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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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reumütig. Aber nicht genug, als dass er Celia aus dem Bett geworfen hätte.
    »Ich war ein Heuchler«, sagte Mason. »Damit ist jetzt Schluss.« Er wies mit dem Kinn in Richtung Tür. »Bitte geh jetzt.«
    »Und was, wenn nicht?«, sagte sie herausfordernd. »Nimmst du mich dann auf den Arm und wirfst mich wortwörtlich aus dem Haus? Während Sophie und Letha direkt nebenan schlafen?« Sie machte ein erschrockenes Gesicht.
    Masons Gesichtszüge verhärteten sich. Er stapfte ins Bad und zog die Sachen an, die er kurz zuvor ausgezogen hatte. Dann ging er zurück ins Schlafzimmer und setzte sich in den Sessel.
    »Pass auf«, sagte er. »Mach es nicht schwieriger, als es schon ist. Du und ich, wir müssen irgendeine Art von Übereinkunft treffen.«
    »Ich kann es nicht erwarten, deinen Vorschlag zu hören«, sagte Celia. »Erzähl!«
    Er zögerte. »Ich bin bereit, dich zu heiraten und der Vater unseres Kindes zu sein. Aber darauf beschränkt sich auch meine Verpflichtung dir gegenüber. Ich liebe dich nicht und werde das auch nicht vorspielen.«
    Sie hob eine Augenbraue. »Aha … du willst mir also sagen, dass du mit mir zusammenleben, aber nicht mit mir schlafen willst?«
    Kurz zuckte er zurück. »Wenn du es so ausdrücken willst: ja.«
    Celia lachte. »Das ist so grundanständig von dir, Mason. So heldenhaft. Und was ist, wenn ich sage, dass ich dich zu diesen Bedingungen nicht heiraten will? Und was würdest du dazu sagen, wenn ich vielleicht beschließe, das Baby überhaupt nicht zu bekommen?«
    Sein Herz zog sich zusammen. »Das würdest du nicht tun«, sagte er. »Weil das Kind das einzige Mittel ist, mit dem du Macht über mich hast.« Er sah sie kalt an. »Ich mache mir nicht mehr vor, dass du dich in mich verliebt hast. Mir ist klar, dass du dich nur auf mich eingelassen hast, weil du eine Ahnung hattest, es könnte sich finanziell lohnen.«
    »Du hast so eine geringe Meinung von dir«, sagte Celia. »Ist dir nie der Gedanke gekommen, ich könnte mich in dich verliebt haben?«
    »Doch«, gab er zu. »Aber dann wurde mir klar, was für ein Dummkopf ich war.«
    Sie beugte sich vor. »Ich liebe dich wirklich, weißt du. Ich könnte dich glücklich machen, wenn du mich lassen würdest.«
    »Beleidige nicht meinen Verstand«, sagte Mason. »Geh einfach, ja?«
    Ihre Augen funkelten. »Wenn ich heute Abend gehe, Mason, dann für immer. Das meine ich ernst. Dann wirst du mich oder unser Kind nie wieder sehen. Du verstehst mich schon. Bei mir heißt es: ganz oder gar nicht.«
    Das war die einzige Drohung, vor der er Angst hatte, die Vorstellung, die ihm im Magen gelegen hatte, seit Celia ihm von der Schwangerschaft erzählt hatte. Er wusste, dass sie nichts dagegen hätte, dem Kind den Vater vorzuenthalten, wenn sie sich dadurch an ihm rächen konnte. Die Aussicht, dass sie sein Kind allein großzog, sein eigen Fleisch und Blut, machte ihn krank und jagte ihm Angst ein. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, damit das nicht geschah. Und das wusste sie natürlich.
    Celia merkte, dass sie gewonnen hatte. Sie lehnte sich gegen das Kopfteil und ließ die Bettdecke wieder runterrutschen. »Ich bin müde«, sagte sie und streckte die Arme über den Kopf, um sich demonstrativ zu räkeln. »Für eine Frau in meinem Zustand ist es viel zu spät, um alleine nachts durch die Gegend zu fahren. Außerdem haben wir noch eine Hochzeit zu planen, nicht?«
    »Das überlasse ich dir«, sagte Mason. »Aber keine Kirche. Kein Empfang, nichts dergleichen. Nur du, ich und ein Friedensrichter.«
    »Du weißt wirklich, wie man eine Frau betört«, sagte Celia verbittert.
    »Hier geht es nicht um Betören. Es geht um Pflicht. Und Anstand«, fügte er hinzu. »Wenn du jetzt nicht gehst, gehe ich. Du bist aber auf jeden Fall weg, bevor Sophie morgen früh aufwacht.«
    »Wo willst du denn hin?«, wollte Celia wissen.
    »Egal, nur nicht hierbleiben«, entgegnete er.

33
    Annajane roch die frisch gebackenen Muffins, als sie die Tür zum Frühstücksraum des Pinecone öffnete.
    »Oh, hallo!« Harold trug ein anderes Hawaiihemd und eine weite Jeans, dazu eine ausgebleichte Baseballkappe. Er stellte ein Tablett mit Bechern und Untertassen auf einen von zwei Bistrotischen am Fenster ab. »Da freue ich mich aber«, sagte er, dann rief er: »Thomas?«
    Ein zweiter großer, schlanker Mann mit Glatze und langer Nase kam aus einem Raum gehuscht, in dem wohl die Küche untergebracht war. Er hatte so viel Ähnlichkeit mit Harold, dass er sein

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