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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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Kind.«
    »Das ist alles ganz schön tiefsinnig, Mason«, bemerkte Annajane.
    »O Gott«, sagte er. »Ich war so kurz davor, es zu verbocken. Du hast keine Ahnung, wie knapp das war.«
    Annajane war versucht, ihm von Celias übrigen Machenschaften zu berichten. Aber das würde sie nicht tun. Diesen Schmerz konnte er nicht gebrauchen.
    »Wie geht es weiter? Mit Celia, meine ich?«
    Mason warf einen Blick auf die Uhr. »Inzwischen müsste sie mit ihren Sachen raus sein. Ihr Vertrag mit Quixie wurde aufgelöst. Ich zahle ihr aus, was ihr zusteht. Das ist dann hoffentlich das Ende der Geschichte.«
    Er nahm noch einen Schluck und reichte ihr den Becher zurück.
    Annajane schüttelte den Kopf und lehnte ab. Sie musste einen klaren Kopf behalten. »Du hast gesagt, du möchtest mir einen Vorschlag machen?«
    Mason verlagerte das Gewicht nach rechts und griff in seine linke Jeanstasche. Er wandte sich Annajane zu, öffnete die Faust, und auf seiner Handfläche lag ein Ring. Es war der Verlobungsring, den er ihr beim ersten Mal geschenkt hatte. Er wartete auf ihre Reaktion.
    Nichts.
    »Ich möchte …« Er schluckte. Mason hielt sich für keinen großen Redner. Er war nicht besonders redegewandt. Das konnte sein Bruder besser. Bisher hatte er nie ein Problem gehabt, mit Annajane zu sprechen. Aber heute weigerten sich die Worte stur, sich zu Sätzen formen zu lassen. Seit fünf Jahren, seit sie gegangen war, hatte er sich diesen Augenblick immer wieder ausgemalt. Er hatte diese Szene im Kopf durchgespielt, hatte versucht, sie perfekt hinzubekommen.
    Annajane schlug nach einem Insekt in ihrem Nacken und wartete. Er konnte nicht ausmachen, was sie dachte. Auch das war anders geworden. Früher war ihr Gesicht ein offenes Buch für ihn gewesen, verletzlich, geduldig, erwartungsvoll. Jetzt war sie ihm ein Rätsel. Das war gleichzeitig beängstigend und irgendwie sexy.
    Er holte tief Luft. »Ich möchte dich um eine zweite Chance bitten. Ich weiß, dass ich es nicht verdient habe. Ich habe kein Recht, darum zu bitten. Aber ich liebe dich, Annajane. Ich will dich nicht noch einmal verlieren. Das geht einfach nicht. Und ich weiß, dass das jetzt alles falsch herauskommt, dass ich Blödsinn rede, es wäre auch total verrückt, wenn du mich wirklich noch mal nimmst, nach allem, was ich dir angetan habe, aber ich kann nicht anders. Ich drehe langsam durch. Ich muss dich fragen.«
    Annajane sah ihn nur an.
    »Und?«, fragte er.
    »Ich möchte gerne, dass du mich küsst«, sagte sie leise.
    Vorsichtig legte er den Ring auf die Ablage, schüttete den Rest des Drinks aus dem offenen Fenster und warf den Becher auf die Rückbank. Dann nahm er ihr Gesicht in die Hände. Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe und näherte sich ihrem Gesicht.
    Annajanes Lippen waren süß und warm, sie erinnerten ihn an reife Kirschen. Er spielte mit ihrer Zunge und grub die Finger in ihr langes Haar. Sie schlang die Arme um seinen Hals, und er rutschte unter dem Lenkrad hervor, zog sie an sich, fuhr mit den Händen über die weiche Haut ihrer nackten Arme. Sie roch anders, als er in Erinnerung hatte, nicht mehr so mädchenhaft blumig wie während ihrer Ehe, sondern würziger, nach Zitronen, fast exotisch. Er küsste ihre Ohrläppchen, ihren Hals, ihre Halsbeuge, und seine Hände wanderten nach unten, schoben den Träger ihres Kleides von der Schulter, schoben den Stoff weiter hinunter, er küsste ihre Brust, während sie ihm mit den Fingern durchs Haar und den Rücken hinunter fuhr.
    Die Träger vom Kleid hatten Knöpfe, an denen er herumnestelte, um sie zu öffnen. Er hoffte, dass sie ihm helfen würde, doch sie lehnte sich zurück und musterte ihn mit ihren kühlen grünen Augen. Dann nahm sie seine Hand. Sie gab ihm einen innigen Kuss und löste sich von ihm.
    »Wie war noch mal die Frage?«, flüsterte sie.
    »Ich möchte, dass du mich heiratest«, sagte Mason mit Nachdruck. Seine Hand wanderte zu ihrer anderen Schulter, zerrte hilflos an den Knöpfen. »Aber können wir bitte zuerst dieses Kleid ausziehen?«
    Sie küsste ihn, knabberte an seiner Unterlippe. »Leider nicht. Zumindest nicht heute Abend.«

46
    Mason war es nicht gewöhnt, ein Nein zu hören. Er kannte nicht mal ein Vielleicht. Er schenkte Annajane sein lässiges Lächeln in dem vollen Bewusstsein, welche Wirkung es auf sie hatte. »Nein, wir können das Kleid nicht ausziehen? Oder: Nein, du heiratest mich nicht?«
    Annajane schlug erneut nach einer Mücke auf ihrem Arm und gab Mason

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