Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
schloss er die Augen, versuchte die Kopfschmerzen zurückzudrängen und an die dahinter liegenden Erinnerungen des gestrigen Abends zu kommen.
Party. Er war auf jeden Fall auf einer Party gewesen. Bei ... - der Name sickerte durch - Jason! Ja, er war auf dessen Geburtstagsparty gewesen. War der nicht zwanzig geworden? Stimmt, Jason Schneider war zwei Jahre älter als er. Seinen zwanzigsten Geburtstag hatte der so richtig feiern wollen und hatte jede Menge Freunde zu sich nach Hause eingeladen.
In Robs Kopf wurde das Stöhnen immer lauter. Es füllte seinen Schädel, drückte ihn auseinander, drang in jede Hirnwindung. Rob presste sich die Hände flach an seinen Kopf und auf die Ohren. Tatsächlich schien es etwas weniger zu werden, nur der Kopfschmerz pochte weiter fröhlich hämisch vor sich hin.
Also eine Party bei Jason. Eine wilde Party mit reichlich Alkohol und willigen Mädchen, viel Anmacherei, Flirterei und schnellem Sex in irgendeinem Zimmer. Das Übliche halt. Rob erinnerte sich nur verschwommen - es musste wirklich schon recht spät gewesen sein, denn es waren kaum noch Leute da - irgendetwas war mit einer verschütteten Wodka-Bowle gewesen.
Grübelnd nahm er die Hände runter, doch sofort war das Stöhnen wieder da. Langsamer jetzt, von einer rauen, männlichen Stimme unterbrochen. Genervt schüttelte Rob den Kopf. Böser Fehler! Keine hektischen Bewegungen mit so einem Dröhnschädel. Das Stöhnen verschwand leider nicht, nur der Kopfschmerz flammte stärker auf. Schwankend erhob sich Rob, hielt sich noch einen Augenblick am Sofa fest und suchte dann nach seiner restlichen Kleidung. Sie lag auf einem unordentlichen Haufen direkt neben dem Sofa. Offenbar hatte er sich also selbst ausgezogen. Das war schon mal gut. Rob hangelte nach seiner Jeans und streifte sie über. Seine Turnschuhe und Socken waren auch da, nur sein Hemd fehlte.
Nasse Flecken. Der Geruch von Alkohol. Ganz plötzlich war seine Erinnerung wieder da. Stimmt, ja, er war gegen die Schüssel mit der Bowle gestoßen und der Inhalt hatte sich auf ihm, teilweise auf einem knutschenden Pärchen auf dem Fußboden davor verteilt. Robs Hemd war völlig durchnässt worden und hatte stark nach dem billigen Wodka gestunken, den jemand flaschenweise hineingegeben hatte, bis das Ganze einfach ungenießbar geworden war. Jason hatte sein Hemd in die Waschmaschine gesteckt. Da war die Party schon fast vorbei gewesen, die meisten lagen besoffen, schlafend oder knutschend irgendwo herum. So gegen drei Uhr nachts musste es gewesen sein. Rob hatte Jason noch geholfen, aufzuräumen und die Schnapsleichen nach draußen entsorgt. Dann hatte Jason ihm angeboten, hier zu pennen, bei ihm im Zimmer auf dem Sofa, weil der letzte Bus schon eine dreiviertel Stunde weg gewesen war.
Rob probierte zu lächeln und es ging gefahrlos, ohne zu starke Schmerzen und ohne sich zu übergeben. Ein guter Anfang. So war es also gewesen und deshalb war er nun in Jasons Zimmer. Aber wo war der jetzt?
Abermals drang das Stöhnen in seinen Kopf ein. War es nicht eben ganz weg gewesen? Nun fing es von vorne an, ebenso wie zuvor: lustvoll, mitreißend, erotisch, sich langsam zum Höhepunkt steigernd.
Erneut schüttelte Rob verwirrt den Kopf. Das kam definitiv nicht aus seinem Schädel. Dieses Stöhnen musste von woanders her kommen. Nicht aus diesem Zimmer, sondern irgendwo unter ihm.
Langsam wuchtete er sich hoch und machte zwei tastende Schritte. Es ging, er kippte nicht gleich um. Wo war noch das Badezimmer?
Rob trat aus dem dunklen Zimmer auf den Flur, wo ihn das grelle Sonnenlicht aus zwei Dachfenstern blendete. Seine Augen brauchten eine ganze Weile, sich daran zu gewöhnen, zumal er noch immer etwas verschwommen sah. Mit den Händen vor sich ausgestreckt und sich an der Wand entlang tastend, fand er den Weg zum Badezimmer. Jedenfalls war er hier gestern schon öfter gewesen, daran konnte er sich erinnern. Rob klappte den Klodeckel auf und erledigte sein erstes Bedürfnis. Sein Blick glitt durch den kleinen Raum zur Badewanne mit dem beigen Duschvorhang. Der Raum war hellgrün gekachelte und am Waschbecken standen drei Zahnputzbecher, Rasierzeug, Männerdeo und Aftershave. Auch das Duschgel war ausschließlich auf männliche Bedürfnisse ausgerichtet.
Erleichtert seufzte Rob auf, als der erste Druck seiner Blase verschwand. Zufrieden betätigte er die Spülung und sein Blick fiel auf die Waschmaschine in der anderen Ecke des Raumes. Daran klebte ein gelber
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