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Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Titel: Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Flage , Isabel Shtar , Nico Morleen , Karo Stein , Raik Thorstad , Chris P. Rolls
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dass die Vorstellung keinesfalls zu Ende war, sondern einem neuen Höhepunkt entgegen strebte.      Die Musik verlor ihre Leichtigkeit. Die Flöten stimmten ein Staccato an, leise und rhythmisch. Fiedeln, Trommeln und Bjanars Laute fielen ein, wanden sich in schaurigen Tonfolgen um den Gesang der Flöten, wurden lauter, gewannen an Tempo, bis sie sich in Raserei verloren. Bis die Instrumente nicht länger sangen, sondern schrien. Gerade, als die Grenze erreicht schien, die Saiten zu schnarren begannen und das Fell der Trommeln zu reißen drohte, zerschnitten Rauchsäulen die Lücken in der Wagenburg. Mehr als ein Besucher sprang erschrocken auf und wich zurück. Aber wohin? Nach vorn? Nach hinten? Nein. Von allen Seiten schwebte grünblaues Drachenfeuer auf sie zu. Es züngelte über die Haut der jungen Tänzer, küsste ihre verschwitzte Haut, ohne ihnen Schaden zuzufügen. Mit akrobatischen Sprüngen wirbelten sie über die Lagerfeuer und schlugen Salti. Einige von ihnen führten zusätzlich Fackeln mit sich, stießen sie sich in die Kehle und spien die gespenstisch grünen Flammen in die nach Blattwerk riechende Nachtluft.
    Bjanar konnte im Widerschein weit aufgerissene Augen und Münder erkennen und verbot sich ein Schmunzeln. Zu seinen mit dunklen Streifen verzierten Wangen hätte es wie ein Zähnefletschen ausgesehen. Städtisches Volk. Priesterhörige. Rackerten ihr ganzes Leben lang auf demselben Flecken Acker, der ihnen nicht einmal gehörte. Sie sahen nie etwas anderes als den nahen Marktplatz oder vielleicht den benachbarten Weiler, wenn eine Hochzeit stattfand. Zog es sie nie in die Ferne, die die Heimat der Ranasci war? Sehnten sie sich nie danach, auf ein Pferd zu springen und ihm die Zügel zu geben, auf dass es lief, wohin es wollte?
    Als das Drachenfeuer erlosch, brach Jubel über der Wagenburg aus. Bauersfrauen wurden mutig und streckten die Hände nach den jungen Burschen aus, während ihre Gatten hungrige Blicke in Richtung der Mädchen warfen. Bjanar sorgte sich nicht um seine Schwestern. Falls jemand wider besseren Wissens – die Ranasci waren eine familiäre Sippe und duldeten keine Gewalt an ihren Kindern – zu aufdringlich wurde, wussten die Mädchen sich zu wehren.
    Er selbst war dankbar, dass er seine Laute endlich in ihre aus Hirschfell genähte Hülle schieben konnte. Für ihn war die Nacht zu Ende. Er würde sich mit niemandem vergnügen, nicht schwatzen, nicht tanzen. Er wollte allein sein. Bjanar schlang sich gerade die Tasche über die Schulter, als sich eine zierliche Hand auf seinen Unterarm legte.
    Sazza blickte nicht mehr halb so zornig wie während ihres Tanzes, aber ihre vorgeschobene Unterlippe zeugte davon, dass sie seinen Fehler nicht vergessen hatte. Sie schubste sich einen mit einem Bergkristall geschmückten Zopf aus dem Gesicht und zerrte Bjanar ein Stück in Richtung ihres Wagens.
    „Wo warst du nur mit deinen Gedanken, großer Bruder?“, beklagte sie sich. „Du wusstest doch, dass es Umas erster Tanz war. Dein Bruch in der Melodie hat sie beinahe in die Glut springen lassen.“     Schuldbewusst senkte er den Kopf. Das Tanzen war für sein Volk mehr als ein Zeitvertreib oder die Freude an der Beweglichkeit des Körpers. Es war eine milde Form von Magie, die ihre Wirkung nur dann entfaltete, wenn jeder Schritt, jeder Hüftschwung zur rechten Zeit kam. Sein falscher Griff in die Saiten hätte das feine Gewebe des Arkanen um ein Haar zerreißen lassen. Dabei war es wichtig für das fahrende Volk, dass es den Menschen in guter Erinnerung blieb. Zu gern kaufte man erst ihre Körbe und Felle, nur um sie einen Tag später als Vagabunden zu bezeichnen und zu vertreiben. Vielleicht war es nicht recht, mit den Sinnen der Menschen zu spielen und ihnen fröhliche Erinnerungen von ihrem Aufenthalt in ihren Reihen in den Geist zu pflanzen. Aber es war besser als brennende Scheiterhaufen und Gefängnistürme, in denen man auf einen Prozess wartete, der nie kommen sollte.
    „Entschuldige, Sazza“, murmelte Bjanar und küsste sie sacht auf den schmollenden Mund. „Es kommt nicht wieder vor.“
    Sie machte den Eindruck, als hätte sie Zweifel an seinen Worten und ihm selbst ging es nicht anders.
    Mit hängenden Schultern wandte Bjanar sich von Sazza ab und schlich sich zu seinem Lager. Er wollte den nächsten Morgen herbei schlafen. Diesen und den nächsten und den nächsten und den nächsten... drei Jahre lang.
     
    * * *
    Die Wagen rumpelten ächzend über den

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