Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
überaus männlichen Zug, ohne dabei hart zu wirken. Die dunklen Augen blitzten ihn fast schon fröhlich an.
„Ich heiße übrigens Marko!“ Der Mann kam auf Tom zu und hielt ihm seine Hand entgegen. Tom starrte einen Moment lang auf die ihm entgegen gestreckten Finger und ergriff sie schließlich. „Tom! Ich bin Tom!“, sagte er. Marko hatte einen festen Griff und aus irgendeinem unerklärlichen Grund lief ein erregendes Kribbeln über Toms Haut. Er sah auf ihre verschränkten Hände und dann sahen sie sich für einen Moment überrascht an. Tom hatte das Gefühl, Marko würde tief in ihn hinein sehen können. Er fühlte sich unbehaglich und senkte den Blick.
„Also Tom. Wie bist du… Ich denke, ein 'Du' ist durchaus angebracht, oder?“, erkundigte sich Marko grinsend. Tom nickte nur.
„Gut, also wie bist du in diese ... merkwürdige Situation geraten?“ Marko widmete sich seinen Frühstücksvorbereitungen.
Tom zuckte mit den Schultern. „Vermutlich wollte ich aufs Klo und habe die falsche Tür erwischt!“
„Warum hast du nicht bei ihr geklingelt, als du es festgestellt hast. Tanja hätte dich doch sicher reingelassen!“
„Tanja?“ Tom sah ihn erstaunt an und ihm wurde klar, dass der andere natürlich davon ausging, dass er die Nacht mit einer Frau verbracht hatte. Natürlich! Für einen Hetero war das die einzige Erklärung.
„Ähm, ich kenne keine Tanja!“, murmelte Tom vor sich hin.
„Hmmm, vermutlich warst du auch nicht bei der älteren Dame neben uns…“
Tom ließ zischend die Luft aus seinen Lungen. Ältere Dame? Sah er aus, als wenn er die Nacht mit älteren Damen verbringen würde? „Nein, das hätte mich auch gewundert. Aber dann…“, Marko hielt einen Moment inne. „Wenn es also nicht Tanja und auch nicht die nette Frau Schumann ist… Und wohl auch keine Affäre mit einer der verheirateten Frauen hier im Haus… Oder ist ein Ehemann zu früh nach Hause gekommen und du musstest fliehen?“ Tom schüttelte entsetzt den Kopf, fühlte sich tatsächlich ein wenig unbehaglich. Marko schien nachzudenken, dann jedoch grinste er breit, hob eine Augenbraue und die Erkenntnis schien ihn sprichwörtlich zu überfallen. Er sah ihn eine ganze Weile an, schien nach weiteren Möglichkeiten für Toms Lage zu suchen. Tom wurde unruhig unter dem Blick des Mannes. „Dann ... bleibt ja nur noch Herr Frenkel. Der wohnt eine Etage über uns!“ Tom knabberte nervös an seiner Unterlippe. Frenkel? Hieß sein Twink so mit Nachnamen? Er hatte keine Ahnung. Stattdessen sah er Marko an. „So groß?“, er hielt sich die Hand ans Kinn, „Blond, vielleicht 22?“
Jetzt fing Marko an zu lachen. Laut schallte sein Lachen durch den Raum.
„Schon erstaunlich!“, sagte er und grinste Tom an. „Namen werden wohl nicht mehr ausgetauscht, bevor man zusammen in die Kiste springt?“ Tom zuckte nur mit den Schultern. „Es gab keinen Anlass dafür!“, brummte er und fühlte sich noch unbehaglicher. Es wurde Zeit, dass er aus dieser Situation herauskam. Er sah Marko an. Immer noch lag ein spöttischer Zug um dessen Mund. Ein ziemlich schöner Mund. Schmale, männliche Lippen. Toms Gedanken wanderten eindeutig in die falsche Richtung. Er musste sie dringend stoppen, zurückdrängen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und das Wesentliche waren seine Klamotten und die Tatsache, dass… „Du gehst ziemlich locker damit um, dass ich bei einem Kerl war. So als Familienvater und Ehemann“, sprach er seine Gedanken aus, noch ehe er gründlich darüber nachgedacht hatte. Diesmal war es Marko, der mit den Schultern zuckte. Er nahm die Kaffeekanne aus der Maschine und drängte sich an Tom vorbei. Dicht vor ihm blieb er stehen. Tom nahm Markos Geruch diesmal bewusst wahr. Schon vorhin war ihm so ein besonderer Duft aufgefallen, auch im Bad war er ganz leicht zu erkennen gewesen. Aber jetzt war Marko so dicht vor ihm. Tom atmete tief ein. Er roch unglaublich gut. Es erregte Tom auf eine unerklärliche Weise, vernebelte ihm die Sinne. Verwirrt sah er Marko an. Er war so dicht vor ihm, dass Tom sich nur schwer zusammenreißen konnte, um nicht seine Hände nach dem fremden Körper auszustrecken. „Tue ich das? Bin ich das?“, fragte Marko und seine Stimme klang so erotisch, dass sie Tom direkt in die Lenden fuhr. Aber noch ehe ihm die Situation richtig bewusst wurde, ging Marko an ihm vorbei und verschwand in einem anderen Zimmer. Toms Beine zitterten, sein Herzschlag hatte sich mindestens
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