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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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Zugang zu etwas frischer Luft wäre nicht mehr möglich gewesen.
    „Setz dich“, befahl sie Reiner und ließ sich in den gegenüberliegenden Stuhl fallen.
    Die Luft war angenehm, denn im Inneren des ‚Stairways‘ hatte Ella den Eindruck, es hätten über 40 Grad sein können. Mit einer Hand wischte sie sich den Schweiß von der Stirn.
    „Was machst du hier?“, wollte sie nochmals wissen, als Reiner sich gesetzt hatte.
    „Wo ist Susi?“
    „Du suchst doch nicht im Ernst nach Susi?“
    „Ich habe mir Sorgen gemacht, nach all dem, was heute passiert ist.“
    „Du spinnst. Wie bist du überhaupt hier her gekommen?“
    „Mit Frank.“
    „Der ist auch hier?“ Leichte Panik kam in ihr auf, als ob sie schon wieder etwas getan hatte, was ihr nicht erlaubt war. Mit dem besten Freund zu schlafen war keine gute Idee gewesen, das tat man einfach nicht.
    „Er sucht nach Manuela. Die war wohl nicht nach Hause gekommen und er machte sich Sorgen. Ach ja, kannst du mir vielleicht Geld leihen? 30 Mark wären echt super.“
    „Wie bitte?“
    „Geld – ich habe mir von Frank welches geliehen und würde es ihm gern gleich zurückgeben, um ihm nichts schuldig zu sein.“
    „Ja, meinetwegen“, sie kramte in ihrer Jacke nach ihrem Portemonnaie, zog drei Scheine heraus und reichte sie ihm. „Wiedersehen macht Freude.“
    „Klar, was denkst du nur von mir?“
    „Und Frank sucht allen Ernstes hier nach Manuela?“
    „Das sagte er jedenfalls.“
    „Die geht doch nie im Leben hier her. Das ist nicht ihr Laden.“ Ella war aufgestanden. „Komm, lass uns zu Meier gehen und schauen, ob Frank ihn inzwischen gefunden hat.“
    Ella atmete noch einmal tief durch, als ob sie die etwas kühlere Luft hätte speichern können. Sie betraten den Flur, der zurück zur Tanzfläche führte. Ella glaubte blind zu sein, denn der Hof war relativ hell erleuchtet gewesen. Sie passierten den Raum, der daran erinnerte, dass sich in diesem Gebäude früher einmal eine Bank befunden hatte, da er mit einer dicken Panzertür versehen war, als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten und sie Manuela aus dem Gang heraus kommen sah, der zu den Toiletten führte.
    „Da ist sie tatsächlich“, sagte sie zu Reiner, der zwar gehört hatte, dass Ella etwas sagte, aber nicht verstehen konnte was.
    „Da“, schrie sie Reiner an, „da vorn war Manuela.“
    „Dann lass uns Frank suchen und es ihm sagen“, schrie Reiner zurück.
    Aber als sie an der Tanzfläche ankamen, war weder von Meier etwas zu sehen, noch von Frank oder Manuela.
     
     

Kapitel 11: ‚Pickenpack‘
    „Lass uns ins ‚Pickenpack‘ rüber gehen“, schrie Ella Reiner an.
    Auf der Galerie stehend hatten sie sich einen guten Überblick über die Tanzfläche verschaffen können und nach ihren Freunden Ausschau gehalten. Reiner nickte, obwohl er nicht wirklich verstanden hatte, was genau Ella gesagt hatte. Sie wirkte derart bestimmt, dass er glaubte, es sei besser, ihr zu folgen. Das würde ihn sicher früher oder später auch zu Susi bringen.
    Gerade, als sie sich auf den Weg zur Tür machten, stellte sich ihnen ein großer Mann in den Weg, beugte sich zu Ella herunter und drückte ihr etwas in die Hand. Sie hatte ebenfalls mit dem Kopf genickt. Erst als sie durch die beiden dicken Holztüren hindurch waren und es heller und vor allem ruhiger war, blieb Reiner stehen.
    „Wer war das?“, wollte er wissen.
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Und was wollte er von dir?“
    „Wissen, ob ich Ella bin.“
    „Und warum? Mann Ella, lass dir doch nicht jede Information aus der Nase ziehen.“
    „Er gab mir ein Stück Papier.“
    „Ja und? Was sollte das?“
    „Ich traue mich nicht, es anzusehen.“
    Auf einmal glaubte Ella an Knochenschwund zu leiden, denn in ihren Beinen fühlte es sich an, als könnte sie sich kaum mehr auf ihnen halten. Geradezu erschöpft hatte sie sich sicherheitshalber an die Wand gelehnt, den Zettel hatte sie noch immer in der Hand. Durch ihre dünne Jacke hindurch spürte sie die Kühle der Fliesen. Ihr war danach, dem Wunsch ihrer Beine nachzugeben und in sich zusammenzufallen. Aber da die Schlange der Einlassfordernden noch immer nicht nachgelassen hatte, riss sie sich zusammen, das wäre ihr dann doch zu peinlich gewesen.
    „Ella, was ist los? Geht’s dir nicht gut? Hast du zu viel getrunken?“
    In Ellas Kopf drehte es sich tatsächlich. Mit zitternder Hand hielt sie ihm das Stück Papier entgegen.
    „Hier, lies du es bitte.“
    „Echt Ella, auf

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