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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Rest seines Croissants herunter und fegte sich die Blätterteigkrümel vom Schoß.
    „Wo willst du mich denn dieses Mal mit hinschleppen?“, fragte er.
    „Erstsemesterparty, Mann!“, schoss es aus Max. „Da sind bestimmt ‘ne Menge hübsche Weiber.“
    Ben warf ihm einen skeptischen Blick zu.
    „Und Kerle!“, fügte Max schnell hinzu.
    „Du weißt schon, dass du vergeben bist?“
    „Na, und? Gucken wird wohl noch erlaubt sein“, meinte Max daraufhin.
    Ben schüttelte den Kopf.
    „Mann, Ben!“, quengelte Max. „Du kannst dich doch nicht ewig in deinem Zimmer vergraben.“
    „Wenn ich das Stipendium bekommen will, muss ich das aber“, gab Ben zurück.
    Max rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und zog einen Schmollmund. „Bitte!“, bat er wie ein kleines Kind. „Nur dieses eine Mal.“
    Ben warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. „Wird Nick da sein?“
    „Woher soll ich das wissen?“, entgegnete Max und zuckte mit den Schultern. „Willst du’s jetzt nochmal mit dem probieren oder was?“
    „Was für ‘n Schwachsinn …“, murmelte Ben. „Im Gegenteil. Ich hab‘ keine Lust, ihm zu begegnen und mir irgendwelche blöden Sprüche über Alex anhören zu müssen.“
    „Heißt das, du kommst mit?“, hakte Max nach.
    „Vielleicht“, erwiderte Ben, obwohl er seine Entscheidung längst gefällt hatte. Denn Max hatte Recht damit, dass er es dringend nötig hatte, wieder unter Leute zu kommen. Trotzdem wollte er Max‘ Ungeduld noch etwas ausreizen.
    „Komm schon!“, bettelte dieser. „Sag einfach ja und ich hol‘ dich heut‘ Abend ab!“
    Ben saß noch einen Moment regungslos da, bis er breit grinste und kurz darauf nickte.
    „Okay, okay …“, gab er nach.
    „Super!“, platzte es sofort aus seinem Freund. Er stopfte seine rechte Hand in seine Hosentaschen, hob sein Becken dabei etwas an und zog drei Papierstreifen hervor. „Hab‘ nämlich schon Karten besorgt.“
    „Du kalkulierendes Miststück“, zischte Ben.
    Er warf Max einen festen Blick zu, bevor er laut loslachte, und Max daraufhin erleichtert aufatmete.
    „Also hol‘ ich dich heute Abend ab?“, vergewisserte sich dieser. „So gegen neun?“
    Ben nickte lächelnd und beobachtete Max dabei, wie er die Karten zurück in seine Tasche stopfte. Dann blickte er Richtung Tresen und musterte die vielen hektischen Studenten, die nach ihren Portemonnaies kramten und ihre Bestellungen über den Tresen riefen.
    Als Max fertig war und in die Hände klopfte, als hätte er soeben ein hartes Stück Arbeit geleistet, wollte Ben gerade auf seine Frage eingehen, erstarrte dann aber, als er plötzlich Peer sah, wie er sich an der Kasse anstellte. Dieses Mal ohne Brille.
    „Das ist er …“, flüsterte er geistesabwesend.
    Max sah ihn kurz irritiert an, bevor er seinem Blick folgte und sich umwandte.
    „Wer?“, fragte er dazu.
    „Na, der Typ … dieser Kunststudent, der mich letztens gezeichnet hat“, erklärte Ben.
    „Du meinst den Kerl, wegen dem ich in ‘nem Mordstempo die Treppen runtergepest bin, Isa sich dabei fast ‘nen Fuß gebrochen hätte, und der im Endeffekt gar nicht mehr da war?“, fragte Max.
    „ Du wolltest ihn doch unbedingt sehen“, verteidigte sich Ben. „Und ich musste das ausbaden, als ihr mich allein oben stehen gelassen habt.“
    Max blickte sich suchend um. „Wo ist er denn?“, fragte er.
    „Halt Ausschau nach Robert Pattinson!“, erklärte Ben.
    „Ich dachte Johnny Depp“, hakte Max nach. „Du Spinner!“
    Doch bevor Ben darauf eingehen konnte, landete Max‘ Blick schon auf Peer. Mit geöffnetem Mund hielt er inne. „Oder auch nicht …“, fügte er seinem letzten Kommentar hinzu. „Der sieht ja echt aus wie dieser VampirFuzzi.“
    „Und bewegt sich wie Johnny Depp“, fügte Ben schmunzelnd hinzu. „Achte mal drauf!“
    Peer stand vorm gläsernen Tresen und lehnte sich übertrieben weit nach hinten. Mit hochgezogenen Augenbrauen begutachtete er das vielseitige Angebot, bevor er seine Hand hob, sie nach vorn nahm und mit dem Zeigefinger auf die Stelle am Glas tippte, hinter dem sich ein Laugenbrötchen befand.
    „Ohne Kompromisse“, sagte er dazu.
    Es war kaum zu übersehen, dass sich die blonde Bedienung das Lachen verkneifen musste. Ihre Lippen formten die viel zu leisen Worte „Zum hier essen?“, während sie das Brötchen mit einer Zange zwischen seinen Backblechkollegen hervorzog. Peer wandte sich daraufhin um, ließ seinen Blick durch das Café schweifen, entdeckte dabei

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