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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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gluckste er schelmisch und verschwand wieder hinter der Abzweigung. Arrow machte sich nicht die Mühe, nach ihm zu suchen oder ihm Fragen zu stellen. Sie wusste, dass er längst verschwunden war, und Antworten würde sie ohnehin nicht bekommen, zumindest keine, die nicht noch weitere Fragen aufwarfen. Doch nachdenken wollte sie ebenso wenig über die Worte des Pukas. Zu gegebener Zeit würde sich sein Rätsel schon noch aufklären, hoffte sie zumindest. Bis es soweit war, sollte sie einen klaren Kopf für die Dinge behalten, mit denen sie sich im Moment beschäftigte.
    Sie befand sich schon fast am Eingang des Eislabyrinths, als sie auf dem Sand knirschende Schritte vernahm. Allem Anschein nach hatte Keylam sie doch nicht allein zurücklassen wollen. Unter gewöhnlichen Umständen hätte es sie vermutlich auch gestört, dass er ihr nicht zutraute, auf sich selbst aufzupassen. Dieses Mal jedoch war sie dankbar für seine Fürsorge, ganz besonders, da ihr der Vorfall mit dem Messer noch immer nicht geheuer vorkam.
    „Du hättest dich nicht verstecken müssen“, sagte sie grinsend. „Ich hätte es dir nicht übel genommen, wenn du mich begleitet hättest.“
    Für gewöhnlich erhielt sie in der Dunkelheit des Untergrunds auch stets eine Gegenreaktion, sobald sie sich zu erkennen gab. Schließlich war es in diesen Zeiten mehr als ungewiss, wer sich einem gerade näherte. Als sie dieses Mal jedoch ausblieb, wurde sie stutzig.
    „Hallo?“, rief sie halblaut, in der Hoffnung, überhört worden zu sein. Überaus wachsam, eine Hand immer an ihrem Messer, schlich sie die Wand entlang. Etwas stimmte nicht. Wer auch immer sich gerade in ihrer Nähe herumtrieb war ganz sicher nicht Keylam. Vielleicht war es Laris. Zwar schätzte sie ihn nicht als so unvorsichtig ein, dass er sich mit solchen Lauten verraten würde, doch es wäre gut möglich, dass er ihr Angst machen wollte. Andererseits konnte es aber auch ein Finsterling sein. Schon viel zu lange war keines dieser Biester mehr gesichtet worden, was vermutlich ebenfalls nicht mit rechten Dingen zuging.
    Unerwartet wurde sie von hinten am Arm gepackt. Ohne zu zögern wirbelte Arrow herum und schlug so fest zu, dass die Person sofort zu Boden fiel, und kaum, dass sie aufgeprallt war, erkannte Arrow, dass sie zu voreilig gehandelt hatte.
    „Sally!“, sagte sie bestürzt und kniete sich an ihre Seite. „Ist alles in Ordnung?“
    Die Köchin faste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an ihre Augenbraue und sagte: „Bis vor zwei Sekunden war es das noch.“
    „Aber warum schleichst du denn hier so herum?“, fragte sie aufgelöst. „Und wo bist du überhaupt so lange gewesen? Ist es dir gut ergangen?“
    „Keine Sorge, Kind, mir hat es an nichts gefehlt.“
    „Und wieso hast du dich nicht gemeldet?“
    „Ich will dir alles erklären“, entgegnete sie geheimnisvoll, „aber nicht hier. Lass uns ein paar Schritte gehen. Es gibt da einige Dinge, die ich für dich in Erfahrung bringen konnte.“
    „Dann lass uns zusammen nach Abaläss gehen. Dort bekommst du etwas zu essen und einen Platz zum Aufwärmen.“
    „Nein!“, winkte sie sofort ab. „Wir müssen an einen anderen Ort, wo wir ungestört sind. Ich muss mit dir allein reden.“
    Arrow runzelte die Stirn. Sie konnte sich keinen Reim auf das machen, was da gerade geschah, doch sie erkannte die Dringlichkeit in Sallys Augen. Was ihr auf dem Herzen lag, schien von größter Wichtigkeit, wenngleich ihr diese Heimlichtuerei nicht ähnlich sah.
    „Aber die anderen sorgen sich um dich. Sollten wir ihnen nicht erst einmal Bescheid geben, dass es dir gut geht?“
    „Das können wir später immer noch. Bitte Arrow, uns läuft die Zeit davon und es ist wirklich wichtig.“
    Arrow. Es sah Sally überhaupt nicht ähnlich, sie bei ihrem Namen zu nennen. Sonst hatte sie sie immer nur mit ‚Kind‘ angeredet, und auch, wenn diese Bezeichnung inzwischen mehr als unpassend war, war es zugleich befremdlich, nicht länger von ihr so angesprochen zu werden.
    Sally eilte durch die Gänge, als wäre jemand hinter ihnen her. Während sie Arrow an der Hand hielt, zog sie sie regelrecht mit sich, und je weiter sie gingen, desto unheimlicher wurde die Sache. Die Köchin brachte sie an einen Ort des Zwergenreiches, von dem Arrow sich sicher war, ihn noch nie betreten zu haben. Und auch, wenn dieser Tunnel sich im Grunde nicht von den anderen unterschied, so fühlte sie sich dennoch unbehaglich. Vielleicht hatte das aber auch gar nichts mit

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