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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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herum, so wie ich Petey rumgeschleppt habe, als ich mit Clayton schwanger war. Reg dich ab, ja? Ich bin schwanger, nicht krank.«
    Annajane betrachtete das Chaos in ihrer Wohnung. Es war Mittwochmorgen. Sie trug die einzigen Kleidungsstücke, die sie nicht eingepackt hatte – ein verblichenes T-Shirt von den Durham Bulls und eine alte abgeschnittene Jeans. Pokey hatte ein übergroßes blau-weißes Oxford-Hemd an, das sie von ihrem Mann ausgeliehen hatte, darunter eine dehnbare Yogahose. Seit sechs Uhr waren sie am Packen.
    »In einer Stunde muss ich beim Notar sein«, erinnerte Annajane ihre Freundin. »Und die Umzugsfirma ist immer noch nicht vom Lager zurück, um die zweite Fuhre abzuholen. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich das schaffen soll.«
    »Schaffst du«, versicherte Pokey ihr. Sie hielt ihr Handy hoch. »Ich habe gerade S. O. S. an Pete gefunkt. Er schickt einen Lkw und ein paar Leute vom Möbelgeschäft rüber, die uns helfen. Das hier ist der letzte Karton mit Klamotten, der ins Lager kommt. Wenn du jetzt einfach deinen Hintern in Bewegung setzt und die Kleider und Kosmetiksachen einpackst, die du in den nächsten vier Wochen brauchst, dann haben wir alles im Griff, würde ich sagen.«
    »Meinst du wirklich?« Annajane schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich bin so fertig, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe.«
    Draußen vor dem Haus hupte es, Pokey lief zum Panoramafenster und schaute hinaus. »Siehst du? Petes Leute sind gerade gekommen, und die Umzugsfirma parkt direkt hinter ihnen. Pack doch ein paar Sachen ein und komm mit rüber zu uns! Die Jungs sind nicht vor zwei von Petes Mutter zurück. Du kannst bei uns duschen, ein paar halbwegs angemessene Klamotten anziehen und hast immer noch genug Zeit, rechtzeitig beim Notar zu sein. Ich bleibe hier und passe auf. Du weißt ja, wie gerne ich Männer mit Lkws herumscheuche.«
    »Das wäre super«, sagte Annajane. »Meinst du, es ist in Ordnung für Pete, wenn ich ein paar Tage bei euch wohne? Nur bis ich was Eigenes gefunden habe? Ich meine, ich kann natürlich auch in die Pinecone Motor Lodge gehen …«
    »Pete wird wahrscheinlich nicht mal merken, dass du da bist«, sagte Pokey. »Bei dem Trubel, den er momentan mit dem neuen Möbelgeschäft hat, kriegt er kaum mit, dass ich überhaupt da bin. Du wirst aber bestimmt deutlich schneller von den wilden Fegern genervt sein als sie dich über haben. Seit ich Pete und den Jungs gestern vorgeschlagen habe, dich bei uns aufzunehmen, sind die Jungs total aufgeregt. Denning hat sogar vorgeschlagen, dass du in seinem Baumhaus schlafen kannst, was wirklich eine große Ehre ist. Du weißt ja, dass er es momentan nicht so mit Mädchen hat.«
    »Das ist das zweitbeste Angebot einer Übernachtungsmöglichkeit, die ich in den letzten zwei Tagen von einem Mitglied deiner Familie bekommen habe«, bemerkte Annajane trocken.
    »Spannend! Wer hat das erste und beste Angebot gemacht?«, fragte Pokey.
    »Sophie. Als sie am Montag aus dem Krankenhaus kam, bin ich kurz vorbeigefahren, um nach ihr zu sehen. Als sie hörte, wie ich Mason mein Leid klagte, noch früher als geplant ausziehen zu müssen, schlug sie mir vor, im Bett ihres Vaters zu schlafen.«
    »Nein!«
    »Oh, doch.«
    »Kinder und Betrunkene …«, kicherte Pokey.
    Auf der Treppe hörten sie Schritte, und Pokey öffnete schwungvoll die Tür. Sofort füllte sich der Raum mit Männern und Sackkarren.
    »Also gut, dann bin ich mal weg«, sagte Annajane zu Pokey. »Sobald ich den Karton mit der sauberen Unterwäsche und ein paar Klamotten gefunden habe.«

    Um acht Uhr abends schleppte Annajane ihren Koffer erschöpft auf die vordere Veranda von Pete und Pokey Riggs fröhlicher blassblauer Villa im holländischen Kolonialstil. Mit der Hüfte drückte sie die schwere geschnitzte Mahagonitür auf, trat ohne Ankündigung hinein und ließ die Tür hinter sich ins Schloß fallen.
    Die Geräusche des Fernsehers hallten bis in den hohen Eingangsbereich. Annajane streifte ihre Schuhe ab und stellte sie auf dem abgetretenen Teppich am Fuße der Treppe ab.
    »Bist du das?«, rief Pokey aus dem hinteren Teil des Hauses. »Wenn ja, komm durch! Wir sind im Wohnzimmer, es gibt Cocktails!«
    Annajane kämpfte sich zum Wohnzimmer durch, stieg über eine umgekippte Kiste mit Legos, einen grünen Gummidinosaurier und einen riesengroßen Pappkarton mit Pampers. Sie entdeckte ihre beste Freundin ausgestreckt auf einem flaschengrünen Damastsofa, die nackten Füße

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