Sommerprickeln
Hochzeitstorte anfangen? Ich habe immer noch die Reste der letzten im Gefrierschrank unten im Keller.«
Mason zuckte mit den Achseln. »Das ist mir so was von egal. Ich habe Celia direkt gesagt, dass ich nichts dergleichen haben will. Verteil die Torte an deinen Bridge-Club. Wirf das Essen weg. Oder besser noch: Schick es rüber ins Pflegeheim, das wäre doch eine Idee!«
Sallie zuckte zusammen. »Ich freue mich nicht gerade darauf, den Frauen im Bridge-Club dieses jüngste Debakel in deinem Privatleben erklären zu müssen. Und ich soll Kaviar und Hühnerleber in ein Pflegeheim schicken? Ganz bestimmt nicht.« Sie griff zum Telefon auf dem Küchentresen. »Nein, wir machen stattdessen ein besonders edles Familienessen. Ich sage Pokey und Pete mit den Kindern Bescheid, und Davis rufe ich auch an. Du bleibst natürlich hier.«
»Nein, danke«, sagte Mason. »Ich muss heute Abend noch jemanden treffen. Wenn sie mich überhaupt noch sehen will.«
Als Pokey schließlich aufhörte zu lachen, legte sie den Telefonhörer auf.
»Hast du gerade mit deiner Mutter gesprochen?«, fragte Pete Riggs und schaute von dem DVD-Spieler auf dem Küchentisch auf, den er gerade zu reparieren versuchte.
»Allerdings«, sagte Pokey, immer noch schmunzelnd.
»Wieso bringt dich deine Mutter plötzlich so zum Lachen?«, fragte er und drückte auf die »Pause«-Taste, doch das Gerät reagierte nicht.
»Arme Mama«, sagte Pokey und setzte sich neben ihren Mann. »Ich weiß, ich hätte sie nicht so auslachen sollen, aber sie hat wirklich null Ahnung.«
»In Bezug auf was?«, fragte Pete.
»Auf das Leben. Die Familie. Alles. Sie wollte tatsächlich, dass ich Mason anrufe und ihm klarmache, was seine Trennung von Celia bedeutet.«
»Als ob das ginge«, bemerkte Pete. Er machte sich mit einem Schraubenzieher am DVD-Spieler zu schaffen.
»Und als ich ihr sagte, ich würde mich freuen, dass die alte Hexe sich in ihrem eigenen Netz verfangen hätte, lud sie uns alle zum Abendessen für heute ein – damit wir das Finger Food essen, das Celia beim Country Club für die Hochzeit bestellt hat, zu der wir ausdrücklich nicht geladen waren.«
Pete schnupperte an dem Gerät und zog die Nase kraus. »Findest du, dass das irgendwie komisch riecht? Ich finde, es riecht, als wäre da irgendwas reingekrochen und gestorben.«
Pokey zog die Luft ein. »Iih! Vergammelte Erdnussbutter. Wahrscheinlich von Petey. Ich weiß nicht, was der Junge immer mit seiner Erdnussbutter hat.«
»Und, was hast du ihr gesagt wegen des Abendessens?«, wollte Pete wissen.
»Ich habe gesagt: ganz bestimmt nicht!«, antwortete Pokey. »Dann hat sie sich total aufgeregt, weil ich gesagt habe, meiner Meinung nach wären Kaviar, gefüllte Eier und Hühnerleber nicht die ideale Nahrung für die drei Jungs.«
»Aber ich liebe Kaviar, gefüllte Eier und Hühnerleber«, klagte ihr Mann.
»Pete! Darum geht es doch nicht. Wir essen nichts, das auch nur entfernt mit Celia Wakefield und ihrem Versuch zu tun hat, meinen armen Bruder vor den Altar zu schleppen. Außerdem gibt es bei uns heute Abend Pizza. Und dann backen Sophie und ich Cupcakes. Mit rosa Guss.«
»Na, gut«, sagte Pete. »Pizza ist auch in Ordnung. Oder Cupcakes, egal ob rosa oder sonst wie. Wie findet Sophie es, dass die Hochzeit ihres Vaters abgesagt wurde?«
»Das interessiert sie nicht im Geringsten«, sagte Pokey. »Sie regt sich mehr darüber auf, dass Mason sie gezwungen hat, Celia die Saphirkette zurückzugeben, die sie in ihrer Tasche hatte.«
»Von der Antibabypille ganz zu schweigen«, sagte Pete, der natürlich schon die triumphierende Geschichte des Untergangs von Celia Wakefield gehört hatte. »Sophie war wirklich die Rettung, oder? Wenn die Kleine nicht die Pillen gefunden und eingesteckt hätte, und wenn ihr sie nicht entdeckt hättet, würde der arme Mason in diesem Moment sein Jawort geben.«
»Nie im Leben«, sagte Pokey und stocherte nun mit einem Messer hinten im DVD-Spieler herum. »Wenn Mason die Hochzeit nicht abgesagt hätte, hätte ich immer noch Plan B im Ärmel gehabt.«
»Will ich wissen, wie der aussieht?«, fragte Pete.
»Eher nicht«, sagte Pokey. Sie setzte sich auf den Schoß ihres Mannes und tätschelte ihm die Wange. »Hör zu, Riggs. Wenn es um ihre Familie geht, versteht Pokey keinen Spaß.«
44
Celia Wakefield war neben der Spur. Ihre Augen waren vom Weinen rot geschwollen, ein hässlicher Ausschlag war spontan an ihrem Kinn ausgebrochen und breitete sich nun über
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