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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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diesem Stollen an sich zu tun, sondern hauptsächlich mit der Tatsache, dass ihr die ganze Sache nicht geheuer war.
    Plötzlich stoppte Sally. Noch einmal schaute sie sich ängstlich nach allen Seiten um und sprach dann mit gedämpfter Stimme.
    „Es gibt da welche, die du aufsuchen musst. Sie nennen sich die Halblichtlords und leben im Tal der Stille.“
    „Und warum muss ich das tun?“, entgegnete sie stutzig.
    „Weil sie uns in diesem Kampf von großem Nutzen sein können. Die Halblichtlords verfügen über Fähigkeiten, die weder Elfen noch Nyriden innewohnen. Mit ihrer Hilfe können wir den Feind ausspionieren und ihnen immer einen Schritt voraus sein.“
    Arrow musterte Sally argwöhnisch. Die ganze Sache wurde immer mysteriöser und auch wenn sie in ihrem Leben noch nie etwas von diesen Halblichtlords gehört hatte, so empfand sie schon allein den Namen als nicht sonderlich vertrauenerweckend.
    „Sally, willst du mir nicht erzählen, wo du in den letzten Wochen gewesen bist? Wir alle haben uns große Sorgen um dich ...“
    „Das ist im Moment vollkommen unwichtig!“, erwiderte sie hektisch. „Du musst aufbrechen, und zwar so schnell wie möglich.“
    „Muss ich das?“, entgegnete Arrow beinahe schnippisch. „Sally, was soll das alles? Von einem Moment auf den nächsten verschwindest du spurlos, nur, um dann nach einer halben Ewigkeit wieder aufzutauchen, mich ohne Erklärung in diesen abgelegenen Stollen zu zerren und anschließend von mir zu verlangen, dass ich Leute aufsuche, von denen ich weder jemals etwas gehört geschweige denn gesehen habe.“
    Arrow redete sich in Rage. Die ganze Situation wurde immer fragwürdiger, und die Verwunderung über Sallys seltsames Verhalten stellte die anfängliche Freude, sie endlich wohlbehalten wiederzusehen, langsam aber sicher in den Schatten. Ebenso mehrte sich der Verdacht, dass der Puka mit seinem letzten Hinweis auf genau dieses Ereignis angespielt hatte.
    Arrow wollte am liebsten sofort umkehren und zu ihrem Mann, ihrer Familie und ihren Freunden zurückkehren. Sie sträubte sich dagegen, Sally auch nur noch einen Moment länger zuzuhören. Doch all diese Vorsätze verschwanden augenblicklich, als die Köchin schließlich einen ganz entscheidenden Punkt ins Spiel brachte.
    „Sie kennen den Namen desjenigen, der Keylam im vorletzten Jahr in die Unterwelt verschleppt hat.“
    „Was?“, entgegnete Arrow ungläubig. „Aber wie ...?“
    „Bitte, Kind, ich kann im Moment nichts weiter dazu sagen. Du musst mir vertrauen. Sie erwarten dich bereits und werden dir alles erklären.“
    Vertrauen. Da war es wieder, dieses Wort, das gerade überhaupt nicht ins Bild passte. Genau genommen war es sogar das Entfernteste, das Arrow bei all dem in den Sinn kam. Dennoch hatte Sally es geschafft, ihr Interesse zu wecken, und nun war sie mehr als gespannt, wem sie das alles zu verdanken hatte.
    „Kennst du auch den Namen?“, fragte sie argwöhnisch.
    „Es ist kompliziert“, stammelte Sally.
    „Und warum ist es so wichtig, dass ich sie aufsuche? Aus welchem Grund kommen sie nicht her?“
    „Das wirst du erfahren, sobald du bei ihnen bist.“
    Arrow musterte sie noch immer misstrauisch. Da war etwas in ihr, das aus Leibeskräften schrie, es nicht zu tun. Doch auf der anderen Seite gab es noch eine Stimme, die lauter war. Eine Stimme, die danach verlangte, den Verantwortlichen zu kennen, ihm ins Gesicht zu schauen und zu erfahren, warum er ihr das angetan hatte.
    „Gut“, sagte sie mit finsterem Blick. „Ich gehe sofort nach Abaläss und werde Keylam darüber informieren ...“
    „Nein, du musst sofort aufbrechen. Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
    „Ach nein?“, erwiderte sie und verschränkte die Arme. „Und warum nicht?“
    Sally strich mit ihren Fingern an der Wand entlang und das Felsgestein, kaum mehr als eine Hand breit, verschwamm für eine Sekunde und gab anschließend einen Schacht frei.
    „Weil ich dieses Tor nicht lange offen halten kann.“
    Arrow staunte nicht schlecht, denn sie hatte nie die geringste Ahnung gehabt, dass Sally magische Fähigkeiten besaß. Bisher hatte sie immer angenommen, zu wissen, wen sie in der Köchin vor sich hatte. Nun jedoch hatte sie zum ersten Mal das Gefühl, einer völlig Fremden in die Augen zu sehen. Und obwohl die Verlockung, sich sofort zu verwandeln und durch diesen Schacht davon zu fliegen unglaublich groß war, zögerte sie.
    „Sally, ich muss Keylam darüber informieren, wohin ich gehe. Er hat sich

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