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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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nehmen.«
    »Rory zum Beispiel?«
    »Oh ja. Perfekt.« Sie hielt kurz inne und fragte sich, wie sie es fertig gebracht hatte, sich wieder einmal aufs Glatteis zu begeben. »Das Merkwürdige an Fisch und Pommes frites ist, dass ich sie mir etwa zwanzig Minuten, nachdem ich sie gegessen habe, am liebsten chirurgisch entfernen lassen würde. Sie haben nicht zufällig eine Rennie oder irgendein Pfefferminzbonbon dabei?«
    Später tranken sie Tee. Thea wurde langsam schläfrig und hätte sich gern auf ihren Schlafsack gelegt und ein Nickerchen gemacht. Aber was sollte sie mit Ben anfangen? »Sind Sie sicher, dass Sie nicht heimfahren wollen?«
    »Ich wollte bei Molly absteigen, doch jetzt ist es zu spät, um sie noch zu stören. Warum, wollen Sie mich loswerden?«
    »Nein, ich wollte mich nur ein bisschen ausruhen. Wir können in den nächsten Stunden ohnehin keine neue Schicht mehr auftragen.«
    »Ich bin selbst etwas müde.«
    Thea schnaufte. »Gut, dann müssen wir uns den Schlafsack teilen. Er liegt in dem kleinen Schlafraum im Untergeschoss, aber wir müssen auf Zehenspitzen dort hinschleichen, sonst wecken wir die Welpen auf.«
    Thea hatte den Schlafsack auseinander geschlagen und in eine Ecke des Zimmers gelegt. Sie hatte noch eine leichte Decke da, mit der sie sich zudecken konnte, denn bei der Hitze wollte sie nicht in dem engen Schlafsack stecken. Als sie sich das Lager jetzt zusammen mit Ben ansah, stellte sie fest, dass es wie ein Liebesnest wirkte.
    »Ich glaube nicht, dass ich mir diesen Platz mit Ihnen teilen kann«, bemerkte er.
    »Warum nicht? Es ist ein bisschen hart, aber für ein paar Stunden geht es.«
    »Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll ...«
    Thea war entschlossen, ihm nicht aus der Patsche zu helfen. Sie wünschte sich, von ihm zu hören, dass er sie wollte, selbst wenn er nichts tat, um es zu beweisen. »Beiläufige Affären sind nicht meine Sache.«
    Thea war entrüstet. »Sie haben mir ja schon erklärt, dass Sie von der anderen Sorte Affären auch nichts halten. Nun, bei mir verhält es sich genauso!«
    »Sie haben mich nicht verstanden. Ich kann mich nicht zu Ihnen legen, ohne mit Ihnen schlafen zu wollen. Herrgott, Thea. Sie sind halb nackt. Schon die ganze Nacht lang. Ich bin auch nur ein Mann.«
    »Ich werde meine Jeans anziehen. Hier unten ist es ohnehin ziemlich kühl. Würde Ihnen das helfen?«
    »Nur unwesentlich.«
    »Das ist doch lächerlich. Wir können uns sicherlich nebeneinander auf den Boden legen, ohne dass« - wie sollte sie es formulieren, ohne grob zu klingen? - »irgendetwas passiert. Petals Leute schlafen oft ganz platonisch zusammen in einem Bett.«
    Plötzlich war sie zu müde, um weiter zu streiten, und sie war auch zu erschöpft, um sich die Jeans zu holen, die oben im Bad lag. Sie ließ sich auf den Schlafsack fallen, direkt an der Wand, und deckte sich zu. »Sie können tun, was Sie wollen - die ganze Nacht herumlaufen und zusehen, wie der Lack trocknet, oder sich hinlegen und ausruhen. Ich jedenfalls schlafe jetzt.«
    Er wirkte unentschlossen.
    »Ich weiß nicht, warum Sie eine so große Sache daraus machen, mit mir in einem Bett zu schlafen. Toby hat es auch getan und dabei keinerlei Schaden genommen.«
    »Toby? Was sagen Sie da?«
    »Sie haben mich schon richtig verstanden. Als Toby bei mir war, wurde er nachts wach. Ihm war kalt, und er war einsam und ist zu mir ins Bett geklettert. Ich weiß, dass mich das vielleicht zu einer Art Ungeheuer macht, doch ich schwöre Ihnen, er schlief augenblicklich ein, als ihm wieder warm war.«
    Ben starrte vorwurfsvoll auf sie herab.
    »Es ist doch nichts dabei. Er war an einem ihm fremden Ort bei jemandem, den er nicht besonders gut kannte ...«
    »Er kannte Sie gut genug, um zu Ihnen ins Bett zu klettern.«
    »Toby ist doch noch ein Kind! Er wollte nur ein bisschen Wärme und Gesellschaft. Machen Sie doch nicht alles so verdammt kompliziert. Und jetzt kommen Sie entweder in den Schlafsack, oder bleiben Sie auf. Mir ist es egal. Ich werde jedenfalls nun schlafen.« Sie drehte sich auf die Seite und zog die Decke über sich. Ben konnte machen, was er wollte, solange er sie nicht störte.
    Als sie wieder erwachte, merkte sie, dass er neben ihr lag und schlief. Sie blieb ein paar Augenblicke reglos liegen und genoss das Gefühl, etwas Lebendiges neben sich zu haben und jemanden atmen zu hören. Wenn sie jetzt allein in der Galerie gewesen wäre, hätte sie sich sicherlich nicht besonders wohl gefühlt. Die

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