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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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diesen Elfen eine merkwürdige Magie innegewohnt haben soll, mithilfe derer sie den Menschen ihre Kinder geraubt haben.“
    „Ihre Kinder geraubt?“, wiederholte Arrow. „Dann ging es also niemals nur um ein einziges Kind?“
    Smitt schüttelte den Kopf. „Nach allem, was wir in Erfahrung bringen konnten, waren es allein bei den Menschen Hunderte.“
    „Habt ihr das nur den Erzählungen des Leprechauns entnommen oder liegen dem noch andere Quellen zugrunde?“, fragte Dewayne aufmerksam.
    „Ich erinnerte mich daran, dass der Leprechaun von einem irischen Dorf mit Namen Feenhügel zur Zeit der Túatha Dé Danann berichtete. Es befand sich unweit der Hügel, in die die Alten Könige einst verbannt wurden und wo sie bis vor kurzem noch gefangen waren. Daher stammt auch die Bezeichnung Hügelvolk. Was das Dorf angeht, zeugen höchstens noch die Grundmauern weniger Gebäude von seiner einstigen Existenz. In dem Ort selbst haben wir somit keine Entdeckungen machen können. Darunter jedoch befand sich ein verlassener Bau, der offenbar einst von dem Vorfahren des Leprechauns bewohnt wurde. Wirkliche Schätze, wie man sie für gewöhnlich in solchen Behausungen findet, ließen sich dort nicht mehr ausmachen, dafür jedoch die Dorfchroniken von Feenhügel. In diesen Aufzeichnungen wird über die Ankunft geheimnisvoller Fremder von übernatürlicher Schönheit berichtet, deren Launen als unberechenbar galten und die der Magie kundig gewesen sein sollen. Sie verhüllten das Dorf in einen dunklen Nebel, ein Zauber, der hierzulande als Fíth-Fáth bekannt ist. Mit ihm kann man sich für den Feind unsichtbar machen oder aber auch seine Gegner in die Irre führen. Noch am Tage ihrer Ankunft beraubten sie die ersten Dorfbewohner ihrer Kinder.“
    „Und stand auch geschrieben, was mit den Kindern geschehen ist?“, fragte Arrow mit zitternder Stimme.
    „Das nicht“, entgegnete Socks geheimnisvoll. „Jedoch gab es eine Liste mit den Namen dieser Menschen und einige Seiten weiter großzügige Stammbäume zu jedem einzelnen Einwohner. Das seltsame daran ist, dass die Hälfte der in der Liste genannten Personen gar keine Nachkommen hatten.“
    Arrow runzelte die Stirn. Sie warf Keylam fragende Blicke zu, doch er schien von dieser Nachricht ebenso überrascht wie sie.
    „Es könnte doch sein, dass die Stammbäume unvollständig sind“, sagte Neve nachdenklich.
    „Das wäre möglich“, gab Socks zurück. „Allerdings habe ich diese Chronik genau studiert und wer immer sie geführt hat, hat seine Arbeit sehr gewissenhaft verrichtet. Selbst über diese ersten Vorfälle hinaus wurde bis zur Verbannung der Túatha Dé Danann alles lückenlos notiert. Danach wurde das Dorf aufgegeben.“
    „Mehr habt ihr dazu nicht gefunden?“, fragte Keylam.
    Socks schüttelte den Kopf.
    „Das wirft noch mehr Fragen auf als am Anfang“, erwiderte Neve und gab ein erschöpftes Schnaufen von sich.
    „Mich würde interessieren, wer die Túatha Dé Danann damals in die Hügel verbannt und welche Mittel es dazu bedurft hat“, murmelte Arrow grüblerisch.
    „Was das angeht, scheiden sich die Geister“, sagte Smitt. „Manche sagen, es waren Menschen, die sie bezwungen haben. Anderswo heißt es, dass sie einem magischen Volk ungeklärter Abstammung unterlegen sind. Hier ist von Eisen, da von Zauber die Rede.“
    „Das bringt uns auch nicht weiter“, entgegnete Keylam resignierend.
    Dewayne schwieg noch immer. Er starrte in die Leere und war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass niemand es wagte, ihn anzusprechen. Die ganze Sache wurde immer verworrener, Antworten waren kaum zu finden und jede neue Erkenntnis stellte sie vor weitere Rätsel.“
    „Dann ist der Pfad, dem du durch den See gefolgt bist, am Ende ein Tor zur Menschenwelt gewesen?“, fragte Arrow Smitt.
    Er nickte. „Er hat mich geradewegs in den Wald unweit des Dorfes geführt, in dem du aufgewachsen bist.“
    „Wahrscheinlich ist das die Schwachstelle, über die der Eindringling sich Zugang verschafft hat“, mutmaßte sie.
    „Davon sind wir auch ausgegangen“, entgegnete Smitt. „Deshalb haben wir das Tor zerstört.“
    „Die Sache hat auch ein Gutes“, erwiderte Neve. „Von nun an bleibt dem Fremden der Weg nach Nebulae Hall versperrt. Möchte er hierher zurückkehren, muss er einen anderen Weg finden, und dann wird er sicher nicht länger unentdeckt bleiben.“
    „Ja“, entgegnete Arrow zögerlich, „oder aber er ist sehr geduldig und wartet in seinem Versteck

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