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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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ganzen Körper und vermittelte den Eindruck, jeden Moment zusammenzubrechen. Arrow erhob sich und schlang die Arme um ihren zarten Körper. Sie wollte ihr das Gefühl geben, Trost zu spenden, wenngleich sich in ihr noch immer alles taub anfühlte.
    „Was ist dann geschehen?“, fragte sie ruhig.
    „Elaine lag hier und war vollkommen blutüberströmt. Durch das Tor dort drüben kamen dumpfe Geräusche. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sie sah mit panischen Blicken dorthin und als ich ging, um es zu öffnen, erblickte ich eine vermummte Gestalt, die mit einem goldenen Schwert auf die Wurzeln der großen Ulme einschlug. Dann ging ich zu Elaine und versuchte ihre Wunden zu stillen, doch sie versuchte, meine Hände von sich zu stoßen.“
    „Und weiter?“, fragte Arrow nochmals nach, als die Elfe verstummte. „Hat sie etwas gesagt?“
    Neve senkte den Blick und nickte.
    „Was war es?“
    „Sie hat mich angefleht, sie zu töten.“
    Arrow ließ von ihr ab und musterte sie prüfend, doch es wäre vergebens gewesen, zu fragen, ob sie der Bitte nachgekommen war, denn Neves Gesichtsausdruck sagte alles.
    Der Boden bebte und Arrow nahm nur schwach wahr, dass sich einer der Riesen näherte, während Bon aufgeregt quakte.
    Abwesend ging Arrow durch das Tor und betrachtete den riesigen Baum, der bereits bei ihrem ersten Besuch an diesem Platz gestanden hatte. Seine Blätter waren von solchem Ausmaß, dass man ihnen ausweichen musste, sobald sie zu Boden fielen. Anderenfalls lief man Gefahr, darunter begraben zu werden. Schon damals hatte sie sich gefragt, was er an diesem einsamen Ort, zu dem nicht einmal ein Sonnenstrahl vordrang, zu suchen hatte. Nun stellte sie sich wieder diese Frage, während sie über die sauber durchgetrennten Wurzeln strich.
    „Warum hast du das getan?“, fragte Arrow in einem Anflug von Verzweiflung.
    „Sie hat mich darum gebeten“, erwiderte Neve aufgelöst. „Du hättest sie sehen müssen, wie sie mich angesehen hat. Ich hatte keine andere Wahl.“
    „Man hat immer eine andere Wahl“, entgegnete sie stumpf.
    Die Elfe musterte sie empört, war jedoch nicht in der Lage, nochmals das Wort an sie zu richten.
    Bon quakte unterdessen noch immer aufgeregt. Es schien, als hätte er etwas Wichtiges zu sagen und versuchte mit allen Mitteln, die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen.
    „Er war ihr Perseide“, sagte der Riese Kemar, ohne den Blick vom Zwergenoberhaupt zu nehmen.
    Arrow wandte sich ungläubig um. „Was?“
    Dann begann sie nachzudenken. Keylam hatte ihr einst erzählt, dass Elaine, bevor sie zur Grünen Lady wurde, eine von ihnen war, doch Arrow wäre nie der Gedanke gekommen, je nach ihrem Wächter zu fragen. Dass sie überhaupt noch einen besaß, verblüffte sie.
    Bon quakte noch immer, als habe er bedeutende Informationen über diese Sache, doch gerade, als der Riese weiter übersetzen wollte, sagte sie: „Kemar, bitte veranlasse umgehend, dass der Sonnenschacht geschlossen wird. Ich muss dringend mit Bon sprechen.“
    Der Riese legte die Hände vor seinem Mund und stieß ein lautes Grollen aus, das den Boden erzittern ließ. Bald darauf wurde es dunkel in Nebulae Hall und Bon löste sich aus seiner Krötengestalt.
    „Niemand wusste davon“, sagte er sofort. „Nur ich und ihre Mutter.“
    „Und warum du?“, entgegnete sie stirnrunzelnd.
    „Weil diese Höhle genau genommen dem Zwergenreich angehört und sie sich jemandem anvertrauen musste, der den Baum beschützt.“
    „Eine Aufgabe, die den Wachen zugeteilt war“, erwiderte sie, während sie sich umsah. „Ich frage mich, was mit ihnen geschehen ist.“
    „Würde mich nicht wundern, wenn sie diesem Bastard zum Opfer gefallen wären.“
    „Dennoch, von Perchta kann er diese Information kaum haben. Elaine sagte, dass die Verbindung zu ihr unterbrochen worden wäre“, entgegnete Arrow grübelnd.
    „Wann hat sie das gesagt?“, entgegnete Bon hellhörig.
    „Bei unserem letzten Treffen“, erwiderte sie und schlug dann wütend mit der Faust gegen die Wand. „Ich hätte wissen müssen, dass es nicht gut war! Als klar war, dass es hier einen Eindringling gibt, hätten wir unsere Begegnung auflösen müssen.“
    „Deshalb bist du damals in dem See gewesen“, schlussfolgerte das Zwergenoberhaupt.
    „Ja, deshalb bin ich damals in dem See gewesen“, wiederholte sie wütend.
    „Und warum hast du mir nichts davon erzählt?“
    „Weil ich es nicht durfte. Elaine hat mich beschworen, das Treffen geheim zu

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