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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Sukie und stieß sich selbst einen Dolch ins Herz, »bekanntlich heißt es ja: Gegensätze ziehen sich an.«
    »Ja.« Derry nickte. »Größere Gegensätze als bei Milla und mir sind wohl auch kaum denkbar. Bitte entschuldige, aber ich muss jetzt wirklich wieder in die Werkstatt und nachsehen, wie Pauly und Jem zurechtkommen …«
    »Ja, natürlich – ich hätte dich nicht so lange aufhalten sollen. Aber hier drin könnte ich Ewigkeiten verbringen.«
    »Ich auch«, Derry lächelte, »aber schließlich müssen wir uns beide auch um unsere Geschäfte kümmern, nicht wahr?«
    Sie traten wieder in den Sonnenschein hinaus und gingen über den strandartigen Kies zur Werkstatt hinüber.
    Über das Jaulen und Kreischen der Maschinen hinweg winkte Jem ihnen zu und zwinkerte.
    »Nochmals vielen Dank«, sagte Sukie und fischte die Autoschlüssel aus ihrer Tasche, »dass du dir die Zeit genommen hast, mir all das zu zeigen. Es hat mir viel Freude gemacht.«
    »Mir auch.« Derry nickte. »Hör mal, Sukie -«
    »Derry!« Pauly war zum Eingang der Werkstatt gekommen. »Tut mir leid, wenn ich störe, aber wir brauchen hier mal deinen Rat.«
    »Ich muss gehen.« Derry wandte sich um. »Sehen wir uns bald wieder?«
    »Bestimmt. Und danke noch mal.«
    Sie schlüpfte ins Auto, ließ den Motor an und wendete langsam auf dem Hof. Durch die offene Werkstatttür fiel ihr Blick noch einmal auf Derry. Er saß neben Jem an der Werkbank, beugte sich zu ihm, erklärte etwas, brachte ihn zum Lachen und führte mit unendlicher Geduld seine Hände.
    Ooooh, stöhnte Sukie innerlich und drehte die Popmusik im Radio zu ohrenbetäubender Lautstärke auf. Oooh, verflixt und zugenäht!
    Als sie auf die Ausfahrtstraße des Gewerbegebiets einbog, war sie immer noch ganz benommen und verwirrt und aufgekratzt. Aus dem Radio dröhnte gerade »Summerlove Sensation« von den Bay City Rollers, das machte die Sache auch nicht gerade besser. Und jetzt kam ihr noch dazu ein heller Wagen mit Fließheck in die Quere, der den Blinker gesetzt hatte und vom Parkplatz des Winterbrook Advertiser zögerlich auf die Straße rollte.
    Sukie, die sich über sich selbst ärgerte, dass sie so blöd war, sich Hals über Kopf in jemanden zu verlieben, der ihre Liebe nicht nur nie im Leben erwidern würde, sondern außerdem einer anderen gehörte, verkniff es sich gerade noch, zornig zu hupen. Es brachte ja nichts, ihre Wut an anderen auszulassen. Stattdessen bremste sie ab und betätigte die Lichthupe.
    Die Fahrerin des Wagens hob entschuldigend die Hand; zu Sukies Erstaunen wurde dann ein Begrüßungswinken daraus, der Wagen hielt an, und das Fenster wurde heruntergekurbelt.
    »Sukie!«, rief Joss Benson zu ihr hinüber. »Was für ein glücklicher Zufall! Wie gut, dass wir uns treffen! Hast du einen Augenblick Zeit?«
    Sukie fuhr an den Straßenrand und schaltete den Motor ab. Es war ihr heute wohl bestimmt, in Not geratenen Jungfrauen beizustehen. »Hallo, Joss! Alles in Ordnung?«
    Sukie fand, dass Joss ziemlich aus der Fassung geraten aussah.
    »Na ja …« Joss kletterte aus dem Wagen und kam zu Sukie herüber. »Ich glaube schon. Ich habe gerade etwas sehr Gewagtes getan.«
    Sukie hörte zu, wie Joss ihr begeistert die ganze Geschichte erzählte, und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, obwohl sie sich vor Augen hielt, dass dies für so ein verschüchtertes Huhn wie Joss tatsächlich ein ungeheuer mutiger Schritt gewesen war.
    »… und«, erklärte Joss abschließend, »deshalb wollte ich dich anrufen und fragen, ob ich vielleicht eine Massage haben könnte, um meine dummen Nerven zu beruhigen und für das morgige Treffen mit Mr Fabian ein bisschen mehr Selbstvertrauen zu tanken? Ich weiß schon, das klingt sicher albern, und wahrscheinlich kommt sowieso nichts dabei heraus, aber ich brauche irgendwas, damit ich nicht vor lauter Angst wie gelähmt bin und -«
    Sukie lächelte und nickte. »Glaub mir, ich verstehe dich gut. Und ich habe genau, was du brauchst. Keine Massage, sondern Öle, die Kraft und Zuversicht fördern. Einen Moment …«
    Sukie stieg aus, holte ihre Aromatherapie-Koffer aus dem Kofferraum und öffnete sie auf dem Rücksitz unter den Blicken mehrerer vorbeifahrender Autofahrer, die nun wahrscheinlich glaubten, sie wären Zeugen eines Drogendeals verzweifelter Hausfrauen geworden.
    »Hier bitte – diese Essenzen helfen garantiert, das verspreche ich dir. Das hier sollte eigentlich Ylang-Ylang sein, aber ich habe ersatzweise Jasmin eingefüllt, das

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