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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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dieser Galerie herauskam. Zum Glück hatte Molly sie dazu gebracht, sich ein Handy zu kaufen.
    Während er fort war, humpelte sie zur Toilette und blickte wagemutig in den Spiegel. Ihr Haar hatte sich gewellt, aber wenn sie es jetzt bürstete, würde es sich entweder ganz kräuseln oder völlig glatt werden. Sie strich es etwas zurecht, wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und cremte es sich dann mit Mollys Handcreme ein, weil die Haut sich so straff anfühlte. Sie hatte weder Make-up dabei noch irgendein Parfüm, und sie trug Anstreichklamotten. »Gib es auf, Mädchen«, erklärte sie ihrem ungepflegten Spiegelbild. »Er wollte dich nicht, als du praktisch auf einem Silbertablett unter ihm lagst. Er wird dich bestimmt auch jetzt nicht wollen.«
    Angesichts dieser Wahrheit humpelte sie nach unten, um die Welpen zu füttern. Ihre kleinen Schnüffelnasen und Kratzepfoten waren unglaublich süß. Es war schön, sich geliebt zu fühlen, selbst von so kleinen, jungen Dingern, die es noch nicht besser wissen konnten.
    Nachdem sie ihnen ihr Fressen zubereitet und sie es aufgeschlabbert hatten, setzte Thea sich auf den Boden und schmuste mit ihnen. Wozu brauchte man einen Mann, wenn man einen Welpen haben konnte? Sie griff sich den Kleinen heraus und unterhielt sich mit ihm unter vier Augen. Nachdem er ihr versichert hatte, dass er weiter durchhalten und bestimmt zunehmen werde, wenn auch viel langsamer als seine Geschwister, legte sie sich flach hin und ließ die Welpen auf sich herumkrabbeln.
    Sie lag immer noch da, als Ben mit Lara zurückkam. »Wie sind Sie hier heruntergekommen? Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen sich ausruhen.«
    Die Welpentherapie hatte sie besänftigt und entspannt. Sie lächelte ihn an. »Ich ruhe mich ja aus. Hier bin ich nur nicht allein. Ah! Lass das, Kleiner.« An ihrem Ohr, das bis dahin sanft gestupst geworden war, spürte sie plötzlich ein interessiertes Nagen der kleinen Zähne. »Ich musste sie füttern«, erklärte sie Ben. »Sonst hätten sie mich aufgefressen.«
    »Ich hätte sie für Sie füttern können.«
    »Ja, aber Sie hätten sie bestimmt nicht alle heraufgebracht, damit ich mit ihnen schmusen kann. Ist der Kleine nicht wunderbar?«
    »Ich bin froh, dass Toby sie nicht zu Gesicht bekommt, sonst läge er mir damit auch noch in den Ohren.«
    Thea beschloss, das Thema nicht weiter zu verfolgen, weil es sie mit Gewissheit in Schwierigkeiten bringen würde. »Wo wollen Sie denn etwas zu essen besorgen? Meine Tasche liegt in der Küche. Nehmen Sie sich etwas Geld heraus.«
    »Ich glaube, ich kann es mir auch ohne Ihren Beitrag leisten, Fisch und Chips für uns zu kaufen.«
    »Ach, kommen Sie! Sie haben den ganzen Abend schwer für mich geschuftet. Da ist es nur recht und billig, wenn ich Sie zum Essen einlade. Das ist gewissermaßen Ihr Lohn.«
    Thea versuchte aufzustehen. Das war nicht einfach. Nachdem sie sich von den Welpen befreit hatte, erhob sie sich zunächst bis auf die Knie, aber unglücklicherweise war sie zu weit von der Wand entfernt, um bis dorthin zu krabbeln. Also musste sie Bens Hand akzeptieren.
    »Ich will keinen Lohn.«
    Thea hatte nicht den Eindruck, dass sie ihm in ihrem gegenwärtigen Zustand Bezahlung in Naturalien anbieten sollte, und gab auf. »Na gut, dann fragen Sie doch, ob sie auch tiefgefrorene Mars-Riegel haben, ja? Davon hätte ich gern einen.«
 
    Er kam mit Backfisch, Pommes frites und kaltem Bier zurück.
    »Dann gab es also keine Mars-Riegel?« Sie hatte zwar noch nie einen tiefgefrorenen Mars-Riegel gegessen und fand den bloßen Gedanken daran widerlich, aber sie konnte der Gelegenheit, ihn aufzuziehen, nicht widerstehen.
    »Es gab welche, doch ich fand, dass Sie keinen essen sollten.«
    Sie war empört. »Was unterstehen Sie sich, mir so etwas vorzuschreiben! Ich bin doch kein Kind mehr.«
    »Wes Brot ich ess, des Lied ich sing«, erwiderte er. Zu spät begriff Thea, dass er sie aufgezogen hatte. Aber wahrscheinlich war es ein gutes Zeichen, dass er glaubte, sie necken zu können. Sie knuddelte einen der Welpen und tat so, als schmollte sie. »Wenn wir hier unten bleiben, werden wir nie zum Essen kommen.« Vorsichtig zog er einen der Welpen weg, der an dem Duft des Backfisches Gefallen gefunden hatte. »Kommen Sie allein wieder die Treppe hinauf, oder soll ich Sie tragen?«
    »Ich will nicht riskieren, dass Sie mich verklagen, wenn Sie sich einen Wirbel verrenken. Ich kann ganz gut wieder nach oben kriechen, danke.«
    »Gut«, meinte er.

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