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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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sechs weitere Monate in Raleigh, verschickte Bewerbungen und arbeitete für Zeitarbeitsfirmen, doch als sich ihre Ersparnisse dem Ende zuneigten, stellte sie sich dem Unvermeidlichen und zog zurück nach Passcoe.
    Doch nicht in das Haus ihrer Mutter. Nicht nach dem Streit, den Annajane mit ihr gehabt hatte, als sie sie auf die Drohungen gegenüber Mason angesprochen hatte.
    Sie fand einen miesen Job, Anzeigenverkäuferin für den einzigen Radiosender der Stadt, und mietete eine miese Doppelhaushälfte an einer miesen Straße in einem Vorort.
    Es dauerte nicht lange, bis Pokey wieder mit der Kuppelei anfing.
    »Was hast du auf meiner Hochzeit zu Mason gesagt?«, wollte sie eines Tages wissen, als sie mit Annajane am Küchentisch saß. Pokey fütterte den kleinen Denning mit Cornflakes, der sie fast ebenso schnell wieder ausspuckte.
    »Nichts«, sagte Annajane. »Ich habe ihm nur mitgeteilt, dass ich kein Interesse an einer Beziehung habe.«
    »Das ist eine Lüge«, behauptete Pokey. »Ich habe auf der Hochzeit gesehen, wie du ihn angeguckt hast. Und er dich. Herrgott nochmal, warum schläfst du nicht endlich mit ihm, dann habt ihr dieses Katz-und-Maus-Spiel hinter euch?«
    »Ich habe schon mit ihm geschlafen, und danach hat er mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel«, sagte Annajane. »Schon vergessen?«
    »Da ward ihr doch noch Kinder«, gab Pokey zurück. »Jedenfalls kannst du ihm nicht ewig aus dem Weg gehen. Er zieht zurück nach Passcoe, wusstest du das?«
    Annajanes Herz klopfte schneller. »Wann? Warum?«
    »Daddy hat ihn überreden können, die Stelle bei Dr. Pepper aufzugeben«, sagte Pokey. »Er kommt zu Quixie.« Sie warf einen Blick auf die Küchenuhr. »Und ich würde sagen, er fährt genau in diesem Moment in unsere Einfahrt.«
    Unschuldig sah sie Annajane an. »Er hat den Kleinen seit Monaten nicht mehr gesehen. Er musste mir versprechen, so schnell wie möglich vorbeizukommen.«
    Annajane sprang auf. »Pokey! Das ist nicht witzig. Du hättest mir sagen sollen, dass Mason kommt. Das finde ich unmöglich von dir …«
    Die Küchentür ging auf, und Mason trat ein. Als er sah, dass seine Schwester Gesellschaft hatte, blieb er abrupt stehen.
    Er schaute von Pokey zu Annajane und seufzte. »Sie hat dich reingelegt, nicht?«
    Annajane nickte. »Dich auch, oder?«
    »Yep.« Beide drehten sich zu Pokey um, die das Kind aus dem Hochstuhl genommen hatte und die Küche so schnell wie möglich verlassen wollte.
    »Verräterin!«, rief Annajane.
    Mason seufzte erneut. »Hat sie dir erzählt, dass ich wieder nach Passcoe ziehe?«
    Sie nickte.
    Mason betrachtete sie genau. »Passcoe ist eine kleine Stadt, Annajane. Du kannst dich nicht den Rest deines Lebens vor mir verstecken.«
    »Ich habe mich nicht vor dir versteckt«, log sie.
    »Sieht aber ganz danach aus«, gab Mason zurück. »Sollen wir die Vergangenheit nicht besser ruhen lassen? Zumindest wieder Freunde sein?«
    Sie biss sich auf die Lippe und sah aus dem Fenster. Denn sie wusste, wenn sie ihn anschaute, würde sie einknicken. Gab es denn keine Heilung für das Gefühl, das sie jedes Mal empfand, wenn sie in seiner Nähe war? Wurde es nicht langsam Zeit, dass sie diese jugendliche Besessenheit von Mason Bayless loswurde?
    Er trat zu ihr und schob ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Bitte! Gib mir noch eine Chance!«
    Das tat sie. Zwei Monate später unterschrieb sie einen Vertrag als stellvertretende Marketingchefin bei Quixie, ihr Chef war Davis. Sechs Monate später war sie verlobt.

    Während Annajane herausfand, wie es war, für ihren charmanten, anspruchsvollen, überdrehten zukünftigen Schwager Davis zu arbeiten, der die Marketingabteilung leitete, war Mason damit beschäftigt, die Karriereleiter hinaufzuklettern.
    Innerhalb von sechs Monaten wurde er zum Bereichsleiter Verkauf erklärt. Zum ersten Mal arbeitete er mit und für Glenn.
    Vater und Sohn waren ständig unterwegs, trafen sich mit Supermarktketten und Ladeninhabern, um auf neuen Märkten einen Fuß in die Tür zu bekommen.
    Das bedeutete, dass Annajane sich Mühe gab, Davis ihren eigenen Wert als Angestellte zu beweisen, der sie immer noch wie eine nervige kleine Schwester behandelte. Was nicht so schlimm gewesen wäre, wenn sie sich bei ihrem Freund oder ihrer besten Freundin darüber hätte beklagen können – aber sie arbeitete schließlich für deren Bruder.
    Zwei Wochen vor der Hochzeit gab ihre Mutter ohne jede Vorwarnung bekannt, Leonard und sie würden das Haus verkaufen

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