Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
aus diesen Rohstoffen jetzt herstellen, was du brauchst.«
    Sukie machte zur Stärkung gerade neuen Kaffee und legte die Stirn in Falten. »Bei meinem ersten Kurs über Aromatherapie haben wir die geschichtliche Entwicklung kurz gestreift. Aber da habe ich leider nicht sonderlich gut aufgepasst. Es schien nicht so wichtig zu sein. Von daher ist meine Methode vielleicht nicht ganz korrekt, aber fest steht, dass wir die Essenzen destillieren und in Flaschen füllen müssen, das geht so ähnlich wie Kochen. Äh, in dir steckt wohl nicht zufällig auch noch ein geheimer Jamie Oliver?«
    »Nein, ich koche immer nur Piks-und-Ping in der Mikrowelle.«
    »Ich auch.« Sukie seufzte. »Also, wir brauchen etwas zum Zerkleinern. Dann etwas zum Mischen und ein passendes Gefäß. Etwas zum Abgießen und etwas zum Einfüllen in die kleinen Flaschen …«
    »Das dürfte ja nicht so schwierig sein.« Derry lehnte sich an den Küchentisch. »Gibt es in diesen Schränken vielleicht etwas Brauchbares? Coras Haushaltsgeräte? Meine Oma hat in ihren Küchenschränken noch alle möglichen uralten Sachen, die aussehen, als stammten sie aus einem Operationssaal. Schöne alte Sammlerstücke. Hast du Coras Sachen noch?«
    Sukie nickte. Guter Gedanke. Auch Cora hatte in dem Schrank unter der Spüle Emailschüsseln und Geschirr aus Steingut und verbeulte Löffel und jede Menge anderen seltsamen Krimskrams gehortet. Die Sachen müssten eigentlich noch da sein, sofern ihre Eltern nicht in der Anfangsphase ihrer Erbschaft alles ausgemistet hatten.
    Sie kniete sich hin und spähte in die muffig riechende Dunkelheit, dann streckte sie ihre Hand in den Hohlraum. Ja! Ihre Finger ertasteten Email und Steingut. Hervorragend! Lärmend kramte sie Unmengen von Küchenutensilien aus dem späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert hervor, bei deren Anblick so manchem Antiquitätenhändler das Wasser im Munde zusammengelaufen wäre.
    »Ich schätze, die Damen aus der Generation deiner Cora und meiner Oma haben sich alle nach dem gleichen Ratgeber für die perfekte Hausfrau gerichtet.« Derry kniete sich neben sie auf die unebenen Steinfliesen und sichtete die Beute. »Wunderbar, hier haben wir Mörser und Stößel … und eine große Rührschüssel … und jede Menge kleine Trichter … und was ist das hier für komisches Zeug? Das kenne ich nicht.«
    Sukie krabbelte rückwärts aus den Tiefen des Schranks. Derry war ihr sehr, sehr nahe.
    »Äh …« Sie rückte ein wenig von ihm ab und hoffte, dass ihm nicht auffiel, wie sie errötete. »Keine Ahnung, sieht aus wie Stoff … ach ja, ich weiß! Das ist Gaze! Cora hat sie verwendet, um ihr Ingwerbier und solche Sachen abzuseihen – bestens! Ich glaube, jetzt haben wir alles, was wir brauchen. Also – auf ans Werk!«
    Sie standen gleichzeitig auf und wären beinahe zusammengestoßen, wichen aber beide im letzten Augenblick zurück. Sukie seufzte. Wie schade.
    Nachdem sie den Tisch und die Arbeitsplatte freigeräumt hatten, teilten sie die Aufgaben zu und werkelten wie am Fließband.
    »Meinst du, wir müssen dabei irgendwelche Beschwörungsformeln aufsagen oder so was?« Derry zermanschte gerade eine große Hand voll Basilikum und Koriander im Mörser. »Topsy Turvey hat doch gesagt, Coras Tinkturen und Tränke hätten Zauberkräfte gehabt.«
    Sukie, die gerade ein Büschel blasser Veilchen auf kleine Tierchen untersuchte, hielt inne. »Ja, schon, aber hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass das alles Humbug ist?«
    »So? Den Eindruck hast du mir eigentlich nicht vermittelt und ich selbst wäre mir da auch nicht so sicher. Wie ich schon sagte, ich halte vieles für möglich, bis man mich vom Gegenteil überzeugt. Aber vielleicht lassen wir das vorerst einfach mal dahingestellt. Gib mir doch mal den Stößel.«
    »Hier bitte – und keine Zaubersprüche«, antwortete Sukie bestimmt und wandte nur mit Mühe den Blick ab, als er mit dem Stößel zu Werke ging und unter seinem dünnen Pullover das erregende Spiel seiner Muskeln deutlich zu sehen war. »Was auch immer Cora mit ihren Tränken bewirkt hat oder nicht, braucht uns jetzt nicht zu kümmern. Diese Aktion hier dient einzig und allein dazu, die Flaschen aufzufüllen, um meine Haut und mein Geld und meine ganze Karriere zu retten. Oh, das riecht aber gut …«
    Als sie mit dem Zerkleinern und Filtern und Mischen und Abfüllen fertig waren, wehten in der Tat die herrlichsten Düfte durch das Cottage. Eine berauschend sinnliche Mischung aus

Weitere Kostenlose Bücher