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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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die erste richtige Freundin, die wir in Passcoe gefunden haben. Die Leute sind durchaus neugierig zu sehen, was wir aus dem Motel gemacht haben, aber sie sind ein bisschen distanziert. Ich meine, wo ist die berühmte Gastfreundschaft der Südstaaten, von der man immer hört?«
    »Wir müssen mal ein bisschen Marketing und Networking für Sie machen«, sagte Annajane. »Sie hier rausholen, damit die Leute in der Stadt Sie kennenlernen. Im Ernst. Wenn Sie es noch nicht sind, sollten Sie dringend Mitglied der Handelskammer werden. Und entweder zum Kiwanis- oder zum Rotary-Club gehen. Und haben Sie schon mal an einen Tag der offenen Tür gedacht? Die Leute müssen mit eigenen Augen sehen, was Sie aus dem Pinecone gemacht haben. Die meisten denken wahrscheinlich, es ist immer noch diese leicht schäbige Absteige, die es jahrelang war.«
    »Das sollten wir wirklich tun«, sagte Thomas.
    »Ihr Motel wäre die perfekte Unterbringungsmöglichkeit, wenn man Gäste zur Hochzeit oder in den Ferien hat«, begeisterte sich Annajane. »Außerdem könnte man bei Ihnen ganz toll feiern, besonders wenn Sie noch eine Art überdachten Pavillon oder so bauen würden. In Passcoe gibt es nicht sehr viele Lokalitäten für größere Gesellschaften, abgesehen vom Country Club und dem Gemeindesaal. Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn ihr eine Lizenz zum Alkoholausschank hättet.«
    Annajane wies auf die elegante Cocktailparty im Innenhof. »Ihr solltet heute Abend Fotos machen, die könntet ihr auf eure Website stellen und sie als Werbematerial verwenden. Dann wären die hübsche Blumendeko und das Essen drauf, und das Licht ist gerade so schön.«
    »Website?«, fragte Harold.
    »Werbematerial?«, wiederholte Thomas. »Annajane, wir haben null Ahnung von solchen Sachen. Wir schaffen es so gerade, diesen Laden am Laufen zu halten.«
    »Wenn wir doch nur einen guten Werbefachmann kennen würden!«, sagte Harold mit einem Seitenblick auf Annajane.
    »Der Geschmack und Talent und Energie hat«, sagte Thomas und sah Annjane an. »Kennen Sie so jemanden?«
    »Tut mir leid. Ich würde nichts lieber tun, als für Sie zu arbeiten. Aber am Ende der Woche ziehe ich fort. Schon vergessen?«
    »Sie haben gesagt, Sie würden kündigen«, sagte Harold. »Dann brauchen Sie doch einen neuen Job, oder? Deshalb müssen Sie noch lange nicht wegziehen.«
    »Leider doch«, sagte Annajane. »Ich habe bereits …«
    »Oooh«, unterbrach Thomas sie. »Ist das ein schöner Wagen!« Ein altes rotes Cabrio kam auf sie zugefahren. Das Verdeck war heruntergeklappt, das dunkelblonde Haar des Fahrers schimmerte in der späten Sonne.
    Harold drehte sich zu Annajane um, die einen sonderbaren Gesichtsausdruck hatte. »Kennen Sie den?«, fragte er.
    »Früher schon«, sagte sie und beobachtete, wie Mason das Cabrio vor ihrem Ferienhaus parkte. Als er sie im Innenhof entdeckte, winkte er und kam auf sie zu.
    »Entschuldigen Sie mich«, murmelte Annajane.

    Mason sah sich im Hof um, musterte die Menschen, die umherliefen, lachten, plauderten und Wein tranken. »Was ist das hier?«, fragte er.
    »Eine Art Floristentreffen«, sagte Annajane. »Mason, was machst du hier? Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, uns nicht mehr zu treffen.«
    »Gehst du eigentlich nie an dein Handy?«, fragte er leicht verärgert. »Ich habe dir heute Nachmittag bestimmt ein halbes Dutzend Nachrichten aufgesprochen. Pokey mit Sicherheit auch. Die Hochzeit wurde abgesagt.«
    Unbewusst hielt Annajane den Atem an. »Wirklich?« Sie versuchte, ungezwungen zu sein, doch ihre Stimme bebte. Ungezwungenheit war nicht ihr Ding.
    Mason sah nicht gerade wie ein Bräutigam aus. Er trug ein ausgeblichenes, zerknittertes rosa Oxfordhemd, das er in eine fadenscheinige alte Jeans gestopft hatte, die ihm tief auf der Hüfte hing und am Po zu locker saß. Seine nackten Füße steckten in abgelaufenen Bootsschuhen, die er mit Sicherheit schon seit der Highschool besaß. Er war blasser, als sie ihn je gesehen hatte. Celia schien alles Leben aus ihm herausgesaugt zu haben.
    Er nickte. »Wir müssen reden. Fährst du ein bisschen mit mir durch die Gegend?«
    Annajane machte ein zweifelndes Gesicht.
    »Diesmal nicht zur Farm, versprochen«, sagte er. »Ja?«
    Ihr Herz klopfte laut. Sie wollte mit ihm kommen, dem Sonnenuntergang entgegen, aber wie ging es danach weiter? Sie war Masons zweite Wahl, nach Celia. Warum sollte es jetzt anders sein?
    Er merkte offenbar, was ihr durch den Kopf ging.
    Mason nahm ihre Hand und

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