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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Vorteil, dass es sie ablenkte.
    Gerade als sie Evans Briefe und Papiere durchsah in der Hoffnung, darin mehr Informationen zu finden, die Bananachs Verhalten zu enträtseln halfen, trat eine ihrer Elfen ins Zimmer.
    »Donia? Meine Königin?«
    Als sie aufschaute, wartete Cwenhild, eine der Elfenbeinschwestern, an der Tür. »Gibt es Neuigkeiten?«
    »Einen Gast.« Cwenhild runzelte die Stirn. »Er wartet auf dich.«
    Donia bedeutete ihr fortzufahren. »Wer ist es?«
    »Er … der Elf … der …« Die Elfenbeinschwester schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, meine Königin. Er ist im Garten. Ich kann ihn … hereinbringen … wenn du … Ich wusste nicht …«
    »Nein«, sagte sie entschlossen. »Ich finde Frieden in meinem Garten. Daran hat sich nichts geändert.«
    Cwenhild nickte und Donia ging in den Garten. Sobald sie dort ankam, verstand sie Cwenhilds verwirrte Antwort. Der Elf, der dort auf sie wartete, konnte nicht länger mit dem Titel bezeichnet werden, unter dem ihn alle kannten. Keenan saß in der Mitte des Gartens und wartete friedlich auf ihrer Lieblingsbank – doch sein Sonnenlicht fehlte.
    Der Schnee in ihrem Garten schmolz nicht, wenn er in seiner Nähe zu Boden fiel. Stattdessen blieb er auf seiner nicht mehr sonnenbeschienenen Haut liegen. Seine Haare waren nach wie vor kupferfarben, aber die goldenen Reflexe des Sonnenlichts waren durch einen frostigen Schimmer ersetzt worden. Er blickte auf. »So wohl habe ich mich hier noch nie gefühlt.«
    »Was ist passiert?« Sie starrte ihn an. Das Sonnenlicht, das bislang seine Waffe gewesen war, eine Verlängerung seiner selbst, ein Teil seiner Existenz, war verschwunden. Zwar war er noch immer ein Elf, aber nicht mehr von Licht erfüllt.
    Er machte ihr Platz und klopfte neben sich auf die Bank. »Setzt du dich neben mich?«
    »Was hast du getan?« Die kalte Luft, die über ihre Lippen drang, verdampfte nicht bei der Berührung mit seiner Haut.
    Keenan lächelte zaghaft. »Mich verändert.«
    »Das sehe ich.« Unwillkürlich hob sie die Hand, wie um das Frostglitzern auf seiner Haut zu berühren. Fast schuldbewusst ließ sie sie wieder sinken.
    Und er seufzte. »Ich habe mein Sonnenlicht an die Sommerkönigin abgegeben und gehöre ihrem Hof nicht länger an.«
    »Ist das … wahr?«
    Er nickte. »Ich bin sofort hergekommen, sobald ich … frei war.«
    Eine Weile sah sie ihn einfach nur an, den Elfen, der sie ihrer Sterblichkeit beraubt hatte, für den sie bereit gewesen war zu sterben, der immer noch durch ihre Träume geisterte – und konnte nur staunen. Nach allem, was sie über die Welt zu wissen geglaubt hatte, war dies wieder etwas vollkommen Neues. Er war neu.
    Und doch war er immer noch der Elf, den sie gekannt hatte, und während sie dort saßen, fiel ihr ein, dass sie ihm von dem Verlust erzählen musste, der ihr so viel Kummer bereitete. »Keenan?«
    Er sah sie an, und sie sagte leise: »Evan ist … nicht mehr hier.«
    »Wie, nicht mehr hier?«
    »Bananach hat ihn …«
    »Wann?« Keenans nun nicht mehr sommergrüne Augen weiteten sich. Eis füllte sie und erinnerte Donia an die andere Hälfte seines Erbes.
    Die Hälfte, die es ihm ermöglicht, im Wintergarten zu sitzen, ohne dass es ihm etwas ausmacht.
    »Als ich euer Loft verlassen habe«, gestand sie. »Bananach wartete schon auf mich. Die Hunde kamen dazu; meine Wachen ebenfalls. Einschließlich Evan haben wir über ein Dutzend Elfen verloren.«
    So ruhig wie möglich erzählte sie ihm alles, was sie wusste, alles, was geschehen war. Sie weinte sich nicht an seiner Schulter aus, obwohl sie in Versuchung war.
    »Sie hat Irial getötet, Evan und …« Keenan atmete eine Frostwolke aus, schien es selbst jedoch gar nicht zu bemerken.
    Er gehört zu meinem Hof. Er ist der Sohn der letzten Winterkönigin.
    Donia war sprachlos über diese Erkenntnis und darüber, dass er sich dessen offenbar gar nicht bewusst war. Allerdings war er nie so unwissend, wie er schien; nur geübt darin, Dinge zu verbergen, von denen er nicht wollte, dass sie jemand wusste.
    Eine Zeit lang saßen sie schweigend nebeneinander, dann schaute er sie mit nunmehr winterblauen Augen an und sagte: »Ich weiß, dass ich kein Recht habe, hier zu sein oder dich zu berühren.«
    »Du hast kein Recht, mich zu berühren«, bestätigte sie, und doch wollte sie, dass er genau dieses Recht für sich beanspruchte. Er hat mir wehgetan. Mich im Stich gelassen. Mir Dinge versprochen, die er nicht halten konnte.
    »Ich

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