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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Kampferfahrung haben wie die Könige der Finsternis oder die Wilde Meute, doch sie besaß jede Menge Kraft, die darauf drängte, entfesselt zu werden. Das Gewimmel auf der Straße vor der Lagerhalle machte es ihren Truppen unmöglich hineinzugelangen, weshalb Donia bei ihren Elfen blieb. Wenn eine von ihnen fiel, empfand sie Verlustschmerz, wenn eine siegreich war, kalte Befriedigung, und beides ließ sie erschaudern.
    Sie gehören mir. Ich muss sie beschützen.
    Ankou und Far Dorcha spazierten durch die Menge der Kämpfenden; den Todeselfen konnte die Gewalt nichts anhaben. Weder verirrte Pfeile noch Schwertspitzen durchbohrten sie. Ihre Kleidung war jedoch zerrissen, und der Saum von Ankous Tuch troff von Blut, Schlamm und Eis. Sie ging ihrem makaberen Geschäft nach und sammelte die Leichen auf, um sie vom Schlachtfeld zu tragen – und zum ersten Mal verstand Donia, wozu die Arbeit der Todeselfen gut war. Die Gefallenen hatten es nicht verdient, dass man sie liegen ließ und zertrampelte; und die Lebenden brauchten ihre toten Kameraden auf diese Weise nicht auf dem Boden herumliegen zu sehen. Ankou leistete inmitten des Schlachtgetümmels notwendige und sinnvolle Arbeit.
    »Meine Königin?«, sagte Cwenhild.
    »Du darfst keine einzige von Bananachs Elfen an dir vorbeilassen.« Als Donia aufschaute, bemerkte sie, dass sowohl Far Dorcha als auch Ankou mitten in der Bewegung verharrten und sie ansahen. Ihre plötzlichen Blicke ließen Donia erstarren. Es war nicht gerade ermutigend zu sehen, wie der Tod einen so interessiert betrachtete.
    Meine Elfen bluten.
    »Ich gehe mit dir. Ich beschütze in erster Linie meine Königin«, beharrte Cwenhild.
    »Nein.« Donia wandte ihren Blick von den beiden Todeselfen ab. »Du weißt, wie man sie in der Schlacht führt. Das ist mein Befehl, Cwenhild. Sie brauchen einen General und ich brauche dich genau dafür und nicht zu meinem Schutz.«
    »Ich bin anderer Meinung als du«, erwiderte Cwenhild, »aber ich tue, was du mir befiehlst.«
    Als Donia sich durch das Getümmel zwängte, sah sie Keenan in der Nähe des Eingangs zur Lagerhalle. Er war noch nicht bei Bananach angelangt, versuchte aber offensichtlich zu ihr durchzudringen. Frost und gefrorenes Blut klebten an seiner Haut wie Silberstaub und roter Glitter.
    »Was machst du hier?«, fragte sie. Keenan war kein König mehr; wenn Bananach wirklich eine Regentin war, konnte er gegen sie nichts ausrichten. Nur Monarchen oder gleich starke Elfen konnten Regenten töten. Keenan hatte den Großteil seiner Kraft jedoch abgegeben.
    Die Winterkönigin hielt in beiden Händen Schwerter aus Eis, und wenn dies nicht ausreichte, um sich durchzusetzen, hüllte sie die Elfen, die sich ihr entgegenstellten, mit einem Atemhauch in dicke Eisschichten. Auch wenn sie das Amt der Winterkönigin erst seit zwei Jahren bekleidete, hatte sie den Umgang mit den Elementen als Wintermädchen bereits fast hundert Jahre lang üben können.
    Donia schlug sich zu Keenan durch. »Du hast auf mich gewartet. Wie rührend von dir«, sagte sie zu Keenan, während sie die Brust eines Distelelfen durchbohrte.
    »Ich kann eben auch ein Gentleman sein.« Die Freude in Keenans Blick erinnerte sie daran, dass er – obgleich er im Kämpfen nie so geschickt gewesen war wie im Verführen – immer noch ein weitaus erfahrenerer Krieger war als sie oder Ashlyn.
    Wir können es schaffen.
    Donia drehte sich so, dass sie Rücken an Rücken mit Keenan stand; dann schnitt sie den zur Lagerhalle hindrängenden Elfen den Weg ab, indem sie vor ihrer Nase eine Wand aus Eis errichtete. Nun wurde die Schlacht in zwei voneinander getrennten Bereichen fortgesetzt. Die meisten Winterelfen hinter ihnen waren aus der Halle ausgeschlossen und würden gemeinsam mit den Sommer- und den Dunkelelfen draußen gegen die rebellische Brut vorgehen; die Hundselfen, die Ebereschenmänner und die Dunkelelfen drinnen würden sich derer annehmen, die auf ihrer Seite der Barriere noch übrig waren.
    Sie wandte sich wieder Keenan zu, und einen kurzen Moment lang waren sie allein, die Wand aus Eis im Rücken, das Chaos der Gewalt vor ihnen. »Wo ist Niall?«
    »Irgendwo dadrinnen.« Keenan wies mit dem Kinn in die Halle. »Er ist ein bisschen entschlossener als ich.«
    »Doch wohl nicht wegen seiner Fähigkeiten?«, neckte Donia.
    »Vielleicht ein bisschen, aber …«, Keenan warf ihr einen Blick zu, der ganz dem verruchten Elfen entsprach, neben dem sie am Morgen erwacht war, »… ich bleibe

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