämmerte es ihm, dass solch eine Verletzung tödliche Folgen haben konnte.
    Er stolperte rückwärts.
    »Die Meute sollte von einem starken Hund angeführt werden«, gurrte Bananach.
    » Ich führe sie an.« Er presste die Worte hervor, ohne dabei ein Stöhnen über seine Lippen dringen zu lassen.
    Bananach bohrte ihre Krallen in seinen Bauch und riss auch ihn auf, so dass er instinktiv eine Hand auf die Wunde legte. »Du hast sie angeführt, ehemaliger Gabriel.«
    »Che … die nächste …«
    »In Ordnung«, sagte Bananach. »Ich bringe sie als Nächste um.«
    »Nicht, was …« Gabriel schüttelte den Kopf, um die Dunkelheit zu vertreiben, die sich darin breitmachte. »Das … nicht gemeint … Chela führt die Meute, wenn ich falle.«
    Bananach sah zu, wie er auf die Knie fiel. Doch er sank nicht vollständig zu Boden. Mit einer Hand zog er ein Messer aus seinem Stiefel. Die andere Hand lag auf seinem blutenden Bauch.
    Er stieß das Messer in ihre Richtung, doch sie blieb außer Reichweite.
    »Früher warst du ein würdiger Gegner.« Sie drehte sich um und ging davon, ließ ihn einfach dort liegen, ohne ihm einen Gnadenstoß zuzubilligen. Stattdessen kehrte sie ihm den Rücken zu, als wäre er bereits tot.
    Gabriel rutschte auf den Knien hinter ihr her und verfolgte sie, so gut er konnte. Sie blieb nicht stehen.
    Ich hasse es, das zu tun.
    Gabriel schlüpfte in seine andere Gestalt, wurde zu einem Tier. Das tat er nur selten, da er dabei den denkenden Teil von sich opfern musste. Sein Körper verwandelte sich in etwas, das einer monströsen Kreuzung zwischen Säbelzahntiger und übergroßem Schakal glich. Dabei vergaß er, wer dieser Vogel war und für was er stand, doch er spürte seine Wunden und wusste, dass sie sie ihm beigebracht hatte.
    Der Gabriel stürzte sich auf sie, schmeckte Federn, Haare und Fleisch in seinem Mund. Seine Pranken senkten sich in ihre Schultern und zerfledderten einen ihrer Flügel.
    Die Rabenelfe schrie.
    Und der Gabriel drückte sie zu Boden. Sie drehte sich so, dass sie ihn mit Schnabel und Krallen gleichzeitig angreifen konnte.
    Er schlug ihr Gesicht mit einer Pranke zur Seite, doch das Genick von Vogelwesen konnte man so nicht brechen.
    Sie stieß ihre Krallen blindlings in seinen Hals und trieb zugleich ihre andere Hand in seine Brust.
    Der Hund brüllte auf, dann fielen seine Augen zu und öffneten sich nicht mehr.

Sechsundzwanzig
    In einem anderen Teil von Huntsdale blickte der König der Finsternis hoch, als Keenan die Lagerhalle betrat. Der Dunkelelf wirkte verstört und aus irgendeinem Grund trug er lediglich eine zerschlissene Jeans; sein Hemd und seine Stiefel fehlten. Schnittwunden und blaue Flecken bedeckten seinen Körper. Trotz seines verwahrlosten Zustands saß er ruhig da, rauchte eine Zigarette und starrte zu einem Käfig aus

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