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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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an die Oberfläche gekommen.
    Bens Verzweiflung nahm trotzdem zu. »Aber was wird aus sechsen davon?«
    »Vielleicht lässt sich Molly überreden, wenn sie ihren Freundinnen erzählen kann, dass es irgendeine seltene, exotische Rasse von exorbitantem Wert ist.«
    Er zuckte die Schultern. »Es sind schon merkwürdigere Dinge geschehen.« Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Lara zu. »Na, mach schon, Mütterchen, wir werden langsam müde.« Er blickte auf die Uhr. »Es ist fast drei Uhr früh.«
    »Ich vermute, Rory hat sich entschlossen, mit den anderen im Pub zu bleiben. Er wird eine Menge getrunken haben.« Das wäre Thea nicht ungelegen gekommen. Es bedeutete, dass sie in seinem Bett schlafen und Ben in ihrem Schlafzimmer zusammen mit Toby unterbringen konnte. Rorys viel gerühmtes Federbett kam ihr gerade jetzt himmlisch vor.
    Laras Flanken bebten, und Ben und Thea kauerten sich neben sie und sahen zu, wie ein weiterer kleiner Welpe zur Welt kam. Er war viel kleiner als die anderen. Und er zappelte und quiekte auch nicht wie seine Vorgänger.
    »Ist er tot?«
    Ben nahm ihn auf und rubbelte ihn mit dem Handtuch -mit Theas Handtuch -, das sie ihm irgendwann im Laufe der Nacht gegeben hatte. »Vielleicht nicht, aber es ist ein Kümmerling. Na, komm schon, Bürschchen, hol Luft!«
    Das tat er schließlich und gab einen so feinen Laut von sich, dass sie ihn nicht gehört hätten, wenn es nicht mitten in der Nacht gewesen wäre.
    »Den werde ich nehmen«, sagte Thea mit belegter Stimme.
    »Es ist ein Kümmerling«, wiederholte er. »Vielleicht überlebt er nicht. Hängen Sie Ihr Herz nicht allzu sehr an ihn.«
    »Zu spät.« Thea merkte, dass sie weinte.
    Ben legte ihr die Hand auf die Schulter. »Warten Sie bis morgen. Schauen wir erst einmal, wie es ihm dann geht. Vielleicht überlebt er die Nacht nicht.«
    Theas Gefühle spielten verrückt. Sie war müde, sie war überreizt. Sie wollte sich an Ben anlehnen und von ihm in die Arme genommen werden. Einen Augenblick lang hatte sie das Gefühl, er würde es tun, als an der Eingangstür ein gewaltiges Spektakel laut wurde. Die Tür wurde geöffnet, und herein kamen Rory, Molly und Petal.
    »Im Pub gab es keine Zimmer mit Frühstück«, berichtete Rory etwas undeutlich. »Und das Hotel war geschlossen. Also habe ich sie wieder mitgebracht. Wir haben auf die Hundebabys angestoßen.« Er taumelte so weit in den Raum, dass er Lara und ihre Welpen sehen konnte. »Da, seht ihr? Ich habe euch doch gesagt, sie würde bestens zurechtkommen.«
    Da sie im Augenblick nicht dazu kam, ihn zu treten, wandte Thea ihre Aufmerksamkeit Molly zu, die wahrscheinlich vor Zorn glühte.
    Aber weit gefehlt. Sie wirkte recht fröhlich. »Wir mussten mit dem Taxi zurückfahren«, erzählte sie unbekümmert. »Wir waren alle zu betrunken, um zu fahren.«
    »Ich nicht«, stellte Petal quengelnd klar. »Aber ich kann nicht fahren. Kann ich jetzt bitte ins Bett gehen? Irische Volkssongs geben mir einfach nichts. Der ganze Pub war voller alter Leute, die gesungen und getanzt haben. Es war abartig.«
    Thea wurde schlagartig aus ihrer Gefühlsstarre gerissen und erkannte, dass niemand sich darum kümmern würde, wo wer schlief, wenn sie es jetzt nicht tat. Sie stand auf. »Am besten suche ich etwas Bettzeug zusammen. Hast du irgendetwas, Rory? Oder war da nur das, was ich ...« Sie zögerte. Wenn ihr herausrutschte, dass Lara auf dem Ersatzlaken ihre Welpen bekommen hatte, würden sowohl Molly als auch Petal einen Anfall bekommen.
    »Keine Ahnung. Sieh mal im Schrank nach.« Er deutete auf einen Schrank in der Ecke des Wohnzimmers, dem letzten Platz, an dem irgendjemand Bettlaken vermuten würde. »Ich geh jetzt in mein Bett. Es ist ein Doppelbett.« Dann öffnete er die Tür zu seinem Schlafzimmer und verschwand dahinter.
    Thea beschloss, die Pensionswirtin herauszukehren. »Vermutlich hat keiner von euch einen Schlafsack dabei?«
    Molly blickte sie an wie jemand, der vielleicht wusste, was ein Schlafsack war, aber bestimmt keinen besaß.
    Petal - die einen sehr teuren Schlafsack ihr Eigen nannte, in dem man garantiert auch einen arktischen Schneesturm überstand, ihn aber nicht mitgebracht hatte - fauchte: »Nein!«
    »Ich habe einen für Toby«, antwortete Ben. »Aber da er gerade hineinpasst, wird er für sonst niemanden von Nutzen sein.«
    »Wir können ihn als zusätzliche Decke benutzen«, sagte Thea. »Ich schaue mal nach den Laken. Wenn ich doch nur vorher etwas von diesem Schrank gewusst

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