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Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Titel: Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Flage , Isabel Shtar , Nico Morleen , Karo Stein , Raik Thorstad , Chris P. Rolls
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wir schreiben sie selbst. Eine Viertelstunde später bin ich bei dir. Mein Kopf pocht und verkündet mit jedem einzelnen Schlag, dass dies nicht die richtige Zeit für Entscheidungen oder auch                   nur Konfrontationen ist.
    Ich klingle Sturm. Ich habe keine Wahl. Ich habe, wie bereits erwähnt, keinen Schlüssel mehr. Warum eigentlich nicht? Warum habe ich nicht gleich auf den Tisch gehauen und gesagt: „So nicht. So leicht geben wir nicht auf.“
    Keine Ahnung. Vermutlich war ich zu schockiert.
    Als du die Tür öffnest, bin ich versucht, vor schlechtem Gewissen in die Knie zu sinken. Du siehst grauenhaft aus. Verweint, blass, dürr und kreuzunglücklich. Wie konnte mir das vorher entgehen? Dass es dir schwer fiel, einen Schlussstrich zu ziehen?
    „Marco, was willst du noch hier?“
    Dich. Nur dich.
    Du klingst auf eine Weise müde, die nichts mit mangelndem Schlaf zu tun hat – oder mit der Tatsache, dass ich dich aus dem Bett gerissen haben muss. Habe ich aber nicht, denn du bist angezogen. Dein Pullover - Moment, das ist ja meiner - ist zerknittert.
    Alles, was ich will, ist dich in den Arm nehmen und dich ins Innere der Wohnung schieben. Ich will, dass du mit dem Kopf auf meinem Schoss schläfst, während ich dir alles sage, was gesagt werden muss. Aber ich weiß, dass es damit nicht getan ist. Ich habe in der Vergangenheit viel gesagt, viel versprochen. Mit Worten allein wirst du dich nicht umstimmen lassen. So viel habe ich begriffen.
    „Wir müssen reden, aber nicht hier“, schießt es aus mir hervor.  „Nicht hier? Es ist mitten in der Nacht. Wir müssen morgen beide arbeiten.“
    Ha, ich bin dankbar, dass du genau diese Worte wählst, Sebastian. So dankbar. Denn nun kann ich dir zeigen, was in den letzten Stunden in mir gereift ist: „Nein, wir werden morgen beide mit Sicherheit nicht zur Arbeit gehen. Also komm.“
    „Hast du Fieber?“, erwiderst du spöttisch. „Du und nicht arbeiten gehen? Steckt dir ein Messer im Rücken, das ich nicht sehen kann?“ Ja, Sebastian. So ungefähr. Und es schmerzt. Das kannst du mir glauben.
    „Ich habe morgen Besseres zu tun“, winke ich mit dem Trumpf in meiner Tasche. Ich möchte dir erst am See sagen, was ich vorhabe. Was ich angehen werde, um dir zu zeigen, was ich mir wünsche. Für uns.
    Aber du verschränkst die Arme: „Marco, mir geht es ziemlich mies. Ich möchte gerne schlafen. Wir haben vor ein paar Stunden miteinander Schluss gemacht. Das heißt, dass du hier nicht auftauchen und mir irgendeinen Scheiß erzählen kannst. Sei froh, dass ich überhaupt aufgemacht habe. Noch einmal: Was willst du?“
    Ich unterdrücke ein Seufzen, aber gut, ich verstehe dich ja. Ich sehe dir tief in die vom Weinen roten Augen: „Dass du mit mir an den Rubbenbruchsee kommst. Dass du mir zuhörst. Und dass du mich für eine Sekunde in die Wohnung lässt, damit ich etwas holen kann.“ Meine Nervenenden flirren vor Aufregung. Wäre ich eine Seeanemone, würde mein ganzer Körper wackeln und wedeln.
    Die Erwähnung des Sees ist es, die dich zögern lässt. Ich sehe dich den Kopf senken. Dann trittst du beiseite. Warum enthältst du mir den Anblick deines Gesichts vor? Weil sich auf deinen Zügen vielleicht Hoffnung widerspiegelt? Glaub mir, dieses Mal kannst du hoffen. Dieses Mal werde ich dich nicht enttäuschen.
    In den Untiefen deines Küchenschranks finde ich, was ich suche. Wein. Dein geliebter Rotwein, einer von der ganz edlen Sorte. Nein, ich habe immer noch keine Ahnung von Rotwein, aber ich kann Etiketten lesen und mir merken, welchen du nur für besondere Anlässe hervorholst.
    „Lass uns fahren.“ Ich greife nach deiner Hand. Sie ist warm und klebrig. Und vertraut. 
    „Nein.“ Du lässt mich wieder los und weichst mir aus. Mehrere Schritte auf einmal nehmend ziehst du dich ins Wohnzimmer zurück und lehnst dich dort ans Sofa. Es sieht aus, als würdest du an der Lehne Halt suchen. „Sag mir, was du von mir willst. Es gibt nichts, was du mir nicht auch hier sagen könntest. Ich kann nicht mehr, Marco, verstehst du das? Ich will jetzt nicht in der Gegend herumfahren und mich an einem Ort mit dir streiten, der uns beiden einmal viel bedeutet hat.“
    Ich will dir widersprechen, aber ich fürchte, du hast recht. Ach, du. Du hast so viel öfter Recht als ich.
    „Okay“, nicke ich und frage mich, wie man das Ganze möglichst unzeremoniell über die Bühne bringen kann. Ist das überhaupt möglich? Egal. Es muss gesagt sein:

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