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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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zuckte erschrocken zusammen. Derart aufgebracht hatte er Peer noch nie erlebt.
    „Die ganzen Wochen heulst du mir die Ohren voll, die ganzen Wochen kannst du an nichts anderes denken als an Alex“, zählte er auf. „Und morgen hast du vor, zu ihm nach Hamburg zu fahren.“ Er schnappte nach Luft und schluckte einmal kräftig. „Und dann antwortest du auf meine Frage mit ‚Ich weiß es nicht‘ ?“
    „Was ist denn los mit dir?“, fragte Ben. Er war entsetzt.
    „Was los mit mir ist?“, wiederholte ihn Peer. „Das fragst du mich allen Ernstes?“
    Ben zuckte verunsichert mit den Schultern.
    Peer stand vor ihm und warf ihm einen strengen Blick zu. Er holte tief Luft und öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich darauf wieder und machte stattdessen eine abtuende Geste. Gleichzeitig wandte er sich ab.
    „Ach, vergiss es!“, zischte er.
    Ben war verwirrt. Er verstand weder die Situation noch welche Reaktion Peer von ihm erwartete. Doch eines wusste er: Er wollte nicht auch noch mit Peer im Streit auseinandergehen. Deswegen sprang er auf, holte ihn schnellen Schrittes ein und hielt ihn am Arm fest. Peer blieb sofort stehen. Mit gesenktem Kopf starrte er vor sich auf den Boden. Ben trat um ihn herum, beugte sich etwas vor und versuchte einen Blickkontakt herzustellen.
    „Hey …“, flüsterte er, hob seine Hand und schob Peers Kinn nach oben.
    Der Dunkelhaarige sah ihn an. Die Wut war aus seinen Augen veschwunden. Dafür glänzte nun etwas anderes in ihnen. Er sah verletzt aus.
    Ben versuchte ein Lächeln, spürte aber, dass es ihm misslang. Leise seufzte er und wollte gerade etwas sagen, als Peer sich plötzlich nach vorn lehnte und seine Lippen auf die seinen presste. Das Ganze geschah so plötzlich, dass Ben mit weit aufgerissenen Augen dastand. Er war zu keiner Bewegung fähig. Peers Lippen waren weich und schmeckten nach Kaffee. Er hasste Kaffee.
    Peer versuchte ihn zum Küssen zu animieren, doch Bens Lippen regten sich nicht. Sein Herz klopfte wie wild gegen seine Brust, während er mit zur Seite gestreckten Armen dastand und wartete, dass sich Peer wieder von ihm löste. Das tat er schließlich auch. Langsam nahm er seinen Kopf zurück und sah Ben noch einmal fest in die Augen, bevor er den Blick senkte. Ben wollte etwas sagen, fand aber nicht die richtigen Worte. Deshalb ließ er Peer den Vortritt. Der presste seine Lippen zusammen und schloss kurz die Augen. Dabei sah er aus, als ob er das, was er soeben getan hatte, bereute. Als er seine Augen wieder öffnete, machte er eine unklare Geste und stöhnte verzweifelt. Dann blickte er Ben wieder in die Augen.
    „Das wollte ich nicht“, entschuldigte er sich.
    Ben starrte ihn an. Er war verunsichert. Er sah, wie Peer kräftig schluckte und sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht strich.
    „Nein“, korrigierte Peer sich dann. „Das stimmt nicht.“ Er pausierte und nickte kaum merklich - als ob er auf unausgesprochene Fragen in seinem Kopf antwortete. „Ich wollte das . Genau das .“
    „Ich versteh‘ nicht ganz …“, murmelte Ben. Seine Stimme klang heiser und kraftlos.
    „Ich weiß, dass du Alex noch liebst“, fuhr Peer fort. „Jeder, der dich kennt, weiß das.“
    Ben hörte ihm aufmerksam zu. Durch seinen Magen zog ein ungutes Gefühl. Es war ein Gefühl von Angst. Er befürchtete, Peer mit diesem Kuss verloren zu haben. Doch das wollte er nicht. In Peer hatte er einen guten Freund gefunden. Jemanden, mit dem er über alles reden konnte. Er wollte nicht, dass diese Freundschaft durch einseitige Gefühle zerstört wurde.
    Gespannt wartete er auf Peers Erklärung, obwohl er sie eigentlich nicht hören wollte, weil er sie im Grunde schon kannte und nicht mit ihr umgehen konnte. Der Kuss hatte Peer verraten. Und damit war all das, wofür Ben ihre Freundschaft gehalten hatte, plötzlich nichtig. Er kam sich sogar etwas egoistisch vor, Peers Gefühle bislang nicht bemerkt und ihn stattdessen mit seinem Liebeskummer bezüglich Alex belastet zu haben.
    „Was war das eben?“, fragte er ruhig.
    Peer lächelte gezwungen. Er spielte den Tapferen, doch in seinen Augen sah man, wie miserabel er sich fühlte.
    „Als ich dich damals in der Campus Suite gesehen habe“, begann Peer, „da habe ich sofort gewusst, dass du jemand Besonderes bist. Und irgendwie … Ach, ich weiß auch nicht …“
    Er lachte verlegen, sah aber gleichzeitig aus, als ob er jeden Moment losheulen würde.
    „Aber du hast doch damals so auf

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