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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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zurück bist, oder soll ich zunächst einmal weitermachen? Ruf mich bitte zurück. Übrigens, Derek ist hocherfreut, dass ich ein neues Projekt habe.«
    Thea schlürfte besinnlich ihren Tee, erleichtert, dass Susan nicht angerufen hatte. Molly auf ihrer Seite zu wissen, bescherte ihr gemischte Gefühle. Einerseits strotzte Molly vor Energie, Enthusiasmus und Ideen, und das war wunderbar. Aber andererseits war sie so herrisch und rechthaberisch, dass sie allzu leicht eine Angelegenheit ganz an sich riss. Sollte sie, Thea, höflich, aber bestimmt darauf bestehen, die Liste der noch zu besichtigenden Räumlichkeiten an sich zu nehmen und Molly zu erklären, dass sie jetzt allein zurechtkäme?
    Der zweite Schluck Tee brachte Thea zu dem Schluss, dass das nicht möglich war. Zum einen, weil sie nie den Mut aufbringen würde, Molly, wie freundlich auch immer, in ihre Schranken zu verweisen, zum anderen konnte sie die Dinge wahrscheinlich gar nicht allein regeln. Selbst wenn sie Molly in ihrem Team hatte, stand ihr eine gewaltige, wahrscheinlich nicht zu bewältigende Aufgabe bevor.
    Als das Telefon zum zweiten Mal läutete, nahm sie ihre Teetasse und ging an den Apparat. Wahrscheinlich war der Anruf ohnehin für Petal.
    »Oh, hallo«, erklang eine leicht überrascht klingende, tiefe Männerstimme. »Ben Jonson. Ich hatte nur den Anrufbeantworter erwartet.«
    »Ah, hallo.« Thea spürte, wie ihr Magen unerwartet einen kleinen Sprung machte. Das hatte sie seit ihrer Schulzeit nicht mehr erlebt.
    »Ich muss in Ihre Gegend, um einen Klienten zu besuchen. Ich habe mich gefragt, ob ich bei Ihnen vorbeischauen und mit Ihnen sprechen könnte? In der nächsten Woche.«
    Thea war hin- und hergerissen. Sie wusste, dass sie in der nächsten Woche sehr beschäftigt sein würde, aber andererseits wünschte sie sich zu ihrer eigenen Überraschung sehr, Ben zu sehen. »Ja, natürlich. Aber können wir nicht jetzt miteinander sprechen?« Sie war stolz auf sich. Eine kluge Antwort.
    Es folgte eine kleine Pause. »Ja, das könnten wir wohl. Ich habe eine Galerie gefunden, die für Rory etwas frei hätte.«
    »Oh.« Das war eine gute Nachricht. Sie wollte, dass Rorys Bilder in einer Galerie gezeigt wurden. Aber warum fühlte sie sich dann plötzlich so, als hätte alle Kraft sie verlassen? »Das haben Sie gut hingekriegt.«
    »Ja.« Ben klang zufrieden. »Wir haben großes Glück gehabt. Eine gute Galerie mit sehr viel Platz hatte einen unerwarteten Ausfall. Ich erfuhr davon und habe als Erster nachgefragt.«
    »Ausgezeichnet.« Eigentlich wollte Thea rufen: »Oh, Mist«, so wie Petal es manchmal tat, oder mit dem Fuß aufstampfen. Schade, dass sie schon erwachsen war. »Werden Sie es Rory erzählen, oder soll ich das erledigen?«
    Wieder eine Pause. »Wenn Sie mir die Nummer geben, werde ich es tun.«
    Nach etwas Gewühl in ihrer Handtasche fand sie den richtigen Fetzen Papier. »Erinnern Sie ihn daran, Lara den Kleinen anzulegen, wann immer er daran denkt.«
    »Den Kleinen? Ach ja. Ich werde Rory daran erinnern.«
    »Ich hoffe, es bleibt genug Zeit für das Aufziehen und Rahmen.« Ob sie wollte oder nicht - sie klang aufsässig. Es hatte sie einige Mühe gekostet, diese Arbeiten in Auftrag zu geben, und sie hatte selbst dafür bezahlt. Jetzt würde irgendeine vornehme Londoner Galerie ihr alles vor der Nase wegschnappen.
    »Ach, dafür sollte Zeit genug sein. Die Ausstellungsfläche wird erst Anfang nächsten Jahres frei.«
    »Im nächsten Jahr?« Theas Gesicht hellte sich auf. Sie konnte nicht sicher wissen, dass Rory die Wartezeit zu lang erscheinen würde, doch sie hatte immerhin noch eine Chance. »Er hat mir nur drei Monate gegeben.«
    »Ja. Aber, Thea, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, es ist doch ein kleiner Unterschied zwischen einer großen Galerie in London ...«
    »Und einer kleinen in der Provinz, die bisher nicht einmal über eigene Räumlichkeiten verfügt. Ich weiß.« Sie hielt für eine Sekunde inne. »Also, lassen Sie mich wissen, wie es weitergegangen ist.«
    Als sie aufgelegt hatte, war sie trotz Bens Nachricht mit sich selbst zufrieden. Sie fand, sie hatte auf den Anruf richtig reagiert. Gab es nicht irgendeine eiserne Regel, dass man einen Anruf selbst beendete? Oder galt das nur für Telefongespräche mit Männern, wenn man sich verabredete? Sie musste noch einmal in ihrem Knigge nachlesen. Thea spürte, dass sie rot anlief. Warum dachte sie im Zusammenhang mit Ben an Verabredungen?
    Sie beschloss, Molly

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