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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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bleibt? Tut mir leid, Euer Hoheit, doch das wird nichts an dieser Sache ändern.“
    Arrow lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sie fühlte sich wie in einer Starre, unfähig sich zu wehren oder in irgendeiner Weise etwas ausrichten zu können.
    „Wieso nennst du mich ständig so?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
    Doch der Puka antwortete nicht, sondern grinste sie nur erneut spöttisch an.
    Plötzlich vernahm sie ein leises Geräusch. Etwas war zu Boden gefallen und sprang wie eine kleine Murmel auf den steinernen Platten herum. Wie in Trance betrachtete sie einen kleinen Zettel, der zusammengerollt in einem ihr bekannten Ring steckte.
    Sie schaute sich um, doch außer ihr und dem Puka war weit und breit niemand zu sehen. Dann bückte sie sich danach und als sie das kleine Stück Papier ausrollte, blieb ihr Herz für einen Augenblick stehen.
    Sorgt euch nicht um mich. Es geht mir gut. Wo ich mich aufhalte, bin ich auf einen alten Freund getroffen. Meine Rückkehr wird noch eine Weile auf sich warten lassen, denn ich bin hier einer Sache auf der Spur, die uns sehr viel weiter bringen könnte als alles, was wir bisher wissen.
    Arrow sah sich nochmals um, denn sie hatte nicht die geringste Ahnung, woher diese Nachricht gekommen sein könnte. War es vielleicht eine Falle? Schlimm genug, dass sich der unbekannte Eindringling und der Puka zu Nebulae Hall Zutritt verschaffen konnten, obwohl alle Zugänge bewacht oder versperrt wurden. Nun hatte es offenbar auch noch ein unsichtbarer Bote geschafft, ihr eine Mitteilung zukommen zu lassen, von der nicht eindeutig gesagt werden konnte, ob sie echt war.
    Nachdenklich starrte sie zu Boden und nur ganz am Rand bekam sie mit, wie ein weiterer kleiner Schnipsel auf den glatten Stein glitt. Dieses Mal jedoch hatte sie sofort erkannt, woher er gekommen war – aus der Öffnung des Schneckenhauses, das sie an ihrem Körper trug.
    Eilig bückte sie sich ein weiteres Mal und las auf dem kleinen Stück Papier das Wort ,Smitt‘. Dann nahm sie ungläubig das Schneckenhaus von ihrem Gürtel und betrachtete es verwundert.
    „Na, Eure Hoheit, könnt Ihr Euch darauf keinen Reim machen?“, fragte der Puka mit einem hinterlistigen Grinsen. „Dann denkt mal scharf nach. Eine Zwillingsschnecke als Möglichkeit, kleinere Gegenstände von einem Ort zum anderen zu transportieren. Ich bin sicher, dass du, wenn du noch einmal in dich gehst, feststellen wirst, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Vielleicht nicht zu dieser Zeit an diesem Ort, aber ganz bestimmt mit einem anderen Gefühl in einer anderen Welt.“
    Dann löste er sich vor ihren Augen in Luft auf.
    „Arrow!“, rief Neve, die regelrecht aufgelöst herbeigelaufen kam, verzweifelt. „Du musst sofort mit mir kommen. Es ist etwas Schreckliches geschehen!“
    Die Elfe war vollkommen blutüberströmt und in ihren Augen spiegelte sich etwas wider, das Arrow augenblicklich die Gewissheit gab, dass der Puka recht behalten sollte. Eilig liefen sie die vielen Treppen hinab. Mit einem Blick bedeutete Arrow dem General, dass er ihr folgen sollte, und auch Bon, der als Kröte am Fuße der Treppe ausgeharrt hatte, sowie einige andere, die sich bisher nicht getraut hatten, den Wald zu betreten, eilten ihnen hinterher.
    Sie hasteten über die Wiese bis hin zu der Treppe, von der aus Arrow Nebulae Hall zum ersten Mal erblickt hatte, als ihr Vater sie an diesen Ort gebracht hatte. Dieses Mal ging ihr gar nichts durch den Kopf und sie fühlte auch nichts. Es war, als wären ihr Körper und ihr Geist vollkommen leer und sie würde sich ganz mechanisch bewegen. Und es änderte sich nicht einmal, als sie am Kopfe der Treppe ankam und erstmals mit eigenen Augen sah, warum Neve so aufgewühlt war.
    Wie in einem Traum blickte sie auf den toten Körper der Grünen Lady, und obwohl sie einen Fuß vor den anderen setzte, kam es ihr vor, als bewegte sie sich mit jedem Schritt weiter von ihr weg. Ohne eine Miene zu verziehen kniete sie sich zu ihr hinunter und schaute Elaine in ihre smaragdgrünen, leeren Augen, die jeglichen Glanz verloren hatten.
    „Wie ist das geschehen?“, fragte sie stumpf.
    „Ich habe dort drüben gestanden und den Wald im Auge behalten“, entgegnete Neve verstört. „Dann ist plötzlich der Puka erschienen. Er sagte, dass etwas Schlimmes geschehen würde, wenn ich ihm nicht folgen würde. Ich bin ihm sofort nachgeeilt und dann habe ich ihre Schreie gehört. Es war so furchtbar.“
    Die Elfe begann zu weinen. Sie zitterte am

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