Sommerprickeln
Long!«
Pokey prustete los.
»Ich fass es nicht!«, japste sie und tupfte sich das Gesicht mit einer Papierserviette trocken. »Du darfst mir so was nicht ohne Vorwarnung sagen.«
»Ich weiß«, flüsterte Annajane.
»Hammer!«, rief Pokey. »Larry Long. Das ist bestimmt sein Porno-Künstlername.«
Annajane kicherte. »Und wie heißt Celia dann?«
»Lotta Wet?«, schlug Pokey grinsend vor und griff nach dem Körbchen mit Brötchen in der Mitte des Tisches. Sie nahm eins heraus, schnitt es auf und butterte es. Dann kaute sie langsam.
Annajane trank ihren Kaffee und wartete.
»Das musst du Mason sagen«, meinte Pokey.
»Auf keinen Fall«, erwiderte Annajane.
»Irgendjemand muss es tun. Wir können nicht zulassen, dass er diese … diese … Frau heiratet. Jetzt nicht mehr.«
»Ich kann ihm nicht sagen, dass sein Bruder ihn so hintergangen hat«, sagte Annajane. »Und du genauso wenig. Vielleicht versteht er sich nicht gerade prächtig mit Davis, aber es würde Mason fertigmachen, wenn er erfahren würde, dass Larry mit Lotta geschlafen hat. Außerdem wissen wir ja nicht wirklich, was die beiden da getrieben haben.«
»Ach, ich bitte dich! Du hast heute Morgen gesehen, wie der gute alte Larry mit Lotta aus einem Zimmer des Pinecone kam. Und wir wissen beide, dass Larry dort in den letzten Jahren seine Geliebten untergebracht hat«, sagte Pokey.
»Vielleicht hat er ihr nur ein paar Unterlagen vorbeigebracht. Oder sie haben einen Plan ausgeheckt, wie sie Mason bei Quixie herausbekommen.«
»Und ich bin nächstes Jahr das Covergirl für die neue Bademode in der Sports Illustrated «, sagte Pokey. »Wir haben schon immer gewusst, dass sie eine Schlampe ist. Jetzt ist sie die Oberschlampe – den einen Bruder mit dem anderen betrügen, igitt.«
Die Kellnerin servierte Pokey die Armen Ritter und stellte sie auf den Tisch. Genüsslich träufelte Pokey Ahornsirup darüber. »Isst du nichts?«, fragte sie.
»Hab keinen Hunger«, sagte Annajane. »Ich bin einfach so … traurig und sauer. Wenn ich doch nur wüsste, wie ich Mason helfen kann! Wenn er sich nur helfen lassen würde. Aber er hat sich damit abgefunden, sie zu heiraten und sich für den Rest seines Lebens unglücklich zu machen.«
»Vergiss nicht, dass er auch dein Leben ruiniert«, merkte Pokey an.
»Ich muss nicht mit ihr leben«, sagte Annajane. Sie ließ sich gegen die Rückenlehne sacken. »Gehst du zu der Hochzeit?«, fragte sie.
»Ich bin nicht eingeladen«, erklärte Pokey. »Nicht dass ich hingehen würde. Ich fahre von hier aus zu Sophie und hole sie ab, sie ist heute Abend bei uns.«
»Sophie ist auch nicht auf der Hochzeit?«, fragte Annajane mit erhobener Augenbraue.
»Nee. Mama sagt, es wären nur sie selbst und das glückliche Paar da. Ach ja, und Bonnie und Matt Kelsey, das sind die Trauzeugen.«
»Interessant, dass der gute alte Larry Long heute nicht als Trauzeuge zum Einsatz kommt«, sagte Annajane.
Pokey griente. »Ich nehme an, der kam schon bei Lotta zum Einsatz.«
41
Mason saß mit unbewegter Miene an seinem Schreibtisch im Studierzimmer, während seine Schwester ein letztes Mal versuchte, seine Meinung zu ändern.
»Tu es bitte nicht, Mason«, flehte Pokey ihn an. »Es zwingt dich doch niemand dazu. Du musst Celia nicht heiraten.«
»Ich weiß deine Sorge zu schätzen«, sagte er ruhig, »aber ich muss tun, was das Beste fürs Kind ist.«
»Du weißt ja nicht mal, ob das Kind von dir ist«, sagte Celia verbittert.
»Jetzt reicht es«, knurrte Mason. »Du sprichst über die Frau, die ich heirate. Ich weiß, dass du Celia nie gemocht hast, aber du machst es auch nicht leichter für die Familie, wenn du so redest.«
»Ist mir egal«, gab Pokey zurück. »Sie ist eine falsche Schlange, und wenn ich erreichen kann, dass du sie nicht heiratest, nehme ich gerne in Kauf, dass du sauer auf mich bist.«
»Ich habe Verpflichtungen«, erklärte Mason. »Davor drücke ich mich nicht.«
»Gut! Aber warte, bis das Kind geboren ist. Mach einen DNA-Test. Zahl Celia einen Haufen Alimente und kauf ihr ein Haus. Aber heirate sie nicht, um Himmels willen! Die Mutter von Sophie hast du doch auch nicht geheiratet, und niemand hat’s gestört«, sagte Pokey.
Masons Kiefermuskeln bebten. »Das war was anderes. Zum einen wollte Sophies Mutter mich nicht heiraten. Sie kannte mich kaum. Ich habe Sophie genommen, weil ihre Mutter nicht in der Lage war, sie großzuziehen. Vielleicht war es egoistisch von mir, alleinerziehender Vater sein zu
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