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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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aufzugeben, gab sie nach.«
    »Es wäre keine gute Idee gewesen, Ihr Haus für eine so unsichere Sache zu beleihen.«
    »Vielen Dank für Ihr Vertrauen! Eigentlich denke ich, ich sollte es letzten Endes vielleicht verkaufen, aber darüber muss ich noch nachdenken.«
    Die Falten auf seiner Stirn wurden tiefer. »Und was wird aus Ihren Mietern? Sie verschaffen Ihnen doch wenigstens ein gesichertes Einkommen.«
    »Sie sind wirklich ein Pessimist. Ich könnte mir hier ein nettes, kleines Haus mit Garten kaufen und wieder Zimmer vermieten, wenn ich wollte. Jedenfalls müsste ich dann nicht mehr jeden Abend so weit fahren, um nach Hause zu kommen. Und ich würde noch Geld übrig behalten. Hier sind Häuser preiswerter. Aber wie dem auch sei, im Augenblick bin ich viel zu beschäftigt, um an einen Umzug zu denken. In diesem Jahr ist sicherlich nicht mehr daran zu denken, obwohl eigentlich die beste Zeit dafür wäre, wenn die Studenten in den Semesterferien nach Hause fahren. Doch ich muss mich vordringlich um die nächste Ausstellung kümmern.«
    »Wie steht es denn mit dem Geld, wenn Ihre Mieter nach Hause fahren?«
    »Sie sind sehr neugierig.«
    »Tut mir Leid, Sie brauchen es mir natürlich nicht zu verraten.«
    Sie legte ihre Tüte mit Backfisch und Pommes frites weg. »Glücklicherweise bin ich nicht so geheimniskrämerisch, und es macht mir nichts aus, es Ihnen zu erzählen. Ich vermute aber, dass Sie sehr ungehalten wären, wenn ich Ihnen ebenso persönliche Fragen stellte.«
    »Das vermute ich auch. Also? Wie wollen Sie denn nun ohne Ihre Mieteinnahmen zurechtkommen?«
    »Ich hatte ja bisher einen Job und habe sparsam gelebt. Wenn ich keine Studenten im Haus habe, entstehen auch kaum Kosten.«
    »Aber jetzt haben Sie keinen Job mehr.«
    Sie lächelte und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich habe meine Arbeit.«
    »Aber jetzt mal im Ernst ...«
    »Ganz im Ernst, es geht Sie nichts an, und Sie brauchen sich darüber keine Gedanken zu machen.«
    »Ich mache mir Gedanken, dass Rory Sie im Stich lassen könnte. Es wird sehr lange dauern, bis Sie mit irgendwelchen Bildern wieder so viel Geld verdienen können wie mit seinen.«
    »Aber wenn ich mein Haus verkaufe, kann ich meine Schulden bei Molly begleichen.«
    »Sie müssen sich aber dann ein anderes Haus kaufen, und Sie hätten kein Einkommen.«
    »Ich wünschte wirklich, Sie würden damit aufhören. Ich werde aus dieser Galerie einen großen Erfolg machen. Die Leute werden nur so herbeiströmen. Sie werden Bilder kaufen, und sie werden ein Vermögen bezahlen, um ihre Bilder bei mir ausstellen zu dürfen. Und wenn ich glaube, dass Rory einen Rückzieher machen will, dann werde ich nach Kilburn oder nach London gehen - wo immer er gerade steckt - und ihn zurechtstutzen.«
    »Wie wollen Sie das anstellen?«
    »Einen Zug nehmen, denke ich. Ich könnte natürlich auch in einer Kutsche fahren.«
    Er grunzte. »Das meinte ich nicht, und das wissen Sie auch.«
    Thea versuchte, unbekümmert zu wirken. »Ich habe so meine Methoden. Jetzt muss ich zur Toilette. Das Lagerbier, Sie verstehen?«
    Im Bewusstsein, dass das etwas mehr war, als er wissen wollte, humpelte sie an ihm vorbei. Als sie allein war, sank ihr Mut beträchtlich. Die Fragen, die Ben gerade an sie gerichtet hatte, hatte sie sich selbst auch schon gestellt. Sie hatte sich die Antworten überlegt - warum ließ sie sich jetzt durch Kleinmut in die Parade fahren? Es musste wohl daran liegen, dass die Toilette schmuddelig und kalt war. Wenn sie sich erst wieder in den Ausstellungsräumen aufhielt, würde es ihr besser gehen.
    »Was ich natürlich brauche«, sagte sie etwas später, als sie mit ihrem Lackierpinsel in einer Ecke angelangt war, »ist ein reicher Mann.« In dem Augenblick, als sie diese Worte ausgesprochen hatte, bereute sie sie schon. Er würde sie auf jeden Fall falsch verstehen, ganz gleich, wie sie fortfuhr. »Ich meine einen wie Derek. Er unterstützt jedes verrückte Projekt, das Molly in den Sinn kommt.« Sie lehnte sich an der Wand an und wischte sich über die Stirn, was dort eine weitere Schmutzspur hinterließ. Das sollte die Sache eigentlich wieder richten; er sollte nicht denken, dass sie von ihm sprach. »Ich könnte vielleicht eine Anzeige aufgeben. Jeder käme infrage, wenn er nur reich und nachsichtig wäre.«
    »An einen Mann gekettet zu sein nur wegen seines Reichtums, könnte sich als sehr stumpfsinnig erweisen.«
    »Dann würde ich mir zur Unterhaltung einen Liebhaber

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