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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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einem Stück Papier gekritzelt wurde.“ Dann wandte er sich Braden zu. „Wenn wir im Holunderwald sind, sollten wir einen Reim über unsere Schwester verfassen. Vielleicht wird sie dann eines Tages diejenige sein, die der Merga ihre verräterischen Augen aushackt und Laris den Weg, über den Wald der Verdammten zu gebieten, ebnet.“
    „Torra?“, fragte Arrow entgeistert. „Wisst ihr denn nicht, dass sie tot ist?“
    Blitzartig sah Connor ihr in die Augen. „Du lügst“, entgegnete er verunsichert.
    Doch ihr Blick verriet, dass sie die Wahrheit sprach.
    „Was habt ihr mit ihr gemacht?“, fuhr Braden sie an.
    „Gar nichts“, meldete Keylam sich schließlich zu Wort. „Wir fanden ihren Körper in einer Höhle abseits des Tals. Neben ihr lag ein goldenes Schwert.“
    Braden musterte Connor mit geweiteten Augen. „Dieser verfluchte Bastard!“, rief er wütend.
    „Beruhige dich“, entgegnete Connor. „Merkst du nicht, dass sie nur bluffen?“
    „Er hat gesagt, dass er sich um sie kümmern wird! Ich habe immer gewusst, dass ...“, wetterte Braden, doch er sollte nicht mehr dazu kommen, seinen Satz zu beenden. Plötzlich warfen die Seelenfresser ihr Netz über die beiden Brüder und zogen sie aufs Schiff, wo sie ein anderes Schicksal als die Luke erwartete. Während die Crew die Seelen der Beiden verspeiste, wandte Arrow entrüstet ihren Blick ab.
    „Diejenigen, die ihre Wächter töten, erwartet die Höchststrafe“, sagte Perchta.
    „Sie haben ihre Perseiden getötet?“, entgegnete Neve erschrocken, während sie ihre Tochter an sich drückte. „Und dennoch leben sie weiter?“
    „Es ist nach der Vereinigung geschehen. Die Zusammenkunft von Seele und Geist hat das Band zu ihren Wächtern durchtrennt. In dem Moment, da es an den Perseiden gewesen wäre, ihre Schützlinge zu töten, hat sie selbst dieses traurige Schicksal ereilt. Eines steht jedoch fest. Sie haben es nicht allein getan. Nur eine höhere Macht ist imstande, ein solches Wesen zu erlegen.“
    „Laris“, erwiderte Arrow mit finsterer Miene. „Wie es aussieht, kennt er keine Grenzen. Verdammt!“, fluchte sie ungehalten. „Hätten die Seelenfresser uns ein bisschen mehr Zeit gelassen, hätten Connor und Braden uns bestimmt seinen Aufenthaltsort verraten.“
    „Nun“, sagte Frau Gaude, während sie sich näherte, „einer Sache können wir uns absolut sicher sein. Wo immer sich dieser Mistkerl auch versteckt, in diesem Wald kann er nicht sein.“
    „Ihr habt ihn nicht gefunden?“, erwiderte Arrow entgeistert.
    „Er ist nicht hier“, keuchte es aus einer dunklen Ecke des Waldes. Es war einer der Dryaden, der zu ihnen sprach. Arrow zögerte, als sie ihn betrachtete. Sein Oberkörper ragte aus einer der Wurzeln und war nach vorn übergebeugt. Sein Arm schien von einer Art Pilz befallen zu sein, der ihn langsam aber sicher auffraß. Und obwohl sie ihre Zweifel hatte, den Worten eines hiesigen Waldbewohners Glauben zu schenken, trat sie schließlich doch näher.
    „Er war nie hier“, sagte er wieder, „kein einziges Mal.“
    „Bist du sicher?“, fragte sie.
    Der Dryade nickte. „Alle haben von ihm gesprochen. Sie haben ihn ihren Retter genannt, jenen, der bessere Zeiten bringen würde. Und sie haben hier auf ihn gewartet, aber er hat sie im Stich gelassen.“
    „Dann hat er die Veränderungen der anderen Könige also nicht herbeigerufen?“
    „Das kann ich nicht sagen, denn sie waren bereits so, als sie hierher gebracht wurden. Was ich jedoch weiß, ist, dass Laris selbst kein König ist.“
    Arrow runzelte die Stirn. „Was soll das bedeuten?“
    „Der Baum, den ich einst beseelt habe, war alt, viel älter noch, als es die Vorstellung zulässt. Ich habe schon gelebt, bevor die Túatha Dé Danann das Elfenreich regiert haben und kenne die Könige, jeden einzelnen von ihnen. Laris gehörte nicht dazu. Er war nur ihr Knappe, jemand, der ihre Geschichte aufschrieb und Pferdedreck wegräumte. Ich will nicht sagen, dass die Könige weniger bösartig waren als er. Doch ihm hat schon immer das gewisse Quäntchen mehr an Neid angehaftet als jedem anderen. Das hat ihn letzten Endes zu dem gemacht, was er heute ist. Das Böse in Person.“
    „Und weißt du vielleicht, wo er sich aufhält?“
    „Am selben Ort, an dem er sich immer aufgehalten hat, seit die Túatha Dé Danann in diese Welt zurückgekehrt sind. Dort, wo er auf das Kind lauert.“
    Arrow dachte nach. Laris war in Nebulae Hall gewesen und wenn es stimmte, dass er immer am

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