Sommerprickeln
aus jeder Pore von Pokeys Körper sickerte.
»Nur eine Familienkonferenz«, sagte Pokey.
»Der letzte Versuch, deinen Bruder zu überzeugen, dass er mich nicht heiraten soll, was?«, fragte Celia betont heiter. »Mason ist ein besserer Mensch, als du denkst, Pokey.«
Pokey hielt ihr die silberne Packung Antibabypillen hin. »Und er ist ein klügerer Mensch, als du denkst.«
Celia entriss ihr die Packung. »Wo hast du die her?«
Pokey wies auf Sophies Tasche, die sich das Kind wieder um den Hals geschlungen hatte. »Sophie hat sich offenbar an deinen geheimsten Schätzen bedient. Die Pille war in ihrer Tasche, zusammen mit einem Lippenstift von dir und anderen Sachen, die sie im Haus gefunden hat.«
»Das ist ja absurd«, lachte Celia, aber es klang hohl. Sie drehte die Packung um. »Ich weiß nicht, wo sie die gefunden hat, aber ich nehme die Pille schon seit Monaten nicht mehr.«
Mason stand auf und nahm Celia die Packung ab. »Auf dem Aufkleber steht, dass du dieses Rezept vor zwei Wochen eingelöst hast.« Er wies auf die Löcher der herausgedrückten Pillen. »Was hat das zu bedeuten, Celia?«
Sie richtete sich zu ihren vollen ein Meter fünfundfünfzig auf. »Es bedeutet, dass ich nichts davon halte, wie ein Verbrecher verhört zu werden.« Sie warf Pokey einen giftigen Blick zu. »Zu deiner Information, ich habe die Pille tatsächlich genommen, vor Monaten, aber nach Weihnachten habe ich zum Hormonpflaster gewechselt. Jeder hätte bei der Apotheke anrufen, das Rezept einlösen und die Pillen Sophie unterschieben können, um ein schlechtes Licht auf mich zu werfen. Schatz, das ist offenbar eine Finte, die sich deine Schwester ausgedacht hat, damit du mich nicht heiratest. Aber damit hat sie keinen Erfolg.«
Sie drehte sich zu Pokey um. »Ich wette, Annajane Hudgens steckt mit dir unter einer Decke, nicht? Sie würde alles tun, um Mason zurückzubekommen.«
Mason warf Sophie einen kurzen Blick zu, die das aufziehende Gewitter mit großem Interesse verfolgte.
»Pokey«, sagte er mit freundlicher Stimme. »Vielleicht nimmst du Sophie jetzt mit zu eurem Mädchenabend.«
»Ich will nicht«, protestierte Sophie, während Pokey sie an der Hand nahm und aus dem Zimmer zu führen versuchte. »Ich will zur Hochzeit.«
»Komm, Sophie«, drängte Pokey. »Ich glaube nicht, dass es heute eine Hochzeit gibt.«
»Nur über meine Leiche«, rief Celia.
Pokey drehte sich um und strahlte sie an. »Oh, glaub mir, das lässt sich arrangieren.«
42
Celia stand am Kamin, im Arm immer noch den Plastiksack von der Reinigung. Mason hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt. In der Hand hielt er die Pillenpackung und drehte sie hin und her.
»Mason«, sagte sie flehend, »du glaubst doch nicht, dass ich dich wegen des Babys anlügen würde. Das war Pokey. Und Annajane. Ich schwöre, die haben das Rezept gefälscht, nur damit ich schlecht dastehe, dann haben sie die Pillen Sophie untergejubelt, damit du sie findest. Sie würden alles tun, um uns auseinanderzubringen.«
»Es reicht. Du hast gelogen. Mach es bitte nicht noch schlimmer, indem du meine Schwester beschuldigst.«
»Du kennst die beiden nicht.« Celia warf den Anzug über die Rückenlehne des ledernen Ohrensessels und marschierte zum Schreibtisch. »Du glaubst, deine kleine Schwester wäre unfehlbar. Und Annajane! Du hast ja keine Ahnung, zu was diese Frau in der Lage ist.«
Mason starrte weiter die Pillenpackung an.
»Du bist nie schwanger gewesen, nicht?«, sagte er und schaute sie endlich an.
»Natürlich bin ich schwanger!«, rief sie. »Würde ich mir denn so was ausdenken?«
Der Muskel in Masons Kiefer zuckte. »Ich glaube schon«, sagte er zögernd. »Ich weiß nicht, warum, aber ich glaube, dass du eine Schwangerschaft vorgetäuscht hast, weil du wusstest, dass es der einzige Grund wäre, warum ich dich noch heiraten würde.«
»Nein«, beharrte Celia und fügte mit leiserer Stimme hinzu: »Nein, das waren Pokey und Annajane. Sie haben es auf mich abgesehen. Sie haben die Pille geholt …«
Er seufzte. »Was würdest du sagen, wenn ich dich bitten würde, einen Schwangerschaftstest zu machen, jetzt sofort?«
»Dann würde ich sagen, dass du mir nicht vertraust«, sagte Celia und wurde blass. »Dass du deiner Schwester und deiner Exfrau mehr glaubst als mir.«
»Leider glaube ich nicht, dass ich dir vertrauen kann«, gab Mason zurück. »Ich verstehe bloß nicht, warum du so etwas tust. Du weißt, dass ich eine andere Frau liebe, und trotzdem
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