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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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zurückzurufen, bevor sie ein Bad nahm. Sie würde wahrscheinlich ebenso enttäuscht sein wie Thea selbst.
    Molly reagierte zu Theas Befriedigung verärgert. »Nach all unseren Plänen! Und all diesen furchtbaren Räumen! Was für eine Verschwendung! Und ich habe mich dabei so schmutzig gemacht.«
    »Es sollte eigentlich eine gute Nachricht sein. Wir wollen doch, dass Rorys Bilder in einer Londoner Galerie ausgestellt werden, oder nicht?«
    Molly stieß einen wegwerfenden Laut hervor. »Also, ehrlich gesagt, es ist mir egal, ob und wo Rorys Bilder gezeigt werden. Von mir aus können sie auch für alle Zeiten in seinem Schuppen vor sich hin gammeln. Ich wollte eine Kunstgalerie eröffnen!« Es folgte eine winzige Pause. »Wollte dir helfen, eine zu eröffnen, meine ich.«
    Thea seufzte. »Ja. Aber für Rory müssen wir uns freuen.«
    »Vermutlich. Verdammt! Ich habe mich darauf gefreut, wieder eine richtige Aufgabe zu haben.«
    »Also, ich muss jetzt in die Wanne, bevor meine Mieter eintrudeln und ich keine Chance mehr habe, auch nur in die Nähe des Bades zu kommen.« Entschlossen legte Thea auf und war stolz, dass ihr kurzes Techtelmechtel mit der Welt der Kunst und die Pläne, die sie in Folge ausgebrütet hatte, sie trotz ihres nur kurzen Lebens befähigt hatten, Telefongespräche zu beenden, ohne zu einer Kerze oder dem Rauchmelder Zuflucht nehmen zu müssen.
 
    Gerade als Thea sich in die Wanne mit genau richtig temperiertem Wasser hatte gleiten lassen, das mit sehr teurem Badeöl, einem Rest von Weihnachten, versetzt war, und gerade als das wirklich interessante Programm auf Radio Four begann, läutete das Telefon wieder. Thea war sehr versucht, es einfach läuten zu lassen. Aber es klingelte erneut, unmittelbar nachdem der Anrufbeantworter angesprungen war. Das konnte bedeuten, dass es sich um etwas sehr Wichtiges handelte.
    Es war Ben. »Dieser verdammte Rory! Er meint, er werde nicht ein ganzes Jahr warten.«
    »Das heißt, wir kehren zu Plan A zurück.« Thea versuchte angestrengt, sich das aufkeimende Lächeln zu verkneifen. Selbst nackt und tropfnass war sie über die Maßen zufrieden.
    »Jawohl! Entweder stellt er bei Ihnen aus, oder er schickt die Bilder nach New York. Er sagt, er wolle der Bande von der Cork Street nicht noch einmal eine Chance geben, nachdem sie ihn letztes Mal so niedergemacht hat.«
    »Er weiß, was gut für ihn ist! Ich wusste, dass er ein netter Kerl ist.«
    Bens wegwerfendes Grunzen war noch besser als Mollys. »Dass Sie versuchen, ohne jede Erfahrung eine Galerie zu eröffnen, ist ein völlig hirnverbrannter Plan, wenn ich es einmal so ausdrücken darf.«
    »Sagen Sie, was Sie wollen. Niemand macht Ihnen Vorschriften.«
    »Und wie er eine solch einmalige Gelegenheit ausschlagen kann, nur weil ...« Er holte tief Luft, vielleicht um sich zu beruhigen. »Ich werde am Mittwoch bei Ihnen in der Gegend sein. Vielleicht um elf? Ich treffe den Klienten um halb neun und sollte dort zeitig fertig werden.«
    »Oh.« Thea war verwirrt. »Ich dachte, Sie hätten herkommen wollen, um mir von der Galerie in London zu erzählen. Und das haben Sie ja getan - außerdem ist der Plan doch vom Tisch. Was gibt es denn sonst noch?«
    Ben seufzte. »Ich hatte schon so ein Gefühl, dass Rory von der Cork Street nichts würde wissen wollen. So ein Trottel. Wissen Sie, dass er nicht mal ein echter Ire ist? Dass all diese putzigen irischen Ausdrucksweisen nur aufgesetzt sind?«
    »Sie hatten es bereits erwähnt.«
    »Also, ich komme, um Ihnen diesen lächerlichen Plan auszureden.«
    Thea lachte. Sie hatte das Gefühl, ihr sei ein Stein vom Herzen gefallen. »Gut, das können Sie ja versuchen.«
    »Ich werde also kommen.«
    »Schön. Ich koche uns etwas Leckeres.«
    »Oh. Tun Sie das nicht.« Die bloße Vorstellung schien ihn zu entsetzen. Wahrscheinlich war ihm das viel zu häuslich. »Wir werden ausgehen. Bis Mittwoch also.«
    Er beendete das Gespräch wesentlich flotter, als sie es geschafft hatte, aber trotzdem stahl sich der Ansatz eines Lächelns auf Theas Züge. Sie musste weiterhin eine Kunstgalerie eröffnen, und Ben kam sie besuchen.
    Sie wählte Mollys Nummer. »Ich muss mich ganz kurz fassen, weil ich nackt bin, tropfnass und das Badewasser kalt wird. Rory hat das Angebot der Londoner Galerie abgelehnt. Wir sind also noch im Geschäft.«
    »Wunderbar«, erwiderte Derek. »Ich werde es Molly erzählen. Es wird sie freuen.«
    »Danke.« Schnell legte Thea den Hörer auf und lief zurück ins Bad,

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