Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
Kopf und machte alles noch einmal, ganz langsam. Und noch einmal. Sukie kramte in ihrem Gedächtnis nach allem, was sie je über Holzarbeiten gehört hatte. Endlich kam ihr ein Geistesblitz.
    »Schwalbenschwänze! Du machst Schwalbenschwanz-Verbindungen!«
    Jem boxte in die Luft, hüpfte auf und ab, schlang die Arme um Sukie und küsste sie, dann nahm er Paulys Hand und ging langsam und vorsichtig mit ihm über den Hof.
    »Gut gemacht.« Derry lächelte ihr zu. »Das war für ihn bestimmt der Höhepunkt des Tages.«
    »Ich hätte mich scheußlich gefühlt, wenn ich es vermasselt hätte«, gab sie zu. »Und das hier -«, sie ließ den Blick über die Gebäude schweifen, »ist ja ganz schön beeindruckend.«
    »Danke. Bist du in Eile, oder hast du Lust auf einen kleinen Rundgang?«
    Selbst wenn die halbe königliche Familie und das gesamte englische Fußballteam in Pixies Laughter ungeduldig auf eine Massage gewartet hätten, hätte Sukies Antwort nicht anders gelautet.
    »Nein, ich habe es überhaupt nicht eilig.«
    »Richtige Antwort«, sagte Derry. »Und, wie läuft es so?«
    »Mit der Aromatherapie? Danke, bestens.« Als sie neben ihm ging, war sie sich seines Körpers, der Art, wie er sich bewegte, und des sauberen, warmen Handwerkergeruchs, der von ihm ausging, fast schmerzhaft deutlich bewusst. »Für Wochen im Voraus ausgebucht. Oder hast du das Tanzen gemeint?«
    »Der Cancan hat mich echt umgehauen.« Derry lachte. »Wenn das eine Probe war, dann möchte ich erst mal die Aufführung sehen!«
    »Wie alle Männer – immer dabei, wenn ein Blick auf Strumpfbänder und Strapse zu erhaschen ist.«
    »Na klar. Was sonst?«
    Sie grinsten einander an. Oh, Hilfe … dachte Sukie. Das geht in die völlig falsche Richtung.
    »Und keine Schwierigkeiten mehr mit Tante Coras Liebestränken?«
    »Nichts, was man als Schwierigkeiten bezeichnen könnte. Obwohl alle meinten, nach der Massage habe sich bei ihnen etwas verändert. Und es wurde von einigen, ähem, erstaunlichen Paarverbindungen berichtet.«
    »Tatsächlich?« Derry gluckste. »Gute alte Cora.«
    Sie waren am Eingang zur Werkstatt angekommen, und Sukie atmete den herrlichen Geruch von Sägespänen und rohem, frischem Holz ein. Mehrere Männer arbeiteten an massiven Werkbänken mit furchterregend anzusehenden Kreissägen und anderen jaulenden und kreischenden Maschinen, die wie bei einem wild gewordenen, süß duftenden Schneesturm Holzspäne von Bäumen wie Eiche, Esche, Kirsche und Walnuss durch die Luft wirbelten.
    »Wir haben momentan wirklich viel zu tun«, rief Derry über den Lärm hinweg. »Massenhaft Aufträge. Ich werde mehr Tischler einstellen müssen – und dieses Jahr brauche ich auch ein paar fähige Burschen als Lehrlinge.«
    Sukie sah zu, wie die Handwerker riesige Holzklötze bewegten, Skizzen überprüften, Maß nahmen, hauchdünne Scheiben abschnitten, hobelten und schliffen, und wünschte sich auf einmal, sie hätte ein Holzhandwerk erlernt.
    »Es muss wundervoll sein – durch uralte Handwerkskunst aus einem Baum am Ende etwas Eigenes und Schönes zu erschaffen – nicht dass Bäume nicht schön wären, natürlich – aber -«
    »Du brauchst keine umweltschützerischen Bedenken zu haben«, sagte Derry, den Mund nahe – zu nahe – an ihrem Ohr. »Wir verwenden nur Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Komm, und schau dir die Ausstellungsstücke an.«
    Jem, der mit dem aufmerksamen Pauly an einer Werkbank saß, sah auf und blies ihr einen Kuss zu. Sie blies einen Kuss zurück.
    »Es freut mich, dass Jem hier so glücklich ist.«
    »Er ist ein Naturtalent«, sagte Derry, als sie über den Hof gingen. »Er liebt die Arbeit mit Holz und hat unendlich viel Geduld. Auch wenn seine Motorik beim Laufen nicht sonderlich gut ist und seine Hände vielleicht nicht ganz so funktionieren wie bei anderen, kann er stundenlang dasitzen und bringt die erstaunlichsten Feinarbeiten zustande – besser, als ich es je könnte.«
    »Trotzdem war es nett, dass du dir die Zeit genommen hast, das herauszufinden.«
    »Mit Nettsein hat das nichts zu tun«, grinste Derry. »Es war kein Akt der Barmherzigkeit – obwohl ich mich durchaus bemühe, ein guter Mensch zu sein -, wir sind wirklich froh um ihn. Ursprünglich kam er zu uns, weil Lewis ein Freund von mir ist und Jem eine Praktikumsstelle brauchte, aber inzwischen steht er auf der Lohnliste. Die Jungs haben ihn ebenso gern wie ich, und wir möchten ihn nicht mehr missen.«
    Was ist Jem doch für ein

Weitere Kostenlose Bücher