Sommernachts-Grauen
durchdringend an.
„Was ist?“, wollte sie wissen.
„Willst du nichts unternehmen?“
„Warum? Susi scheint es doch zu gefallen.“
„Aber doch nicht mit so einem, ich bitte dich. Das kannst du nicht zulassen und Susi ist bestimmt zu betrunken, um sich dagegen zu wehren.“
„Ganz egal, ich habe nicht den Eindruck, dass ich ihr helfen müsste.“
„Aber muss es denn ausgerechnet so ein widerlicher Typ mit Schnauzbart sein?“
Mehr und mehr Leute schienen einen Zufluchtsort zu suchen und das ‚Stairways‘ füllte sich.
„Okay, wir gehen“, sagte Ella.
„Aber nicht ohne Susi“, meinte Reiner, „wir können sie unmöglich in den Fängen dieses Typen lassen. Das ist zu gefährlich.“
„Ich kenne den, der ist harmlos.“
„Was?“, brüllte Reiner, „Solche Typen kennst du? Ich bin erschüttert.“
In einem Zug hatte er sein Bier geleert und trank gleich noch den Rest aus Ellas Flasche.
„Ich gehe und frage sie, ob sie mitkommt. Mehr kann ich aber auch nicht tun.“
Ella bahnte sich einen Weg auf die vollkommen überfüllte Tanzfläche. Wie eine homogene Masse bewegte sich alles im gleichen Takt zu Iggi Pop. Sie hätte die Füße anheben können und wäre nicht umgefallen. Endlich hatte sie ihre Freundin erreicht und tippte ihr auf die Schulter. Leicht benommen öffnete Susi ihre Augen. Sie schien überrascht darüber zu sein, wo sie sich befand.
„Was machst du denn hier?“, fragte sie.
„Du bist betrunken.“ Ella war dicht an sie herangetreten, um mit ihr sprechen zu können.
Sie nahm seinen Geruch wahr, der ihr auf unangenehme Weise vertraut war. Auf einmal spürte sie eine Hand unter ihrem Rock, die geschickt den Weg in ihren Slip gesucht hatte.
„Nimm sofort deine dreckige Grabbel aus meiner Hose.“
„Was denn? Ein Dreier wäre doch auch ganz nett“, hauchte er ihr ins Ohr.
„Wenn du nicht sofort deine Hand da verschwinden lässt, dann wirst du für heute deinen Schwanz nicht mehr gebrauchen können.“
Ella hatte mit einer Hand kräftig in seinen Schritt gegriffen und seine Eier fest in der Hand. Leicht erhöhte sie den Druck, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
„Ach komm schon, um der alten Zeiten willen. War doch immer nett mit uns gewesen.“
„Mach mit Susi was du willst, aber nimm deine Hand aus meiner Hose oder ich fange an zu schreien.“
Er hatte inzwischen versucht, mit einem Finger in sie einzudringen, während Ella den Druck erhöhte, was ihm jedoch zu gefallen schien.
„Gehen wir noch woanders hin?“, fragte Susi und wirkte leicht benommen. „Hier ist es mir echt zu voll.“
Thomas hatte seine Hand ruckartig aus ihrer Hose gezogen, nachdem Ella vorhatte, seine Hoden zu zerquetschen, wenn er nicht endlich von ihr abließ.
„Okay“, sagte er, „dann lass uns ins ‚Madhouse‘ gehen. Mein Auto steht vor der Tür.“
Auch wenn Ella absolut kein Interesse daran hatte, ihn weiterhin sehen zu müssen, so war es doch eine Möglichkeit, bequem das Lokal zu wechseln. Und irgendwie würde sie einen Weg finden ihn wieder los zu werden.
„Wir müssen aber Reiner noch mitnehmen“, sagte sie, nachdem sich Susi und Thomas bereits auf den Weg in Richtung Ausgang gemacht hatten.
„Was? Reiner ist auch hier? Das hat mir gerade noch gefehlt“, sagte Susi und wirkte plötzlich, als wäre sie schlagartig wieder nüchtern.
Kapitel 13: ‚Madhouse‘
„Ich sitze auf jeden Fall vorn“, sagte Ella, als sie die dicken Holztüren passiert hatten.
Die Schlange der Einlassfordernden schien kein Ende zu nehmen. Noch nie hatte Ella einen derartigen Andrang erlebt. Vor einer knappen Stunde hatte sie sich hier an der kühlenden Wand gelehnt, erschrocken darüber, wer sich einen Scherz mit ihr erlaubte. Der Anblick von Thomas, wie er Susi seine Zunge in den Mund gesteckt hatte und sein Versuch einen Finger in Ella zu stecken, hatte sie derart aufgebracht, dass sie jetzt daran glauben wollte, sie hätte nichts mit den Morden zu tun.
„Kommt gar nicht in Frage“, sagte Susi, „dann müsste ich ja mit Reiner hinten sitzen.“
„Was für ein kleiner Schnellmerker du bist. Erstaunlich, hätte ich dir gar nicht zugetraut“, frotzelte Reiner.
„Lass Ella doch ruhig vorn sitzen“, mischte sich Thomas ein und grinste Ella breit an.
Noch bevor Ella darüber nachdenken konnte, dass dies wahrscheinlich keine gute Idee war, ganz sicher würde Thomas erneut versuchen, sich an sie heranzumachen, wurde ihnen bewusst aus welchem Grund so viele
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