Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
gedacht, vielleicht wäre ja der Advertiser an dem Artikel interessiert und vielleicht könnte ich auch andere kleine Beiträge dafür schreiben. Das wäre immerhin ein Anfang …«
    Val nickte. »Wenn du meinst. Ist ja aber nicht gerade die Daily Mail . Also ich an deiner Stelle würde bei Big Sava nach einem Job fragen. Haben die Leute vom Advertiser denn schon geantwortet?«
    »Noch nicht.«
    Val tätschelte ihre Hand. »Mach dir nichts draus. Vielleicht rufen sie an, wenn du wieder zu Hause bist, und bieten dir eine regelmäßige Rubrik an oder wie das heißt – aber bau lieber nicht zu sehr darauf. Für die Zwischenzeit könnte ich dir doch mal ein Bewerbungsformular von Big Sava mitbringen, wenn ich das nächste Mal nach Hazy Hassocks fahre.«
    Joss lächelte und stand auf. »Das wäre vielleicht gar keine schlechte Idee, falls ich doch nicht über Nacht zur Topjournalistin werde. Ja, bitte mach das. Ich meine, Regale einräumen kann wahrscheinlich sogar ich – auch wenn ich nie im Leben mit diesen Computerregistrierkassen zurechtkäme.«
    »Ach, Süße!« Valerie rappelte sich schnaufend hoch. »Wenn so eine Schusseltrine wie die kleine Chelsea damit klarkommt, schaffst du das ja wohl mit verbundenen Augen. Weißt du was, bis sich die Lage wieder halbwegs eingerenkt hat, treffen wir uns am besten hier zu unserem Plauderstündchen. Morgen um zehn, okay?«
    »Ja, prima.« Joss lächelte. »Danke, Val.«
    Gemeinsam gingen sie durch das Dorf, doch als sie The Close erreichten, ging Joss voraus. Sie kam sich dabei feige vor, aber sie wollte es auf keinen Fall riskieren, Marvin noch mehr auf die Palme zu bringen.
    Er wandte den Blick nicht vom Fernseher. Nach der Küstenerosion des Dritte-Welt-Landes kam nun etwas über die Entwicklung von Düsentriebwerken. Es war ziemlich laut.
    »Da war ein Anruf für dich«, sagte er. »Und wo ist die Quittung?«
    Mist, dachte Joss, sie gäbe eine lausige Geheimagentin ab. »Ach, äh, ich hab doch keinen Tee gekauft. Es gab nur diese teure Sorte mit losen Blättern. Wir müssen eben … Wer hat denn angerufen?«
    »Keine Ahnung«, gähnte Marvin. »Ich bin doch nicht dein Sekretär, Jocelyn. Ich habe gesagt, du bist nicht da, und dann aufgehängt.«
    Na, vielen Dank auch, dachte Joss und schlüpfte in ihre Pantoffeln. Im Esszimmer standen die Frühstücksreste noch unberührt da. Sie seufzte, griff sich ein Tablett und wappnete sich für einen weiteren Tag voller Langeweile.
    Als sie gerade die Eierschalen in die Mülltonne schabte, klingelte das Telefon. Marvin bewegte sich nicht.
    »Hallo?«, fragte sie zaghaft. Wahrscheinlich wollte wieder jemand etwas verkaufen. Sie bekamen nicht viele persönliche Anrufe. »Ja, hier ist Jocelyn Benson … ach, hallo … ja, äh, der Artikel hat Ihnen gefallen? Wie schön! Sie drucken ihn? Diese Woche noch? Die Ausgabe erscheint morgen? Fantastisch! Was? Ach ja – die Honorarrechnung … Ja, ich habe sie beigelegt, weil – was? Wie meinen Sie das, Sie bezahlen nichts? Soll das heißen, Sie erwarten, dass die Leute umsonst für Sie schreiben? Was? Namensnennung in der Verfasserzeile? Ach, tatsächlich? Tja, aber mit einer Namensnennung kann man leider keine Rechnungen bezahlen. Ja, natürlich freue ich mich, dass Ihnen der Artikel so gut gefallen hat, dass Sie ihn drucken, aber – nein, ich glaube nicht, dass ich Ihnen unentgeltlich noch weitere Beiträge schicke. Ja, tut mir auch leid …«
    Seufzend legte sie den Hörer auf und spürte, wie sich ein Abgrund der Verzweiflung in ihr auftat. Das war dann wohl das Ende ihres kurzen Gastspiels als Journalistin. Sah so aus, als sei Big Sava ihre einzige Rettung.
    »Jocelyn!«, rief Marvin. »Hast du schon meinen Kaffee gemacht?«
    Andererseits, dachte Joss, als sie auf dem Weg zum Wasserkessel erbost gegen die Esszimmertür trat, kam ihr ein Zehn-Stunden-Tag an der Supermarktkasse allmählich immer verlockender vor.
    »Komme gleich, Marvin«, murmelte sie vor sich hin. »Kaffee mit Zyankali ist schon unterwegs …«

15. Kapitel
    A m nächsten Morgen hatte sich im Wohnzimmer von Pixies Laughter schon eine beachtliche Schlange gebildet – dabei war es noch nicht einmal acht Uhr.
    »Zum Teufel noch mal«, grummelte Milla, die sich mit einer Zigarette im Mund gerade in der Küche einen Kaffee machte, »da draußen geht’s ja zu wie beim Doktor im Wartezimmer. Senile Senioren glotzen mich an.«
    »Du könntest dir ja auch was überziehen.« Sukie grinste. »Diese alten Knaben haben

Weitere Kostenlose Bücher