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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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glücklich  – eine Elfe zu sein, die Sommerkönigin zu sein –, aber sie war nicht Keenans Geliebte. »Wir würden einen Fehler machen. Ich werde nie diese eine Elfe für dich sein … oder du für mich.«
    »Es tut mir leid«, sagte er.
    »Mir auch.«
    Und dann küsste er sie wieder.
    Das Sonnenlicht, das in ihren Körper flutete, machte es ihr unmöglich, die Augen weiter offen zu halten. Sie fühlte sich, als würde eine Ewigkeit träger Glückseligkeit in all ihre Poren sickern. Und wie an dem Abend, an dem Keenan sie geheilt hatte, war sie viel zu sehr in Anspruch genommen, als dass sie hätte protestieren können. Nur seine Arme bewahrten sie davor, zu Boden zu stürzen, der nun weit unter ihnen lag.
    Ashlyn hatte keine Ahnung, wie lange sie in diesem Kuss vereint über dem Park schwebten. Sie wusste nur, dass ihr König sich von ihr verabschiedete.
    Schließlich löste Keenan sich von ihr. »Denk an den Boden, Ash.«
    »Den Boden?«, wiederholte sie.
    »Die Erde. Denk an herabfallendes Sonnenlicht …« Und als sie durch die Luft nach unten fielen, fügte Keenan hinzu: » Langsam. Es fällt langsam, Ash.«
    Sie nickte, und sie wurden langsamer. »Das mache ja ich.«
    »Ja, das machst du«, bestätigte er. »Sonnenlicht ist nicht an die Erde gebunden. Ebenso wenig wie die Sommerkönigin.«
    Ihre Füße berührten den Boden, und Keenan ließ sie los. Sie wäre auf die Knie gefallen, doch er stützte sie. Vorsichtig half er ihr, sich auf den Boden zu setzen.
    Als ihre Hand die Erde berührte, sprossen Weinranken daraus hervor und verflochten sich kunstvoll zu einem blühenden Thron, der sie vom Boden hochhob. Sie schaute ihn an. »Keenan?«
    Er wich vor ihr zurück. »Es wird alles gut, Ashlyn. Tavish wird dir sagen, was du wissen musst. Du kannst das. Denk immer daran.«
    Sie blinzelte und blickte an ihm vorbei in den Park. Die Bäume waren eine einzige Blütenpracht. Die Hecken ragten so hoch empor wie Bäume und bildeten eine eindrucksvolle Barriere. Es war noch nicht einmal richtig Frühling, doch der Außenbereich des Sommerhofparks stand bereits in voller Blüte. Überall im Park standen Elfen und warteten. Und mit jeder von ihnen fühlte Ashlyn sich intensiver verbunden als je zuvor.
    Nur nicht mit Keenan.
    Ihr Blick wanderte zurück zu ihm. Ihr Sommerkönig war … kein Sommer mehr. Sie streckte die Hand nach ihm aus. »Keenan?«
    Er nahm ihre Hand und kniete nieder. Das Sonnenlicht, das normalerweise zwischen ihnen pulsierte, wenn sie sich berührten, und in dem sie noch vor wenigen Sekunden glücklich geschwelgt hatte, war nicht da.
    Er hob den Kopf und schaute zu ihr hoch. »Ich hoffe, dass ich an deinem Hof willkommen bin, aber das ist nicht mehr der Ort, an den ich gehöre.«
    Ashlyn war sprachlos. Der Elf, der sie in den Elfenstand erhoben hatte, der mit ihr zusammen den Sommer verkörpert hatte, war nicht länger von Sonnenlicht erfüllt. Irgendwie hatte er ihr seinen Anteil daran in ihrem Abschiedskuss übergeben.
    Ich bin die alleinige Regentin des Sommerhofs.
    »Ich hätte die Elfe, die ich liebe, aufgegeben und die Ewigkeit dir und ihnen gewidmet«, Keenan blickte zu ihrer Linken, wo nun Tavish stand, und dann wieder zu ihr, »aber ich brauche die Liebe und Leidenschaft, die du mir nicht geben kannst. Und dasselbe gilt für dich. Das Fehlen von Leidenschaft, von Liebe, von Glück hat meinen … deinen Hof geschwächt. Jetzt ist der Hof stärker, als er es zu meinen Lebzeiten je war.«
    »Aber …« Ashlyn versuchte zu verstehen, doch ihre Beine fühlten sich noch immer schwach an. Tränen rannen über ihre Wangen, und sie sah Regenbogen am Himmel, die den Verlauf ihrer Tränen nachzeichneten. »Wenn du weggehen konntest … Ich verstehe nicht. Warum konnte ich es dann nicht? Es ist doch das, was du immer warst.«
    Keenan bat sie mit Blicken um Verständnis. »Ich stamme von zwei Höfen ab, Ashlyn. Deshalb hatte ich die Wahl. Allerdings eine, die ich vorher nicht treffen konnte, aber jetzt ist der Sommerhof in guten Händen.«
    »Und du bist was?« Sie zerrte an seiner Hand, versuchte, ihn auf die Füße zu ziehen, doch er schüttelte den Kopf.
    »Gib mich frei«, bat er. »Erteile mir deinen ersten Befehl als die alleinige Sommerkönigin.«
    Tränen raubten ihr die Sicht und überall am Himmel wölbten sich Regenbogen. »Keenan … du bist an meinem Hof immer willkommen, wenn du Trost oder ein Zuhause brauchst. Du bleibst ein Freund meines Hofes … und genießt unseren Schutz,

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