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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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dessen Blick sah, beruhigte er sich wieder. „Ich hab‘ einfach ‘ne Scheißangst um dich!“
    Kaum hatte er es ausgesprochen, streckte Ben ihm eine Hand entgegen. Alex trat einen weiteren Schritt vorwärts und ergriff sie, woraufhin sich Bens warme Finger um die seinen legten. Diese Geste sagte mehr als Worte. Alex setzte sich auf die Bettkante, wich Bens Blick allerdings aus.
    „Ich dachte einfach, der ganze Scheiß wäre endlich vorbei“, dachte er laut.
    „Und wie geht’s jetzt weiter?“, fragte Ben.
    „Jo will …“, begann er, stockte dann jedoch. Als er an den Zeitungsartikel dachte, wurde ihm übel. Er überlegte, Ben davon zu erzählen, entschied sich aber erst einmal dagegen. Dafür würde später noch genügend Zeit sein. Erst einmal gab es Wichtigeres, das es zu klären galt.
    „Jo will was ?“, hakte Ben nach.
    „Jo will versuchen, das Geld zusammenzukriegen“, fuhr Alex fort. „Bis heute Abend.“
    „Und wenn er’s nicht schafft?“, fragte Ben.
    „Er muss es schaffen“, erwiderte Alex und schaute endlich wieder zu Ben auf. Ihre Blicke trafen sich.
    „Die wollen uns gegenseitig fertigmachen“, meinte Ben. „Die drohen mir mit dir und dir mit mir.“
    Alex nickte kaum merklich. „Die werden dir nichts tun“, sagte er. „Das verspreche ich dir.“
    Bens Händedruck wurde fester.
    „Wäre es nicht vielleicht doch besser, die Polizei einzuschalten?“, fragte er und sprach einfühlsam - bedacht, Alex nicht aus der Fassung zu bringen.
    Dieser schüttelte sofort den Kopf. „Die sind mir doch ständig auf den Versen. Wenn die spitzkriegen, dass ich die Bullen rufe, machen die dich fertig!“
    „Die machen mir keine Angst“, sagte Ben.
    „Du weißt selbst, dass das nicht stimmt“, entgegnete Alex.
    Ben schwieg daraufhin.
    „Ich hab‘ das allein angefangen und ich muss das auch allein zu Ende bringen“, sagte Alex.
    „Aber das ist zu gefährlich!“, warf Ben ein. Er klang besorgt.
    Alex löste seine Hand aus der seines Freundes und stand auf.
    „Nein, ist es nicht“, gab er zurück. „Die werden das Geld bekommen und uns danach in Ruhe lassen. Dafür werd‘ ich schon sorgen!“
    Er wusste zwar nicht, wie er dieses Versprechen einhalten sollte, hielt es aber für das Beste, Ben in diesem Glauben zu lassen. Ben musste sich schonen. Mit seiner Rippenfraktur war nicht zu spaßen.
    „Ich werd‘ Jo jetzt helfen, das Geld zusammenzukriegen“, sagte Alex entschlossen.
    „Aber – “
    „Kein aber!“
    Alex schritt zum Stuhl und zog seine Jacke von der Lehne.
    „Wenn irgendwas ist, rufst du mich an! Hast du verstanden?“ Er sah Ben fest in die Augen.
    Der Dunkelhaarige schwieg und senkte einen kurzen Moment den Blick, bevor er wieder aufschaute. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf. Irritiert blickte Alex ihn an und wartete auf eine Erklärung.
    „Ich werd‘ dich das nicht allein durchziehen lassen“, sagte Ben. „Die Typen sind unberechenbar.“
    Alex stolperte ein paar Schritte rückwärts Richtung Tür.
    „Tut mir leid, Ben“, sagte er, „aber das wirst du müssen. Du bist verletzt und musst erst mal gesund werden. Außerdem will ich dich nicht dabei haben. Wenn dir noch mal was passieren würde, könnte ich mir das nie verzeihen.“
    Ben starrte ihn an. Seine Mund stand ein Spalt breit offen.
    „Alex, bitte!“, flehte er. Aus seiner Stimme war jegliche Kraft verschwunden.
    „Ich muss los …“, erwiderte Alex und wandte sich zum Gehen um.
    „Alex!“, rief Ben ein weiteres Mal und war offensichtlich bemüht, streng zu klingen.
    Doch der Blonde ignorierte ihn. Er schritt zur Tür und öffnete sie. Er spürte Bens Blick auf seinem Rücken und sein Gewissen versuchte ihn zu zwingen, sich noch einmal umzudrehen. Doch letztendlich gewann er den inneren Kampf und verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort.
    Als er im Flur ankam, lehnte er sich erst einmal gegen die kalte Wand, warf seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Das innere Bedürfnis, zu Ben zurückzukehren, breitete sich immer stärker in ihm aus. Aber er musste konsequent bleiben. Dieses Mal wollte er die Sache allein in die Hand nehmen und eine bessere Voraussetzung, als dass Ben ans Krankenhausbett gefesselt war, gab es nicht. So konnte sich Ben kein weiteres Mal unnötig in Gefahr bringen.
    Immer wieder redete er sich ein, die Probleme allein lösen zu können. Alles, was er dazu brauchte, war das Geld. Deshalb steckte er all seine Hoffnung in Jo. Sein Vater musste das Geld

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