Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
brauchen wir da Handtücher?“
Du lachst und mir wird bewusst, dass ich dich sehr lange nicht mehr habe lachen hören: „Wir gehen schwimmen. Der See ist warm, der Regen hat aufgehört. Und dann ...“ Du kommst mir so nahe, dass mir die Luft wegbleibt. Deine Augen nehmen den gefährlich-erotischen Glanz an, den ich so liebe: „Dann wirst du mich entschädigen. Für jeden einzelnen Tag, an dem du keine Zeit hattest. Für jedes Mal, wenn du mich versetzt hast. Für jedes Mal, wenn dir etwas anderes wichtiger war als ich. Für jeden Abend, an dem ich vor Geilheit die Wände hochgegangen bin und du neben mir geschnarcht hast. Verstanden?“
Oh, ich verstehe absolut. Ich spüre vor allen Dingen, wie dein Körper deine Worte unterstreicht. Deine Erektion sticht in meinen Oberschenkeln und der selbstbewusste Griff an mein Gesäß zeigt mir, dass du mich heute vereinnahmen wirst. Du brauchst das und mir geht es nicht anders.
Ich weiß nicht, was morgen auf uns zukommt. Nur, dass ich Pläne habe. Dieses Mal nicht für meine Karriere, sondern für uns. Wir stehen uns nicht länger im Weg. Und es brauchte diesen Schubs von dir, diese Kampfansage, damit ich begreife, dass ich mit meinem Hintern eine ganze Supermarktreihe blockiere.
Warum muss man manchmal die wirklich wichtigen Dinge im Leben erst verlieren, um sie schätzen zu können?
Was wirklich wichtig ist? Bei dir sein ist wichtig. Dich zu lieben, ist wichtig. Heute Nacht verrückte Dinge tun ist wichtig. Du, du bist wichtig.
Und deswegen werde ich jetzt mit dir zum See fahren und im nach Gewitter riechenden Wasser mit dir schlafen. Ich will dich in mir spüren. Ich will dich entschädigen, ich will dich glücklich machen und mich in dir verlieren. Wir werden im Schatten der Bäume auf unseren Handtüchern einschlafen und morgens in einem Café frühstücken. Wir werden nach Rubbenbruchsee stinkend zum Makler gehen und unser neues Zuhause aussuchen. Oder zumindest damit anfangen.
Aus du und ich wird wieder wir. Und zwar mehr als je zuvor.
Robertos Angebot
von Chris P. Rolls (rihaij)
1
Nach- und Vorteile von Partys
Sein Schädel dröhnte. Pochend wanderte der Schmerz von einer Seite zur anderen. Rob stöhnte gequält und verlagerte sein Gewicht. Kopfschmerzen waren ein echt unangenehmer Nachteil nach einer feucht-fröhlichen Party. Tastend bewegte Rob seine Zunge in seinem trockenen Mund hin und her. Ein weiterer Nachteil war zudem dieser eklige Geschmack im Mund, irgendwie pelzig. Erfahrungsgemäß ließ er sich nur durch viel Wasser oder Milch vertreiben. Immerhin war ihm noch nicht schlecht. Was ihn zum dritten Nachteil brachte: wo war er, was war passiert und wo war das Badezimmer? Manchmal war es ein Vorteil, oft genug ein Nachteil, sich nicht an alles zu erinnern, was auf der Party passiert war.
Vorsichtig rollte er sich zur Seite und wäre dabei fast von dem schmalen Sofa gefallen, auf dem er offenbar geschlafen hatte. Eine dünne Fleecedecke lag halb auf ihm, schon auf dem Weg gen Boden. Immerhin, stellte Rob erleichtert fest, er hatte noch seine Unterhose an, also schien die Party dieses Mal nicht ganz so ausgeufert zu sein.
Langsam und vorsichtig blinzelte er in das Sonnenlicht, welches sich seitwärts an dem dunklen Rollo vorbei schummelte und ausgerechnet in sein Gesicht schien. Rob blinzelte stärker, doch alles blieb verschwommen. Seufzend erkannte er den vierten Nachteil: Natürlich hatte er vergessen, seine Kontaktlinsen herauszunehmen. Also würde es ein wenig Zeit brauchen, bis er alles klar sehen konnte und wenn er Pech hatte, dann waren seine Augen bereits rot und würden tierisch tränen. Monatslinsen waren gut und schön, jedoch nicht für vierundzwanzig Stunden täglich gedacht.
Wo war er eigentlich?
Stöhnend richtete er sich auf, setzte sich leicht taumelnd hin und hielt sich den dröhnenden Schädel. Irgendwie schien dauernd jemand laut zu stöhnen, rhythmisch, mal lauter, mal leiser, aber unüberhörbar.
Klasse, wie beim Ficken, kam es ihm in den Sinn. Andere hören Geisterstimmen, ich höre einen Kerl stöhnen. Oh Mann, aber wie lustvoll! Erneut blinzelte er gegen den Nebel vor seinen Augen an und langsam schien es besser zu werden. Rob blickte sich um. Offenbar war er in dem Zimmer eines männlichen Unbekannten gelandet, denn an den Wänden hingen vollbusige Pinups neben Motorrädern. Die Einrichtung war dunkel und einfach. Mann, hetero, fasste Rob es zusammen. Aber wo und wann bin ich ...? Müde
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