Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
schnellten seine Hände zu seiner Körpermitte. Ein kleines Mädchen sah ihn mit großen Augen erstaunt an. Tom stand einfach nur da, hatte keine Ahnung, was er nun machen sollte. Sie drehte sich zur Wohnungstür um und Tom hielt die Luft an.
„Papa, da steht ein nackter Mann im Flur!“, rief sie laut. Tom wurde schlecht. Wie sollte er einem Familienvater nur seine Situation erklären. Vermutlich würde er ihn für einen Perversen halten und die Polizei rufen. Zischend entließ er die Luft und wusste nicht, was er machen sollte. Wegrennen? Aber wohin denn? Ein kleiner Teil hoffte, dass er hier Hilfe bekam, aber so richtig konnte er nicht daran glauben.
Das Mädchen starrte ihn ungeniert an und kicherte dabei. Tom schätzte sie auf vielleicht fünf oder sechs Jahre. Er hatte eine Nichte in diesem Alter und die beiden waren sich durchaus ähnlich.
„Prinzessin, du sollst doch im Hausflur nicht so brüllen. Es ist doch noch früh am Morgen und…“ Ein Mann stand in der Tür und sah Tom erstaunt an. Er konnte fühlen, wie dessen Augen ihn von oben bis unten musterten. Wahnsinnig dunkle Augen, schoss es Tom durch den Kopf. Noch immer stand Tom wie erstarrt da. In diesem Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als sich in Luft aufzulösen, einfach verschwinden zu können. Er spürte die Hitze in seinem Gesicht und die vier fremden Augen, die ihn offensichtlich amüsiert beobachteten.
„Ähm…“, räusperte er sich. Tom suchte nach Worten, aber sein Kopf war wie leergefegt. Er hörte nur das Kichern des kleinen Mädchens. Vorsichtig sah er den Mann an. Er erwiderte seinen Blick, grinste dabei und verschränkte die Arme vor der Brust. Ja, er grinste ihn eindeutig an. Irgendwie fühlte sich Tom erleichtert. Er hatte eher damit gerechnet…
„Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“, fragte der Mann und riss Tom aus seinen Gedanken. Immer noch konnte Tom dessen Blick auf sich fühlen und nun zog ein Kribbeln über seinen Körper. Die Stimme des Mannes klang angenehm und tief. Ihm wurde auf einmal ganz warm im Bauch.
„Ich ... also, ich habe mich ausgesperrt“, krächzte Tom. Was war denn mit seiner Stimme los? Er straffte sich etwas, versuchte, sich so unauffällig wie möglich zu räuspern und betrachtete sein Gegenüber nun auch mit offenem Blick. Der Mann war ziemlich attraktiv.
„Sie wohnen hier?“, fragte der Mann erstaunt. Mit Sicherheit wusste er genau, dass Tom nicht in diesem Haus wohnte. Die Kleine beobachtete ihn immer noch neugierig.
„Nein, also…“ Tom konnte doch unmöglich vor dem Mädchen erzählen, dass er einen Typen abgeschleppt hatte, der hier irgendwo in diesem Haus wohnte. Anscheinend verstand der Mann sein Stammeln und hob erstaunt eine Augenbraue. Er grinste noch ein wenig breiter.
„Papa, der Mann ist ganz nackt!“, sagte die Kleine noch einmal und sah ihren Vater an.
„Ich sehe es, Prinzessin!“, erwiderte er.
Und dann war Tom alles egal. Das kichernde Mädchen, der Mann, der ihn angrinste. Er konnte sich schließlich nicht noch mehr blamieren.
„Ich muss ganz dringend auf´s Klo!“, brach es aus ihm heraus. Der Mann ging tatsächlich einen Schritt zur Seite und Tom nahm diese Geste als Einladung wahr und ging mit schnellen Schritten in die Wohnung.
„Die erste Tür rechts“, hörte Tom ihn rufen. Tom verschwand augenblicklich hinter der genannten Tür, keuchte, als er die so dringend benötigte Toilette sah, und erleichterte sich. Dann blieb er einfach noch eine Weile sitzen, stützte seine Arme auf die Beine und legte seinen Kopf hinein. Problem Nummer eins war auf jeden Fall gelöst. Er fühlte sich unglaublich erleichtert. Im wahrsten Sinne des Wortes!
„Bring zwei Brötchen mehr mit!“, hörte er die tiefe Stimme des Mannes durch die Tür. Die Wohnungstür fiel ins Schloss. Tom rührte sich noch immer nicht. Aber auf einmal kam ihm die Situation gar nicht mehr so alptraumhaft vor. Er stand zumindest nicht mehr nackt im Hausflur. Er würde nach ein paar Klamotten fragen und vielleicht konnte er sogar hier telefonieren. Dann könnte er zumindest sein Handy anrufen. Vielleicht würde der Typ ja rangehen. Tom fühlte sich wirklich schon viel besser.
Sekunden später klopfte es an der Tür. „Ich habe hier ein paar Klamotten!“, rief der Mann durch die Tür. Na, das klappte ja sogar besser als gedacht!
„Danke“, antwortete Tom beruhigt und stand endlich auf. Er öffnete die Tür einen Spaltbreit und nahm die Sachen
Weitere Kostenlose Bücher