Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
verdoppelt. Bewegungslos blieb er in der Tür stehen. Hatte Marko ihn tatsächlich gerade angemacht? Hier in seiner Wohnung, in der irgendwo seine Frau noch schlief?
Noch immer schien sein Körper zu kribbeln, in seinem Bauch fühlte es sich merkwürdig warm an. Gut, das könnten natürlich auch die Nachwirkungen des Alkohols sein, obwohl sich Tom ansonsten nicht schlecht fühlte. Er schüttelte den Kopf, atmete tief durch und brachte seine Körpermitte dazu, sich zu beruhigen. Dann folgt er Marko ins Wohnzimmer. Der Raum war groß und hell. Die Einrichtung war klassisch, normal, fast wie bei seiner Schwester. Ein paar Bilder von dem Mädchen hingen an der Wand. Sein Blick blieb an einem hängen, auf dem sie als Erdbeere verkleidet in einer Art überdimensionalem Körbchen stand. Tom betrachtete eine ganze Weile lächelnd das Bild, dann spürte er, wie sich Marko neben ihn stellte. Erneut umfing ihn dieser Geruch. Diesmal allerdings deutlich von Kaffeeduft überlagert.
„Sie steht total auf Erdbeeren!“, sagte Marko und Tom drehte sich zu ihm um. Er sah stolz aus und lächelte. Ein Lächeln, das Tom zu Herzen ging. Auf einmal fühlte er sich unwohl. Er wollte hier weg. Vielleicht lag es daran, dass er sich erschöpft fühlte, vielleicht aber auch, weil sein Kopf ihm diesen Streich spielte und er die ganze Zeit diese knisternde Stimmung zwischen ihnen empfand. Tom musste daran denken, dass die Ehefrau womöglich gleich aufwachen würde. Wie würde sie es wohl finden, wenn er hier in ihrem Wohnzimmer saß?
Der Duft des Kaffees war nun direkt unter Toms Nase und riss ihn aus seinen Gedanken. Marko hielt ihm eine Tasse hin. „Milch, Zucker?“, fragte er. „Nein, danke. Ich bevorzuge ihn pur!“, erwiderte Tom. Er nahm Marko die Tasse ab und starrte gebannt auf die Finger, die seine für einen kurzen Augenblick berührten. Anscheinend war an der Sache mit der Ameisenarmee wirklich etwas dran. Sie schien nun auch über seinen Körper hergefallen zu sein und zwar in einem unglaublichen Eiltempo. Tom hätte am liebsten aufgestöhnt. Stattdessen trank er hastig einen Schluck seines wirklich heißen Kaffees, ignorierte den leichten Verbrennungsschmerz und fand, dass es absolut Zeit zum Gehen war. Tom stellte die Tasse ab. „Ich gehe dann mal lieber!“, sagte er leise und wandte sich um.
„Wirklich? Ich dachte, wir könnten noch zusammen frühstücken!“ Tom spürte Markos Blick auf sich, aber er wollte ihn lieber nicht ansehen.
„Ähm, nein, ich will keine weiteren Umstände machen. Es ist Sonntag und wahrscheinlich wird deine Frau nicht besonders begeistert sein, wenn am Morgen irgendwelche Fremden hier sind!“ „Ich wäre nicht begeistert, wenn meine Frau hier wäre…“ Tom sah Marko erstaunt an, aber dieser fing leise an zu lachen. „Wir sind geschieden und ich bezweifle, dass sie es in Erwägung ziehen würde, mit mir zu frühstücken!“
„Ich… das tut mir leid!“, erwiderte Tom, weil er nicht wusste, was er sonst dazu sagen sollte. Sein Herz allerdings machte einen kleinen Sprung. Tom konnte sich nicht wirklich erklären, warum ihn dieses Bekenntnis so…so froh stimmte.
„Muss es nicht, denn mir tut es ja auch nicht leid! Also, was ist? Willst du mit uns frühstücken?“ Klang da tatsächlich Hoffnung in Markos Stimme mit? Tom sah ihn irritiert an. Marko lächelte ihn aufmunternd, ja fast verheißungsvoll an. Sein Herz fing an zu hüpfen. Für einen Moment dachte Tom tatsächlich darüber nach, mit Marko zu frühstücken. Aber dann ergriff ihn eine Art Panik. Diese Situation war einfach zu merkwürdig. Sein Körper reagierte so intensiv auf diesen anderen Mann ... einen Mann, bei dem Tom das Gefühl hatte, dass er am Ende auf gar keinen Fall die Kontrolle behalten würde. Einen Hetero, der ganz bestimmt nichts von ihm wollte. Und sich in einen Hetero zu verlieben, war ein wirklich großer Fehler. Hatte er gerade verlieben gedacht? Toms Panik wurde schlagartig noch größer. Nein, er konnte sich nicht verlieben. Das war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort dafür. Und dieser Mann hatte eine kleine Tochter, die jeden Moment mit den Brötchen nach Hause kommen würde. Er musste wirklich dringend hier weg!
„Nein!“, sagte er viel zu hastig. „Nein, ich will eigentlich nur noch meine Sachen holen und dann nach Hause in mein Bett. Ich schätze, ich hatte heute noch nicht genügend Schlaf!“ Er konnte Marko dabei nicht ansehen. Die Worte fühlten sich falsch an, obwohl
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