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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Ladenlokal. Er hielt sich zurück und machte sie nicht auf den schmuddeligen Teppichboden, die dunkelbeigefarbenen Wände oder den Schmutz aufmerksam.
    »Es sind wirklich schöne Räume, das müssen Sie zugeben«, meinte Thea.
    Er nickte kaum merklich, wie ein Mann, der bei einer Versteigerung verstohlen mitbietet.
    »Es ist nur schade, dass es wahrscheinlich nicht genug Stellwände gibt«, fuhr sie fort.
    Ben holte tief Luft. »Sie könnten, falls das nötig ist, die Fenster mit Holzfaserplatten abdecken. Dazu muss man sich nur Rahmen bauen, in die man die Platten einlegen kann.«
    Erfreut wandte Thea sich ihm zu. »Eine glänzende Idee! Sie sind klug. Wo geht es hier hin?«
    Es schlossen sich noch zwei weitere Räume mit riesigen Fenstern an, und mehr und mehr gab Thea sich dem Gefühl hin, dass sie das Richtige gefunden hatte. »Jetzt lassen Sie uns hinuntergehen«, drängte sie, nachdem sie im Geist schon die Hälfte von Rorys riesigen Bildern untergebracht hatte.
    Über eine Treppe gelangte man in den Keller. Dort gab es keine Fenster, kein Tageslicht, und es roch verdächtig muffig.
    »Das ist der Teppich«, erklärte Ben. »Wenn Sie ihn abheben und etwas durchlüften lassen, wäre die Sache wahrscheinlich behoben.«
    »Und hier gibt es keine Fenster«, stellte Thea begeistert fest. »Wir hätten vier Wände für die Bilder und könnten die Drucke in den Fluren aufhängen. Wir brauchten nur gutes Licht. Was verbirgt sich dahinter?«
    Die Tür führte zu einer kleinen Küche und einem weiteren Büroraum, wieder ohne Fenster.
    »Hier könnten wir die Geräte unterbringen.« Sie deutete auf den Büroraum. »Und aus der Küche könnte man auch etwas machen.«
    »Eine Küche«, erwiderte Ben bestimmt.
    »Und ein Büro. Ich könnte einen Schreibtisch reinstellen.«
    Sie standen in dem schmuddeligen Durchgang. Er blickte auf sie herab, und obwohl sie seinen Gesichtsausdruck nicht genau sehen konnte, spürte sie, dass er so zu ihr sprechen würde, wie es ihre Lehrerinnen oft getan hatten. Mit anderen Worten, er hatte nichts Gutes zu vermelden.
    »Thea«, begann er und legte ihr eine Hand auf den Arm.
    »Ben«, entgegnete sie bestimmt und schob die Hand fort. »Ich glaube, ich weiß, was Sie sagen wollen, und ich glaube, es wäre besser, wenn Sie es woanders sagten. Zum Beispiel in einem Pub. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite ist einer. Das habe ich bei unserer Ankunft gesehen.«
 
    »Also«, meinte sie, nachdem sie einen Schluck ihres Lagers getrunken hatte, immer noch entschlossen optimistisch. »Sie wollen mir klar machen, dass ich verrückt bin, dass ich unmöglich ohne privates Einkommen und Kapital eine Kunstgalerie eröffnen kann und Rory einfach mit seinen Bildern in die Staaten ziehen lassen soll. Was er ja ohne weiteres könnte - er brauchte dazu nur im Internet nach seinem Verbindungsmann zu suchen. Und ich könnte mir dann irgendein anderes nettes Hobby suchen. Aber ich will Ihnen die Mühe sparen - all das weiß ich. Ich werde eine Hypothek auf mein Haus aufnehmen, ein weiteres Zimmer vermieten, um damit die Ausgaben zu bestreiten, und all meine Kraft in diese Galerie stecken. Ich setze mir eine Frist von zwei Jahren, und wenn ich bis dahin nicht schwarze Zahlen schreibe, gebe ich mich geschlagen. Okay?«
    Er nippte an seinem Drink. »Gut, ich wollte wirklich vieles von dem anführen, und ich war extra hergekommen, um Ihnen die ganze Sache auszureden, doch vermutlich wusste ich bereits, dass ich damit keinen Erfolg haben würde.«
    Thea hatte auf ein erfrischendes, leidenschaftliches Für und Wider gehofft. »Nein«, antwortete sie leise.
    »Also, ich denke zwar, dass Sie völlig verrückt sind und mit dem Projekt scheitern müssen, aber ich werde Ihnen trotzdem helfen, so gut ich kann. Mit Kontakten und dergleichen.«
    Theas Mundwinkel zuckten. »Ah, jedoch nicht beim Anstreichen und Renovieren?«
    Seine Mundwinkel zuckten ebenfalls, aber er hatte sie schnell wieder unter Kontrolle. »Ich habe nicht besonders viel Zeit, doch ich hoffe, dass ich mich daran auch ein wenig beteiligen kann, wenn es sein muss.«
    Thea schenkte ihm ein angemessenes Lächeln und streckte die Hand aus. »Natürlich muss es nicht sein. Es ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie mir überhaupt helfen wollen. Und Ihre Kontakte werden wirklich nützlich sein - ein paar Eimer Farbe kann schließlich jeder Dummkopf verstreichen.«
    »Und das ist auch ganz gut so, wie sie wahrscheinlich feststellen werden.«
    »Ich bin

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