Sommerprickeln
zurück und merkte, dass sie rot anlief.
»Ich versuche, Annajane zu überreden, dass sie doch nicht wegzieht«, sagte Mason.
»Letha hat gesagt, es ist eine Schande, dass Annajane von dem Flittchen aus der Stadt gejagt wird«, verkündete Sophie strahlend.
Mason verschluckte sich beinahe. »Ich werde mit Letha ein Gespräch über kleine Mäuse mit großen Ohren führen müssen.«
Sophie legte den Kopf schräg und betrachtete Annajane traurig. »Kannst du bitte, bitte bleiben?«
»Ich weiß es noch nicht«, sagte Annajane. »Ich muss über vieles nachdenken.«
»Worüber denn?«
»Zum einen habe ich keine Arbeit mehr«, erwiderte sie betont locker.
»Du kannst deine alte Stelle wiederhaben«, bot Mason ihr an.
»Ja!« Sophie klatschte vor Freude in die Hände.
»Außerdem habe ich keine Wohnung mehr. Sie ist verkauft, und ich muss übermorgen raus sein«, erklärte sie.
»Seit wann denn das?«, wollte Mason wissen.
»Die Immobilienmaklerin hat angerufen«, sagte sie. »Die Beurkundung musste auf Mittwoch vorgezogen werden, deshalb muss ich bis zum Mittag die Wohnung geräumt haben.«
»Du kannst doch bei uns wohnen!«, schlug Sophie fröhlich vor. »Oder, Daddy?«
Mason hustete höflich. »Ich glaube, Annajane möchte lieber ihre eigene Wohnung haben, Sophie.«
»Letha hat Tante Pokey erzählt, dass sich Daddy und Celia in den Haaren hatten und dass Celia abgehauen ist, Gott sei Dank, lieber Herr Jesus«, ahmte Sophie Lethas gedehnten Südstaatenakzent perfekt nach. »Jetzt kann doch Annajane mit in deinem Bett schlafen, oder?«
Mason hustete so heftig, dass er dunkelrot im Gesicht wurde. Annajane konnte sich kaum zusammenreißen. Ihre Schultern bebten vor unterdrücktem Lachen.
»Ich muss ein ernstes Gespräch mit Letha über das Verbreiten von Gerüchten führen«, sagte Mason ernst. »Und zu deiner Information und zur Information von Tante Pokey und Letha, wir haben uns nicht gestritten. Wir hatten eine … ähm … Diskussion. Und Celia ist nicht weg.«
»Wollt ihr immer noch heiraten?«, fragte Sophie und sah ihren Vater mit seitlich geneigtem Kopf an.
Er schaute aus dem Fenster. »Das ist noch nicht entschieden«, sagte er schließlich. »Auf jeden Fall musst du dir nicht den Kopf darüber zerbrechen.«
»Annajane kann auch bei mir im Zimmer schlafen, oder?«
»Das ist ein sehr großzügiges Angebot, Sophie«, sagte Annajane und kicherte unwillkürlich. »Aber wenn ich in Passcoe bleibe, was noch nicht feststeht, dann muss ich mir ein eigenes Haus suchen.«
»Warum?« Sophie war verwirrt. »Magst du uns nicht?«
»Ich mag euch sehr«, sagte Annajane. »Aber ich lebe jetzt schon lange allein. Ich bin es gewöhnt, für mich zu sein und alles so zu tun, wie ich es will. Es wäre für alle am besten, wenn wir es so ließen.«
Sophie gähnte laut und lehnte den Kopf an Masons Brust.
»Es ist Zeit, dass du dich hinlegst«, sagte er zu ihr und schob sie vorsichtig von seinem Schoß.
Sophie schlang die Arme um Annajanes Hals. »Kommst du heute Abend wieder und guckst mit mir Milo und Otis?«
»Hm«, machte Annajane. »Ich würde ja gerne, Sophie, aber ich muss jetzt nach Hause und all meine Sachen zusammenpacken, damit sie zwischengelagert werden können. Aber ich verspreche, sobald ich damit fertig bin, machen wir einen DVD-Abend.«
»Na gut«, sagte Sophie und unterdrückte erneut ein Gähnen.
Mason wartete, bis Sophie Letha gefunden hatte, bevor er sich wieder Annajane zuwandte.
»Erklärst du dich wenigstens einverstanden, wieder bei Quixie zu arbeiten?«, fragte Mason. »Es ist mein voller Ernst, Annajane. Ich habe Davis gesagt, dass ich dich wieder im Team haben will. Du wärst mir direkt unterstellt. Ich weiß, dass das komisch ist, aber das kann man nicht ändern. Sagst du ja?«
Er schenkte ihr sein zaghaftes Lächeln, das bei ihr bisher immer gezogen hatte.
»Ich weiß nicht«, sagte sie leise. »Ich will wirklich nicht zwischen dir und deinem Bruder stehen. Oder Celia. Ich habe alles schon kompliziert genug gemacht.«
Sag es ihr, verdammt. Du machst alles nur noch schlimmer, wenn du sie überredest zu bleiben.
»Du stehst nicht zwischen uns«, versicherte er. »Davis und ich haben jetzt schon längere Zeit Probleme. Und Mama, nun, die hat ihre eigenen Motive. Aber ich möchte mit dir gerne über die neue Marketingkampagne reden, die gefällt mir nämlich überhaupt nicht.«
Annajane biss sich auf die Lippe, wollte Celia nicht in die Pfanne hauen, und Davis auch
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