Sommernachts-Grauen
können, fühlte ich seine Lippen auf meinen. Unmittelbar hatte er seine Zunge in meinen Mund gesteckt.
Ich hatte durchaus schon einige Jungs geküsst. Aber das Gefühl seine Lippen auf meinem Mund zu spüren, seine Zunge, die süß schmeckte, katapultierten mich in den siebten Himmel. Mein gesamter Körper fing an zu zittern und ich konnte es beim besten Willen nicht unterdrücken.
„Hast du etwa Angst? Das musst du nicht, ich bin ja bei dir“, sagte er mit sanfter Stimme und ein Traum schien sich mir zu erfüllen.
Ich war am Ziel meiner Wünsche. Mehr konnte ich in dem Moment nicht vom Leben erwarten. Er küsste mich noch immer intensiv. Seine Hände fingerten an mir herum, versuchten, unter meine dicke Jacke zu gelangen und in meine Hose. Ich schämte mich für meine Unzulänglichkeit.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit der aufkommenden Erregung umgehen sollte. Obwohl ich durchaus annahm, dass ich mich mit Jungs auskennen würde, so war meine Erfahrung auf diesem Gebiet ehrlicherweise doch begrenzt. Was sollte ich tun? Was würde er jetzt von mir erwarten?
Ich geriet in Panik, dass ich kaum mehr seine Hand in meiner Hose spürte und wie er versuchte mit seinen Finger in meinen Slip zu gelangen. Er hätte den Reißverschluss meiner Hose öffnen müssen, um sich weiter vorarbeiten zu können. Er presste seinen Unterleib fest an mich. Ganz deutlich konnte ich den Ständer in seiner Hose an meinen Bauch ausmachen, was sich anfühlte, als hätte er ein Stück Holz dabei.
„Nimm mal die Hand aus der Hose“, hörte ich einen seiner Freunde sagen.
Langsam tat Thomas, was sein Freund gesagt hatte, löste sich von mir und grinste mich breit an.
„Das werden wir später weiter untersuchen“, sagte er und ging die Treppe hinunter.
Unmittelbar darauf hörte ich einen lauten Knall.
Laut johlend und schreiend vor Vergnügen traten Thomas und seine Freunde wieder auf die Straße. Ich versuchte, mich wieder zu beruhigen. Das Gefühl in meinem Bauch war unbeschreiblich und breitete sich über meinen gesamten Körper aus. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was er mit ‚untersuchen‘ gemeint haben könnte.
Während wir weiter durch die Straßen zogen, grinste mich Thomas hin und wieder vielsagend an. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass er tatsächlich mich meinen könnte. Aber außer mir und der Freundin seines Freundes war kein anderes Mädchen bei uns.
Je dichter wir in die Gegend des Hauses seiner Eltern kamen, desto mehr breitete sich in mir Panik aus, gepaart mit ungla ublicher Vorfreude auf das, was mich erwarten würde. Ich hatte ein wenig Angst, mit ihm zu schlafen. Nicht wegen der Sache an sich, denn die wäre geradezu sensationell. Viele meiner Freundinnen erzählten mir bereits, eine Frau zu sein.
Endlich wollte ich das auch von mir behaupten können. Dennoch glaubte ich, zu versagen. Wie machte man denn Sex? Natürlich hatte ich alles in der ‚Bravo‘ darüber gelesen, was ich meinte, wissen zu müssen. ‚Dr. Sommer‘ und auch die Bildergeschichte hatten viele Tipps für unerfahrene Teenager. Aber das war alles eben nur Theorie. Wie würde es in der Praxis sein?
Die Aufregung schien mich langsam aufzufressen. Mein Herz schlug heftig, dass ich glaubte, es könnte jeden Moment einfach aufhören zu schlagen. Zudem wurde mir schlecht. Ich hatte den Eindruck, als müsste ich mich jeden Moment übergeben. Und der Druck auf meiner Blase wurde unerträglich.
Um kurz vor Mitternacht trennten wir uns von seinen Freunden. Jeder ging nach Hause. Vollkommen durchgefroren kamen wir gerade rechtzeitig, um mit unseren Eltern auf das neue Jahr anzustoßen. Das Glas Sekt gab mir den Rest. Immerhin hatte ich nichts gegessen.
Die Erwachsenen waren inzwischen reichlich angetrunken. Zu meinen Eltern hatten sich noch einige andere Nachbarn gesellt. Der Fernseher wurde lauter aufgedreht. Die Frauen quietschten vor Vergnügen und ich sah, wie meine Mutter mit einem leicht derangierten Gesichtsausdruck auf dem Sofa saß und sich angeregt mit einem Mann versuchte zu unterhalten.
„Die sind abgefüllt,“ bemerkte Thomas, „dann lass uns in mein Zimmer gehen.“
Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. Meine Knie zitterten so sehr, dass ich glaubte , kaum die erste Etage zu schaffen. Sein Zimmer war ebenso klein wie meins, aber sah doch ganz anders aus. An den Wänden hingen Poster von Suzi Quadro und Alice Cooper. Es war erstaunlich aufgeräumt. Nur auf einem kleinen Schreibtisch in der Ecke lagen ein
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