Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
Nicht-Ertrunkene?", erwiderte Ben mit einem Grinsen und stellte die große Umhängetasche, die er mitgebracht hatte, auf dem Boden ab. Einmal mehr hatte Greg Gelegenheit festzustellen, dass sein Besucher genau so gut aussah, wie er es in Erinnerung hatte. Auch wenn er heute bedauerlicherweise komplett angezogen war. Soweit man ein schlabberiges T-Shirt im Batik-Look und eine ausgefranste, knielange Jeans komplett angezogen nennen konnte.
"Das ist ein bisschen wie zwischen Pest und Cholera wählen, nicht wahr? Das eine bringt mich um, das andere verursacht mir Verdauungsstörungen."
Ben lachte und Greg mochte die Art, auf die er die Nase dabei krauszog.
"Ehrlich, ich weiß nicht, woher die armen Tiere ihren schlechten Ruf haben", gab er zurück. "Ich schwöre, die sind wie achtbeinige Teddybären."
Greg schüttelte den Kopf und konnte sein eigenes Lachen nicht länger unterdrücken.
"Ich war noch nie ein großer Kuscheltierfan."
Wie sich herausstellte, war Ben nicht nur Klempner, Gärtner, Tauchlehrer und Poolboy, sondern auch Vertretung der Inselmasseuse, wann immer diese ihren freien Tag hatte. Was, wie der Zufall es wollte, natürlich heute war. Der Tag, an dem Greg seinen Termin gebucht hatte. Er war sicher, wenn er ganz genau hinhörte, konnte er irgendwo ein ganzes Rudel Schicksalsgötter lachen hören. Laut und dreckig. Denn eines war sicher, das hier konnte nicht unblamabel enden.
Nicht, dass es Greg davon abgehalten hätte, sein Hemd auszuziehen und mit mehr Enthusiasmus als ihm gut zu Gesicht stand, auf den schmalen Tisch zu klettern, der in der Mitte eines kleinen Pavillons am anderen Ende des Pools aufgebaut war.
Bewusst regelmäßig atmend machte er es sich bequem und versuchte zu vergessen, wer ihn da gleich berühren würde. Er konzentrierte sich auf den milden Wind, der über seine bloße Haut strich, auf das Rascheln der Palmenblätter im Wind, den Geruch des nahen Meeres und des Öls, das Ben zwischen seinen Händen verrieb.
Eine leichte Gänsehaut überzog seinen ganzen Körper, als der andere Mann die angenehm kühle Flüssigkeit schließlich über seinen Rücken träufeln ließ. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Seine Wahrnehmung war auf der einen Seite hochgradig geschärft, auf der anderen Seite aber fühlte er sich bereits jetzt seltsam schwerelos. Dankbar für den Umstand, dass Erics Gesellschaft wenigstens den größten Berührungshunger gestillt hatte, schloss Greg die Augen und bemühte sich, zu fühlen, ohne zu analysieren.
Bens Hände waren warm und erstaunlich kräftig, ohne grob zu sein. Mit sicheren Bewegungen glitten sie über Gregs Schultern, das Rückgrat entlang und zurück, in einem steten Rhythmus, der auch das letzte bisschen Unbehagen in Trance lullte. Greg konnte förmlich spüren, wie ihm diese Hände jede Verspannung aus dem Körper zogen und Gott, das hier war der Himmel. Das hier konnte unmöglich besser werden, außer ... nein. Er stoppte den trägen Gedankenstrom, der versuchte, ihn in gefährliche Gewässer zu lotsen, abrupt. Statt dessen lenkte er seine Aufmerksamkeit auf die Finger, die sich in seine Muskeln gruben und methodisch Knoten um Knoten lösten.
"Sie spielen Gitarre?", fragte er und lächelte in seine Armbeuge, als er fühlte, wie Ben leicht aus dem Takt geriet.
"Manchmal auch das", erwiderte der andere Mann leichthin. "Wer hat mich verraten?"
"Niemand. Die Hornhaut an Ihren Fingerkuppen", antwortete Greg und versuchte nicht an Thrace zu denken. Seinen dritten Freund, einen Musiker. Vor allem versuchte er, nicht daran zu denken, wie sich seine Fingerspitzen an Körperstellen angefühlt hatten, die nicht Gregs Rücken gewesen waren.
"Oh. Stört es Sie?" Ben hielt in der Bewegung inne. Und das war ganz und gar nicht akzeptabel. Sein Patient hob kurz den Blick.
"Nein. Nein, es ist ... okay." Er war sich nicht sicher, ob ihn der heisere Tonfall in seiner Stimme oder der Ausdruck in seinen Augen verriet, doch Ben gehörte offensichtlich zur schnellen Sorte, denn plötzlich war das Lächeln wieder da.
"Na, da bin ich ja beruhigt", gab er zurück, ließ eine kleine Lache Öl in die schmale Vertiefung über Gregs Hosenbund tropfen und zog betont langsam zwei Finger durch die lauwarme Flüssigkeit, um sie anschließend, quälend langsam, dessen Rückgrat entlangwandern zu lassen. Als er endlich im Nacken angelangt war, konnte sein williges Opfer nur beten, dass jetzt kein Feuer ausbrach, denn mit all dem Blut, das sich plötzlich auf den Weg gen
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