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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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mitkommen würdest«, sagte er. »Aber für den Fall, dass du Ja sagst, dachte ich, ich mixe einen richtigen Drink zusammen, damit es nicht so läuft wie beim letzte Mal.«
    Annajane probierte zögernd und lachte. Es war Quixie mit Bourbon. »Sehr lecker. Und? Worüber wolltest du reden?«
    »Ich möchte dir einen Vorschlag machen«, sagte Mason und sah sie an. »Und ich weiß, dass ich eigentlich kein Recht dazu habe. Aber ich kann nicht anders. Heute war ich so kurz davor, mein Leben kaputtzumachen, dass es mir Angst gemacht hat. Pokey hat noch versucht, mir die Hochzeit mit Celia auszureden, und dabei sagte sie etwas, das ins Schwarze traf. Sie sagte, Celia würde mein Leben ruinieren, wenn ich sie heirate. Aber als sie das aussprach, war mir klar, dass ich es selbst so gut wie ruiniert hatte. Mit den ständigen Sorgen um das, was andere denken könnten. Meine Mutter, die Leute in der Stadt. Ich habe mich nur um mein Ansehen , meine Verantwortung gesorgt. Ich konnte nichts anderes sehen als mein großes, selbstloses Opfer. Meine Anständigkeit. Eine Frau zu heiraten, die ich mittlerweile verabscheue, nur weil ich glaubte, sie bekäme ein Kind von mir.«
    »Aha«, machte Annajane und trank noch etwas Bourbon, bevor sie den Becher Mason reichte.
    Er nahm einen großen Schluck und sah sie an. Ihre Wangen waren rot, ihr hochgestecktes Haar löste sich langsam. Er berührte eine Locke ihrer zerzausten Frisur. »Hast du heute keine der Nachrichten auf deiner Mailbox abgehört?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich hatte beschlossen, die ganze Welt auszublenden, weil sie momentan so ein unwirtlicher Ort ist. Ich wollte unbedingt die Werbekampagne für Quixie fertig machen. Ich denke, mit den Spots fürs Radio und Fernsehen bin ich so gut wie durch …«
    Mason legte ihr die Fingerspitze auf die Lippen. »Es gibt kein Baby«, sagte er. »Celia hat die Schwangerschaft vorgetäuscht.«
    Annajane riss die Augen auf. »Woher weißt du das?«
    Er verdrehte die Augen. »Als Pokey heute vorbeikam, um Sophie vor der Hochzeit abzuholen, entdeckten wir zufällig eine Halskette, die aus ihrer rosa Tasche gefallen war.«
    Annajane nickte.
    »Du weißt ja, wie Sophie ist. Eine diebische kleine Elster, die alles Glitzernde mitgehen lässt und ihre Schätze in der Tasche versteckt. Irgendwie fiel die Kette heraus, als die beiden gerade aufbrechen wollten. Es war eine teure Kette, die ich Celia letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Deshalb guckten wir uns an, was noch in der Tasche war. Und siehe da, wir fanden eine halbleere Pillenpackung mit einem Rezeptaufkleber, der Celias Namen trug.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Annajane.
    »Ich hab’s zuerst auch nicht kapiert«, entgegnete Mason schmunzelnd. »Celia hatte mir erzählt, sie würde ein Hormonpflaster nehmen. Sie wäre schwanger geworden, weil sie ein Antibiotikum nehmen musste, das wohl eine Wechselwirkung mit den Hormonen hatte. Aber Pokey hat mir dann erklärt, dass der Aufkleber der Apotheke sagt, dass das Rezept erst vor zwei Wochen eingelöst worden sei. Celia hatte wohl die Pille genommen – bis zu dem Tag, an dem sie behauptete, schwanger zu sein.«
    »Oh!«, machte Annajane.
    »Als Celia zu Hause auftauchte, konfrontierte ich sie mit der Pillenpackung«, sagte Mason. »Sie versuchte sich rauszulügen. Sie behauptete sogar, Pokey und du, ihr hättet die Pillen geholt und sie Sophie untergeschoben.«
    »Ich?«, fragte Annajane entrüstet.
    »Egal«, wiegelte Mason ab. »Sie lügt wie gedruckt, aber diesmal hatte sie der Wahrheit nichts entgegenzusetzen. Und so … nun ja, es sieht nicht so aus, als ob ich Vater werden würde. Jedenfalls nicht in naher Zukunft.« Er verzog die Lippen zu einem sarkastischen Grinsen.
    »Kein sehr überzeugendes Lächeln«, bemerkte Annajane.
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich habe nie gesagt, dass ich keine weiteren Kinder möchte«, erklärte er. »Ich wünsche mir nämlich welche. Sophie braucht Geschwister. Ich hatte mir eingeredet, dass alles in Ordnung sein würde mit dem neuen Baby, solange ich in der Nähe wäre und Celias Unzulänglichkeiten ausbügeln könnte.«
    »Aber jetzt bist du anderer Meinung?«
    »Es reicht nicht, als Ehepaar im selben Haus zu wohnen«, sagte er. »Wenn zwei Menschen sich nicht wirklich lieben, bilden sie keine Familie, das ist eine Mogelpackung, egal ob sie verheiratet sind oder nicht. Früher oder später wird ein Kind das durchschauen. Das möchte ich nicht für Sophie. Für gar kein

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