Sommermond
schlucken. Er wollte etwas erwidern, schaffte es aber nicht. Für den Bruchteil einer Sekunde zogen etliche Gedanken durch seinen Kopf, die jedoch so schwammig waren, dass er ihnen nicht folgen konnte. Er verfing sich in Lars‘ verführerischem Blick. Noch ein letztes Mal kramte er all sein Selbstbewusstsein zusammen, blickte fest zurück, streckte seine Hand in einer wortlosen Geste nach hinten und entriegelte seinen BMW per Knopfdruck. Lars fuhr sich mit der Zunge über sein Grinsen. Mit sanfter Gewalt drückte er Alex zur Seite, ließ gleichzeitig eine Hand von dessen Hüfte rutschen und riss die hintere Wagentür auf. Kurz darauf nahm er auch seine zweite Hand zurück und stand plötzlich da, als ob er den nächsten Schritt von Alex erwarten würde. Der Blonde wurde unsicher und versuchte seinen Verstand aus dem Meer von Alkohol zu fischen. Doch es gelang ihm nicht. Nachdenklich entgegnete er Lars‘ Blick. Blau traf auf Braun. Wie bei Ben.
Alex‘ Mund öffnete sich wie von selbst. Er wollte sich mit Worten zur Vernunft bringen, brachte aber keinen Laut hervor.
„Hey?“, flüsterte Lars. Seine Augen formten sich zu besorgten Schlitzen. „Alles in Ordnung, Alex?“
Alex lauschte den Worten. Schallend hallten sie in seinem Kopf. Wieder und wieder. Und plötzlich vereinte sich Lars‘ besorgter Blick, seine braunen Augen und die Art, wie er sprach, zu einem verschwommenen Abbild Bens. Alex starrte ihn an. Er starrte wie gebannt und versuchte sich vom Gegenteil zu überzeugen. Doch in seinem betrunkenen Zustand verwechselte er das Trugbild mit der Realität und sah tatsächlich Ben vor sich stehen. Ben, wie er sich um ihn sorgte und mit ihm sprach, wie sonst niemand anderes mit ihm sprach.
Er atmete schwer. Sein Blick klebte an dem von Lars … oder Ben. Er spürte Sehnsucht in sich aufsteigen und konnte sich nicht länger zusammennehmen. Er machte einen schnellen Schritt vorwärts, legte seine Hände um Lars‘ Gesicht, beugte sich vor und presste seine Lippen auf die des Dunkelhaarigen. Der Kuss war intensiv und löste ein wohliges Kribbeln in ihm aus, verbunden mit einem Gefühl von stetig wachsender Lust. Lars‘ Hände krallten sich in sein Hemd und zogen ihn fest an sich heran. Ihre Zungen rangen miteinander – so, als ob sie füreinander bestimmt wären und niemals jemand anderen geküsst hätten.
Für einen kurzen Moment löste Alex sich und japste nach Luft. Ihm war warm. Er konnte spüren, wie seine Wangen in einem roten Schimmer glühten. Lars atmete schwer und fixierte ihn. In seinen Augen spiegelte sich Erregtheit. Alex starrte fest zurück. Einen ganzen Moment. So lange, bis er wieder Ben zu sehen glaubte, sich erneut vorbeugte und Lars daraufhin noch leidenschaftlicher küsste. Der Dunkelhaarige ließ mit einer Hand von ihm ab und schob die geöffnete Autotür weiter auf. Dann drückte er Alex mit sanfter Gewalt rückwärts ins Wageninnere und zog die Tür hinter sich zu. Alex landete rücklings auf dem kalten Leder der Bank und schaute zu Lars, der sich mit einer Körperhälfte auf ihn legte und mit der anderen im Fußraum kniete. Alex schielte zu ihm herab und beobachtete, wie er sich an seiner Hose zu schaffen machte. Einen kurzen Moment wurde er unsicher und legte seine Stirn in skeptische Falten. Doch als Lars seine Hose ein Stück herunterzog und anschließend damit begann, seinen heißen Atem auf Alex‘ Boxershorts zu verteilen, siegte die Lust. Er legte seinen Kopf auf das feste Polster und schloss die Augen. Er spürte, wie eine kalte Hand unter seine Boxershorts glitt und ihn zu streicheln begann. Seine Erektion verhärtete sich. Er atmete durch leicht geöffnete Lippe und musste zwischendurch kräftig schlucken, damit sein Mund nicht austrocknete. Dass er sich komplett passiv verhielt, konnte er nicht beeinflussen. Das hatte sich einfach ergeben. Vermutlich lag es an der altersbedingten Rangordnung.
Lars befreite ihn aus seinen Schuhen und streifte ihm anschließend die Hose samt Boxershorts von den Beinen. Erneut hob Alex den Kopf und schielte benommen zu seinen Beinen. Er sah Lars‘ Hand an seinem Ständer, wie sie sich quälend langsam auf und ab bewegte. Als er seinen Kopf wieder ablegte, musste er ungewollt stöhnen. Und während Lars damit begann, ihm einen zu blasen, durchzogen seinen Kopf Erinnerungen an Sex mit Ben. Er stellte sich vor, dass er es war, der seinen Schwanz lutschte; dass er es war, der ihn derart anmachte.
Lars ließ seinen Schwanz zwischendurch aus
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