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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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sie an dem Strauß vorbei. »Sie ist schon lange weg. Hattet ihr euch hier treffen wollen?«
    »Nein.« Derry schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass sie ihre Eltern besucht. Ich war nicht eingeladen. Die Blumen sind für dich.«
    »Für mich? Warum?«
    »Als verspätetes Dankeschön, dass ich in deinem Bett schlafen durfte – und du mich nicht rausgeworfen hast, obwohl du sicher todmüde warst. Das war sehr großzügig von dir – und ich hätte mich eigentlich schon viel früher bedanken sollen … Ach, unterbreche ich dich gerade beim Frühjahrsputz?«
    Sukie schüttelte den Kopf. Sie konnte sich nicht erinnern, wann ihr ein Mann zum letzten Mal Blumen geschenkt hatte. Auch hatte Derry sie noch gar nicht ausgelacht. »Ach so, tja, danke. So schöne Blumen. Äh, möchtest du nicht hereinkommen, auf eine Tasse Kaffee vielleicht?«
    Derry Kavanagh würde bestimmt dankend ablehnen.
    »Ja, gerne – wenn ich dich auch wirklich nicht störe.« Derry trat in die Diele und warf einen Blick ins Wohnzimmer. »Lieber Himmel! Ist bei dir eingebrochen worden?«
    »Nein.« Sukie lächelte. »Ich, äh, habe nur etwas gesucht. Soll ich die Blumen nehmen?«
    Der Strauß war riesig und stammte weder von der Tankstelle noch aus dem Supermarkt. Erneut lächelte sie ihm durch die Fülle pastellfarbener Blüten hindurch zu. »Die sind wunderschön – aber das wäre nicht nötig gewesen.«
    »O doch. Ich hätte das gleich tun und mich schon viel früher bedanken sollen – aber ich habe dich ja immer nur für Sekundenbruchteile zu Gesicht bekommen. Wenn Milla gestern Abend bereit gewesen wäre, in dem Pub zu bleiben, hätte ich mit dir sprechen können. Wäre nett gewesen, es sah aus, als hättet ihr jede Menge Spaß.«
    »Hatten wir auch. War aber nur für Mädchen. Außerdem war es nur gut, dass Milla woandershin wollte. Du wärst sonst wahrscheinlich in Stücke gerissen worden.«
    »Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben. Ihr saht alle ganz schön, äh, märchenhaft aus.«
    »Wahrscheinlich sahen wir ganz schrecklich aus, aber wir haben uns glänzend amüsiert.« Sukie überspielte ihre Verlegenheit, indem sie die herrlichen Frühlingsdüfte schnupperte. »Die sind wirklich herrlich. Vielen, vielen Dank. Setz dich doch, ich stell nur eben die Blumen ins Wasser. Wirf den Kram da einfach auf den Fußboden …«
    Still vor sich hin lächelnd gelang es Sukie, ein passendes Behältnis für die Blumen zu finden, Kaffee zu machen, ihr Haar in Form zu zupfen und sich den schlimmsten Schmutz aus dem Gesicht zu waschen – und zwar innerhalb so kurzer Zeit, dass Milla es währenddessen nicht einmal geschafft hätte, Lipgloss aufzutragen.
    Als sie mit dem Kaffee ins Wohnzimmer zurückkam, gönnte sie sich einen Moment ungetrübten Wohlgefallens und betrachtete Derry, der es sich in ausgebleichten Jeans und dunkelblauem Pullover in Coras Lieblingssessel bequem gemacht hatte. Sein hellblondes Haar weckte augenblicklich den Wunsch hineinzufassen, und als er so in die Flammen schaute, wirkte sein Profil wie das Werk eines Bildhauers.
    Sie seufzte leise. Er war wirklich hinreißend. Aber natürlich unerreichbar und nicht im Entferntesten an ihr interessiert.
    Ach ja …
    »Kaffee ist fertig. Ich schaffe nur eben etwas Platz … äh, falls man hier irgendwo noch ein bisschen Platz freimachen kann.«
    »Danke.« Derry nahm den Becher entgegen. »Wonach suchst du denn eigentlich?«
    Sukie hockte sich auf die Kante des gegenüberstehenden Sessels. Sollte sie es ihm erzählen? Nein, natürlich nicht. Er hatte sie schon einmal ausgelacht – wahrscheinlich würde er sich nur kringeln, wenn sie ihm die Wahrheit sagte. Und außerdem, hielt sie sich vor Augen, auch wenn sie unheimlich auf ihn stand, war er ihr nicht wirklich sympathisch. Weil er sie ausgelacht hatte.
    »Nichts Besonderes.«
    »Wirklich?« Derry zog die Augenbrauen hoch.
    Liebe Güte, er war aber wirklich ein Traum von einem Mann, dachte Sukie und sah ihm schwärmerisch in die ach so blauen Augen. »Nein, nichts – na ja, eigentlich doch – etwas Lebenswichtiges.«
    Und sie erzählte es ihm. Alles. Aber wenn er lachte, würde sie ihm den Hals umdrehen.
    Er lachte nicht. Nur an den lustigen Stellen, wo es auch angebracht war. Und als sie ihm von Cora und Topsy erzählte und den jungen Männern, die sie geliebt und verloren hatten, wurde er ganz still, wandte sich ab und schaute ins Feuer. Damit konnte Derry Kavanagh so einige Pluspunkte verbuchen.
    »So«, beendete sie ihren Bericht, »das

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