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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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erinnern.“
    „So ist es auch, ehrlich. Es tut mir wirklich sehr leid, ich war total betrunken.“
    „Darum hast du also so getan, als wäre nichts gewesen. Ich dachte, dich packt das schlechte Gewissen. Aber dann hast du dich ja ziemlich bald danach von Frank getrennt.“
    „Ich konnte das einfach nicht mehr ertragen.“
    „Aber ihr seid doch noch immer so gute Freunde.“
    „Ich meine auch etwas anderes, aber ich glaube, ich sollte nicht mit dir darüber reden.“
    „Ich bin sein bester Freund, du kannst mir eigentlich alles sagen.“
    „Redet ihr denn auch über Sex?“
    „Ach, darum geht es.“
    „Was hast du denn gedacht?“
    „Das jedenfalls nicht. Ich kann dazu auch nix sagen.“
    „Siehst du, darum wollte ich nicht darüber sprechen.“
    „Aber warum hast du mich dann so derart ignoriert?“
    „Hab ich doch gar nicht.“
    „Also war das damals mit mir auch nicht so der Bringer.“
    Ella spürte, wie ihr die Gesichtsfarbe entglitt und sie rot anlief. Wieder war es unerträglich heiß geworden.
    „Ich kann mich echt nicht erinnern. Das ist so furchtbar peinlich. Können wir nicht über was anderes reden?“
    Meier fing an zu lachen und bestellte zwei weitere Ouzo.
    „Okay, dann erzähl mir, warum du vorhin so schnell vom ‚Malaria‘ weg wolltest. An Thomas hat es also nicht gelegen?“
    Ella kramte in ihrer Jackentasche, zog die beiden Zettel heraus und reichte sie ihm.
    „Was ist das?“
    „Schau dir das mal an. Den gefalteten habe ich schon seit einer Woche. Den anderen habe ich vorhin in meiner Tasche gefunden.“
    Meier strich das Papier glatt und schaute es sich genau an.
    „Ich verstehe immer noch nicht, was das soll?“
    „Findest du es nicht komisch? Könnte das was mit den Morden zu tun haben? Ich meine gerade die zweite Botschaft. Ob es mich erschreckt hätte? Was sollte mich denn sonst noch erschrecken, als der Tod der Frau heute Abend.“
    „Da erlaubt sich einer einen schlechten Scherz mit dir, mach dir keine Gedanken. Was ist, wollen wir nun tanzen?“
     
    Der Weg das Schulterblatt hinunter zum Neuen Pferdemarkt war nicht weit und da es noch immer unglaublich warm war, empfand Ella den kurzen Fußweg als recht angenehm, denn sie spürte ganz eindeutig die Wirkung des Alkohols, obwohl es tatsächlich eine gute Idee gewesen war, etwas zu essen. Leider hatte sie sich zu oft dazu hinreißen lassen einen Schnaps zu trinken. In dieser Nacht wollte sie unter allen Umständen nüchtern bleiben, denn sie hoffte darauf, dass Meier ihr nach dem Gespräch und seinen Annäherungsversuchen sie dann endlich mit in seine Wohnung nehmen würde, die nicht weit entfernt lag.
    Sie schlenderten nebeneinander her, während sie sich die Auslagen in den Geschäften anschaute, die teilweise so alt anmuteten, dass Ella glaubte, die Dekoration würde noch aus den frühen 60er Jahren stammen. Manchmal war sie vor einem Schaufenster stehen geblieben, jedoch einzig, um sich Meier genauer im spiegelnden Fenster ansehen zu können. Sie wollte beobachten, was er tat. Sie hoffte darauf, dass er sich ihr ein weiteres Mal nähern würde. Aber im Gegensatz zu Reiner, der gern ihre Hand nahm, wenn sie zu zweit unterwegs waren, benahm sich Meier genauso unverbindlich wie immer.
     
    Schon von Weiten konnten sie die Menschen erkennen, die sich von einer Straßenseite zur anderen bewegten. Es wirkte wie eine Art Rush-Hour, die sich mitten in der Nacht über den Neuen Pferdemarkt drängte. Vor dem ‚Stairways‘ hatte sich eine Schlange gebildet, denn mittlerweile war es kurz vor ein Uhr.
    Nie im Leben wäre man darauf gekommen, dass sich in dem alten Gebäude aus der Jahrhundertwende ein angesagter Tanzschuppen befand. Keine riesige Leuchtschrift ließ darauf schließen, nur die vielen recht jungen Menschen, die auf Einlass hofften, wiesen den Weg zum Eingang. Durch eine dicke Holztür hindurch, ein paar Stufen hinauf, rechts durch eine weitere recht stabil gebaute Eingangstür, hinter der zwei Türsteher darüber wachten, wer den Laden betreten durfte, gelangte man ins Innere.
    Beherzt hatten Ella und Meier sich den Weg an den Wartenden, die wenig erfreut darüber waren, dass sich hier offenkundig jemand vordrängeln wollte, vorbei gekämpft.
    „Der muss aber zahlen“, hatte der Türsteher, ein Freund von Mike, zu ihr gesagt.
    „Ach komm schon, das ist ein echt guter Freund.“
    „Dein Freund?“
    „So was in der Art.“
    „Na gut, aber er bekommt keine Getränke-Bons.“
    „Du bist ein Schatz.“
    Sie

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